dbb magazin 3/2025

INITIATIVE Diversitätsstrategie der Bundesregierung Mehr Vielfalt im öffentlichen Dienst Die Bundesregierung hat mit ihrer neuen Diversitätsstrategie ein klares Zeichen gesetzt: Vielfalt im öffentlichen Dienst soll nicht nur gefördert, sondern auch strukturell verankert werden. Der dbb begrüßt diese Entwicklung ausdrücklich – insbesondere die stärkere Fokussierung auf die Personalgewinnung. Der Koalitionsvertrag für die 20. Legislaturperiode beinhaltete den Auftrag für eine „ganzheitliche DiversityStrategie mit konkreten Fördermaßnahmen, Zielvorgaben und Maßnahmen für einen Kulturwandel“. Der nun vorgelegte Strategieentwurf ist das Ergebnis eines zweijährigen Prozesses, in dem die ganzheitliche Diversitätsstrategie unter Beteiligung aller Bundesressorts und der gewerkschaftlichen Spitzenorganisationen von dbb und DGB sowie zahlreicher Beauftragter der Bundesregierung entwickelt wurde. „Der öffentliche Dienst ist in jeder Hinsicht vielfältig. Das gilt nicht nur für die unzähligen Arbeitsbereiche, das gilt natürlich auch für die Menschen im öffentlichen Dienst. Bei uns zählen nur Eignung, Befähigung und fachliche Leistung, nicht Herkunft, Religionszugehörigkeit oder sexuelle Orientierung“, sagte der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach am 29. Januar 2025 in Berlin. „Mit der beschlossenen Diversitätsstrategie kann die Attraktivität der Bundesverwaltung für alle Bevölkerungsgruppen gesteigert werden. Das ist ein starkes Signal.“ Gerade angesichts des demografischen Wandels brauche der öffentliche Dienst neue Ansätze, um qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber gezielt anzusprechen. Leistung bleibt entscheidend Gleichzeitig betont der dbb die Notwendigkeit, bei allen Diversitätsmaßnahmen den Leistungsgrundsatz nicht aus den Augen zu verlieren. Eignung, Befähigung und fachliche Leistung bleiben die zentralen Kriterien für den Zugang zum öffentlichen Dienst. „Entscheidend wird sein, dass dieser Anspruch auch in der Praxis konsequent umgesetzt wird – sowohl bei der Einstellung als auch in der Personalentwicklung“, so Silberbach. Beschäftigtennetzwerke einrichten, Zielvorgaben für mehr Vielfalt definieren, Chancengleichheit erhöhen – all das ist Teil des beschlossenen Pakets. Der dbb unterstütze jegliche Maßnahmen, um Menschen anzusprechen, die Interesse an einer Karriere in der Bundesverwaltung haben, betonte der Bundesvorsitzende. „Hierbei denke ich insbesondere an Menschen mit Einwanderungsgeschichte. Denn eine vielfaltsbewusste Personalstrategie wird auch der gesellschaftlichen Entwicklung gerecht.“ Neben der Personalgewinnung setzt die Strategie auch auf eine umfassende Organisationsentwicklung. Maßnahmen wie hauseigene Diversitätsstrategien, klare Zielvorgaben und Beschäftigtennetzwerke sollen für eine nachhaltige Veränderung sorgen. Der dbb unterstützt diese Ansätze grundsätzlich, weist jedoch darauf hin, dass die Personalvertretungen hierbei eine entscheidende Rolle spielen müssen und ihre gesetzlich verankerten Aufgaben und Rechte bei der Umsetzung stärker berücksichtigt werden sollten. Die neue Diversitätsstrategie ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Silberbach: „Jetzt müssen die Maßnahmen konsequent in die Personalentwicklung integriert werden. Vielfalt kann nur dann nachhaltig gefördert werden, wenn sie nicht nur als Absichtserklärung bestehen bleibt, sondern aktiv gelebt wird.“ _ Die ganzheitliche Diversitätsstrategie der Bundesregierung „Gemeinsam für mehr Vielfalt in der Bundesverwaltung“ als PDF: t1p.de/diversity_bund Webtipp © getty images/Unsplash.com 8 AKTUELL dbb magazin | März 2025

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==