dbb magazin 9/2021
einkommensrunde 2021 Die Forderungen der Gewerkschaften > Erhöhung der Tabellenentgelte der Beschäftigten um 5 %, mindes tens um 150 Euro monatlich (Beschäftigte im Gesundheitswesen mindestens 300 Euro) > Erhöhung der Azubi-/Studierenden-/Praktikantinnen-/Praktikanten entgelte um 100 Euro monatlich > Laufzeit 12 Monate >Wiederinkraftsetzen der Regelung zur Übernahme der Auszubilden den nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung Erwartungen an die Arbeitgeber > Verhandlungen zur Übernahme weiterer struktureller Verbesserungen bei der Ein gruppierung, insbesondere der stufenglei chen Höhergruppierung > die Einrichtung eines Verhandlungstisches für das Gesundheitswesen, insbesondere zu den Restanten aus der Tarifrunde 2019, zur Erhöhung des Zeitzu schlags bei Wechselschicht- oder Schichtarbeit in Krankenhäusern und zur Einführung der dynamischen Zulage für die Beschäftigten der am bulanten und stationären Pflege im Justiz- und Maßregelvollzug > Erfüllung der Verhandlungszusage aus der Tarifeinigung von 2019 zur Eingruppierung der Beschäftigten im Straßenbetriebsdienst und Straßenbau > die Gewährung eines ÖPNV-Tickets für Azubis/Studierende/Prakti kantinnen/Praktikanten > eine Verhandlungsverpflichtung über einen Tarifvertrag für Studen tische Beschäftigte (TV Stud) > die zeitgleiche und systemgerechte Übertragung des Verhandlungs ergebnisses auf die Beamtinnen/Beamten sowie Versorgungsemp fänger(innen) der Länder und Kommunen Deutschland braucht eine starke staatliche Da seinsvorsorge. Diese ist nur gewährleistet, wenn es gelingt, den öffentlichen Dienst als Arbeitgeber möglichst attraktiv zu gestalten. Deshalb muss auch im Landesdienst die Bezahlung steigen: um fünf Prozent – mindestens aber um 150 Euro. So haben es die Gremien des dbb am 26. August 2021 in gemeinsamer Sitzung beschlossen. „In den vergangenen Monaten wurde uns erneut vor Augen geführt: Ein personell auf Kan te genähter und schlecht aus gerüsteter öffentlicher Dienst kann verheerende Folgen ha ben. Deshalb muss jetzt inves tiert werden, auch und gerade in die Bezahlung“, betonte dbb Chef Ulrich Silberbach bei der öffentlichen Vorstellung der gewerkschaftlichen Forderun gen am 26. August 2021 in Ber lin. Es gehe nicht nur darum, die zahllosen offenen Stellen zu besetzen, um Nachwuchs- und Fachkräfte zu werben, sondern auch den Kolleginnen und Kollegen, die dieses Land allen Widrigkeiten zum Trotz am Laufen halten, die verdien te Wertschätzung zu zeigen. Silberbach betonte zudem, dass der dbb eine Übertragung des Tarifergebnisses auf die Beamtinnen und Beamten der Länder und Kommunen erwar te. „In zu vielen Bundesländern müssen wir mittlerweile die Gerichte bemühen, um eine verfassungskonforme Besol dung durchzusetzen. Das ist ein Armutszeugnis für die betroffe nen Landesregierungen. Ich er warte daher, dass das Volumen des hoffentlich zügig erzielten Tarifabschlusses unverzüglich systemgerecht auf den Bereich der verbeamteten Kolleginnen und Kollegen übertragen wird.“ Der dbb Fachvorstand Tarif politik, Volker Geyer, warnte die Arbeitgeberseite vor einem harten Tarifkonflikt: „Es gibt Forderungen aus dem Arbeit geberlager, durch Neubewer tungen beim sogenannten ‚Arbeitsvorgang‘ die Eingrup pierung zu verändern. Die Folge wäre, dass für Tausende Stellen zukünftig geringere Einkom men gezahlt würden. Das hat nichts mit Wertschätzung zu tun und verschlechtert die Posi tion des öffentlichen Dienstes imWerben um Fach- und Nach wuchskräfte massiv. Diesen An griff auf die Bezahlung der Be schäftigten werden wir auf keinen Fall hinnehmen.“ Die Verhandlungen für den Tarifvertrag der Länder (TV-L) starten am 8. Oktober 2021. Davon sind etwa 3,5 Millionen Beschäftigte betroffen: direkt circa 1,1 Millionen Tarifbe schäftigte der Bundesländer (außer Hessen, das eigene Ver handlungen führt), indirekt cir ca 1,4 Millionen Beamtinnen und Beamte der entsprechen den Länder und Kommunen. Mehr Informationen: www. dbb.de/einkommensrunde. < Im Rahmen einer Pressekonferenz erläuterten ver.di-Chef Frank Werneke und der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach die Forderungen, mit de nen sie Anfang Oktober in die Verhandlungen mit der TdL gehen werden. Forderung zur Einkommensrunde 2021 mit der TdL Fünf Prozent mehr Geld für die Beschäftigten der Länder < Bundestarifkommission und Bundesvorstand des dbb be schlossen am 26. August 2021 nach intensiver Diskussion die Forderungen zur Einkommens runde mit der Tarifgemein schaft deutscher Länder (TdL). © Marco Urban © FriedhelmWindmüller 4
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