PODCAST dbb Podcast „DienstTag“ „Kopf in den Sand stecken hilft nicht“ Matthias Böck ist Obergerichtsvollzieher, sieht sich aber vor allem als Vollstreckungsmanager. Er sagt: „Jeder Fall ist anders. Wir versuchen, mit den Menschen zu arbeiten, nicht gegen sie.“ #staatklar – das E-Zine der dbb jugend #staatklar ist das Online-Magazin der dbb jugend – mit rund 150 000 Mitgliedern im öffentlichen Dienst und in den privatisierten Bereichen eine der größten gewerkschaftlichen Jugendorganisationen in Deutschland. #staatklar berichtet über aktuelle Themen und Entwicklungen im Staatsdienst, in der Daseinsvorsorge sowie im Bereich der systemrelevanten Infrastruktur und hat dabei insbesondere die Interessen und Belange der jungen Menschen im Fokus. Direkt zur aktuellen Ausgabe: www.staatklar.org oder QR-Code scannen Die Podcast- Beiträge des dbb gibt es unter www.dbb.de und überall, wo es Podcasts gibt. Oft stehe am Beginn der Überschuldung eine Lebenskrise oder Realitätsverweigerung. „Briefe bleiben ungeöffnet, Mahnungen werden ignoriert. Ich kann nur immer sagen: Kopf in den Sand stecken hilft nicht. Haltet eure Unterlagen in Ordnung, sucht Hilfe bei der Schuldnerberatung“, mahnt Matthias Böck. Der 53-jährige Gerichtsvollzieher aus Berlin hat in seinem Berufsleben schon viel erlebt und gesehen. Das Berufsbild habe sich dabei in den vergangenen Jahrzehnten sehr verändert. „Der ‚Kuckuckskleber‘ ist anachronistisch. Unser Aufgabenspektrum ist heute viel breiter. Jenseits der Mobiliarpfändung werden Finanzermittlungen, Gehalts- oder Rentenabfragen immer wichtiger“, so Böck. Und es geht auch nicht immer nur um Finanzforderungen. „Wir blicken in die Abgründe der Gesellschaft. Emotional am schwierigsten ist dabei der Umgang mit Kindern in prekären Lebensverhältnissen, zum Beispiel wenn vom Gericht Kindesentzug angeordnet wurde.“ Für den Gewerkschafter Böck ergeben sich aus dem breiten Aufgabenspektrum auch Konsequenzen für die Gerichtsvollzieherausbildung. „Früher war der Job eher handwerklich-technisch. Heute nehmen Finanzstatusermittlungen und Grundrechtseingriffe immer mehr zu. Das sollte in der Ausbildung berücksichtigt werden. Wir vom Deutschen Gerichtsvollzieherbund plädieren deshalb für eine Fachhochschulausbildung. Das würde unseren Beruf aufwerten und auch bei der Nachwuchswerbung helfen.“ _ Model Foto: Colourbox.de 30 INTERN dbb magazin | April 2025
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