schaftlich begleitet hat, auf seiner Website www.projekt-inge.de zur Verfügung. Übersichtlich und konkret In Bayern präsentiert das Staatsministerium der Finanzen und für Heimat sämtliche relevanten Informationen auf einer Website. Ein Klick und man kommt zum gewünschten Inhalt. Hier kann man sich zum kompletten Gewaltschutzprogramm informieren, aber auch darüber, wie kollegiale Soforthilfe zu leisten ist, was Vorgesetzte tun können und müssen, wohin Beschäftigte sich wenden können und vieles mehr. Wie in Baden-Württemberg gab es zunächst ein ressortübergreifendes Monitoring, um das Ausmaß der Gewaltvorfälle gegen öffentlich Bedienstete angemessen zu erfassen. Das anschließende Gewaltschutzprogramm, das den Rechtsschutz der Betroffenen erweitert, ein ganzes Bündel an Maßnahmen aufzeigt und die Prävention verbessert, wurde gemeinsam mit dem Bayerischen Beamtenbund (BBB) entwickelt. Vernetzung: #sicherimDienst Eine Vorreiterrolle im Umgang mit Gewalt gegen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes hat NRW im Jahr 2022 mit der Einrichtung des Präventionsnetzwerkes #sicherimDienst übernommen. Analog über regelmäßige Treffen und direkte Beratung sowie mittels digitaler Angebote richtet sich das Netzwerk an alle Berufsgruppen im Landesdienst und wird von einer eigenen Stabsstelle professionell koordiniert und betreut. Auf seiner Website stellt es eine Vielzahl an Informationen zur Verfügung. Neben grundsätzlichen Informationen zu Bedingungen, Ursachen und Formen von Gewalt gibt es allgemeine Handlungsempfehlungen sowie konkrete Leitfäden, die auf die einzelnen Berufsgruppen abgestimmt sind. Die Rolle von Führungskräften wird ebenso thematisiert wie die schnelle Hilfe im Bedarfsfall – etwa durch Taschenkarten für verschiedene Zielgruppen, ob im Innendienst mit Publikumsverkehr oder im Straßendienst tätig, ob Einsatz- und Operativkräfte oder Mandatsträgerinnen und -träger. Orientierung bieten Praxisbeispiele aus ganz NRW, eine geschützte Kommunikationsplattform eröffnet den Teilnehmenden die Möglichkeit zum konkreten Austausch. Über 2 450 Partnerinnen und Partner haben sich dem Netzwerk mittlerweile angeschlossen. Vertreten sind mehr als 850 Behörden, Verbände, Organisationen und Institutionen, und zwar nicht allein aus dem öffentlichen Dienst. Das Thema Gewalt am Arbeitsplatz beschäftigt auch Berufsgenossenschaften, Handwerkskammern oder Bankinstitute. Praxisnah: die Sichere Verwaltung Auf Landesebene aktiv sind zum Thema Gewaltprävention außerdem die gesetzlichen Unfallkassen. Das Angebot reicht von Hinweisen auf sinnvolle Links bis zu einem ausgefeilten Tool wie dem der Unfallkasse NRW. Mit ihrem interaktiven Infoportal „Die Sichere Verwaltung“ gibt sie konkrete Tipps, wie sich Räumlichkeiten in Behörden und öffentlichen Einrichtungen so gestalten lassen, dass Gewaltsituationen im besten Fall gar nicht erst entstehen. So wichtig Fluchtwege und Alarmknöpfe sind – was lässt sich darüber hinaus tun, um ein friedliches und geschütztes Miteinander in Eingangsbereichen, Wartezonen, Zahlstellen, Bürger- und Einzelbüros zu erreichen? Auf dem Infoportal lassen sich solche typischen Veraltungsräumlichkeiten hinsichtlich dieser Fragestellungen virtuell erkunden. Bis in die Details der Arbeitsplatzgestaltung – ist der Tacker auf meinem Schreibtisch unverzichtbar oder im Zweifelsfall nicht doch ein gefährliches Wurfgeschoss, das außer Reichweite meiner Klienten gehört – kann sich hier jede und jeder mit Blick auf den eigenen Arbeitsplatz Anregungen holen oder überhaupt erst für Gefahrenquellen sensibilisieren. Das Spektrum dessen, was die Bundesländer in Reaktion auf das zunehmende Maß an Bedrohung ihrer Beschäftigten zur Verfügung stellen, ist mithin breit. Und die Angebote sind häufig ausbaufähig. Eine Null-Toleranz-Grundsatzerklärung ist das Mindeste. Ohne diesen Standard geht es nicht. Doch das kann nur der Anfang sein – für einen Mitarbeiterschutz, der diesen Namen verdient. Ideen dazu gibt es. Andrea Böltken „Gewalt darf nicht Alltag werden! Auch Kritik kann freundlich und ohne Beleidigung oder Wutausbruch geäußert werden.“ Michael Vogt, Fachbereichsleiter Soziales und Wohnen der Stadt Coesfeld ES GEHT EUCH ALLE AN, WENN MAN MICH ANGEHT. www.gewalt-angehen.de #Gewalt Angehen gemeinsam stark gegen gewalt. Die Konzeption aus Baden-Württemberg findet sich hier: tinyurl.com/ ycymxsjb, die Präventionsdatenbank unter tinyurl.com/mw4v39c2. Die Handreichungen zum Mitarbeiterschutz in Bayern sind unter tinyurl. com/24n453be abrufbar. Zur Startseite von #sicherimDienst geht es hier: sicherimdienst.nrw. Das interaktive Angebot der Unfallkasse NRW zur sicheren Verwaltung ist unter sichere-verwaltung.de einsehbar. Webtipps © DGUV (2) FOKUS 17 dbb magazin | April 2025
RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==