dbb magazin 9/2019

reportage phase, in der sie sowohl Büro­ leitung als auch Protokoll ver­ antwortete, konzentriert sich Penning seit der Wiederwahl Haseloffs 2016 auf die Leitung des Referates 43 „Protokoll“ der Staatskanzlei und Ministerium für Kultur. Laut Geschäftsverteilungsplan der Staatskanzlei sind die ins­ gesamt sieben Beschäftigten im Referat 43 unter anderem zuständig für Allgemeine Pro­ tokollaufgaben, Konsularische und Diplomatische Angelegen­ heiten, Antrittsbesuche von Diplomatischen und Konsulari­ schen Vertretern, federführend für Organisation und Protokoll bei Auslandsreisen des Minis­ terpräsidenten beziehungs­ weise beratend bei Mitglie- dern der Landesregierung, für Staatsbesuche und sons- tige Besuche im Rahmen der internationalen Zusammenar­ beit sowie die Verleihung von Ehrenzeichen, für die Glück­ wunsch- und Kondolenzschrei­ ben des Ministerpräsidenten sowie die Ausstattung des Geschenkefonds der Landes­ regierung. Dieser Aufgabenvielfalt Herr zu werden, gelinge nur in enger Abstimmung untereinander, untermauern der stellvertre­ tende Referatsleiter Michael Scheithauer und der für die Re­ feratsfinanzen zuständige Refe­ rent Roland Küster die Aussage ihrer Chefin über das große Ganze, das im Blick zu behalten sei. Der Bayer Scheithauer und der Sachsen-Anhalter Küster bilden bei der Wahrnehmung der klassischen allgemeinen Re­ präsentationsaufgaben mit der Nordrhein-Westfälin Penning eine Art protokollarisches Klee­ blatt. „Wenn der Ministerpräsi­ dent oder der Chef der Staats­ kanzlei involviert sind, sind wir mit im Boot, vom Treffen der Bundesschützen bis zum Be­ such eines Staatsoberhauptes in unserem Bundesland“, skiz­ ziert Penning die Spannweite der staatlichen Repräsentati­ onsaufgaben. << Wichtig: Immer einen Plan haben Sobald Datum und die Bedeu­ tung feststehen, die dem be­ vorstehenden Event auf der Rangliste des nationalen Proto­ kolls zukommt, beginnen die Vorbereitungen. Ein Programm wird entwickelt. „Wir sprechen die Abläufe unter uns genau durch, informieren den Minis­ terpräsidenten und stimmen uns dann mit allen Beteiligten ab“, erklärt Petra Penning. Bei Vorfahrten wird zum Beispiel genau festgelegt, wo welcher Wagen stoppt: „Es ist aber auch schon passiert, dass sich Gäste und Gastgeber nicht an die Vorgaben halten: Genau deshalb ist es wichtig, immer einen Plan zu haben. Dann sind Abweichungen möglich“, sagt die Protokollchefin, erzählt aber auch, dass sie und ihre Kollegen sehr energisch wer­ den können, und dass sie auch nicht davor zurückschreckten, eine nach protokollarischen Maßstäben falsch gereihte Fahrzeugkolonne vor der Wei­ terfahrt wieder richtig aufzu­ stellen. „Der verstorbene Bun­ despräsident Johannes Rau soll gesagt haben, der Unterschied zwischen Terroristen und Pro­ tokoll bestehe darin, dass man mit Terroristen verhandeln kann“, fügt sie mit einem viel­ sagenden Lächeln hinzu. „Es gehört zu unseren Aufga­ ben, alle Unwägbarkeiten vor­ auszudenken, die sich während eines protokollarischen Termins ereignen könnten. Und das ist eine sehr kleinteilige Tätigkeit“, ergänzt der promovierte Poli­ tikwissenschaftler und Soziolo­ ge Michael Scheithauer. Der Re­ gensburger habe sich nach der << Es sei wichtig, in diesem Job immer einen Plan zu haben, sagt Petra Pen­ ning, Protokollchefin der Staatskanzlei und Ministerium für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt. << Das Bauhaus und seine Erzeugnisse sind, ebenso wie Bildbände zur heimischen Gartenkultur und Wein aus der Saale-Unstrut-Region, Preziosen aus dem Geschenkefonds der Landesregierung. Dessen Bestandspflege gehört ebenso zu den Aufgaben des Protokolls wie die Verleihung der Verdienstorden und Ehrenzeichen. << Aus Regensburg über Berlin nach Magdeburg: Der stellvertretende Protokollchef Michael Scheithau­ er bewarb sich auf eine Stellen­ anzeige der Staatskanzlei. Er lebt und arbeitet seit 2014 an der Elbe. 13 dbb > dbb magazin | September 2019

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==