dbb magazin 9/2019
mitgliedsgewerkschaften << VDStra. Daseinsvorsorge muss Staatsaufgabe bleiben Als besorgniserregend hat der Bundesvorsitzende der VDStra. – Fachgewerkschaft der Straßen- und Verkehrsbe schäftigten, Hermann-Josef Siebigteroth, die kontinuierlich steigenden Unfallzahlen bei den Beschäftigten des Stra ßenbetriebsdienstes bezeich net. In einem Gespräch mit der stellvertretenden Vorsitzenden des Ausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur des Deutschen Bundestages, Da niela Kluckert (FDP), am 6. Juni 2019 in Berlin wiesen Siebig teroth und sein Stellvertreter Klaus Eckl darauf hin, dass 99 Prozent der Unfälle durch Dritte verursacht würden. „Zwar wird ständig an Verbes serungen zum Schutz der Be schäftigten gearbeitet, aber durch den enormen Zuwachs des Transportvolumens auf der Straße kommt es zu einer im mer höheren Verkehrsdichte“, so Siebigteroth. Eine weitere Unfallursache sei die zuneh mende Respekt- und Diszi plinlosigkeit der Verkehrs teilnehmer: „Wüste verbale Beschimpfungen sind da noch das geringste Übel.“ Kluckert sicherte ihre Unterstützung zu, um eine Verbesserung der Situation zu erzielen: „Gerade das Prinzip der gegenseitigen Rücksichtnahme ist essenziell für uns alle, die wir am Stra ßenverkehr teilnehmen“, sagte Kluckert. Bezüglich der Gründung der Autobahn GmbH des Bundes thematisierten die Gewerk schafter die Sorgen und Ängste der Kolleginnen und Kollegen vor einemWechsel in eine pri vate GmbH. Einig war man sich darüber, dass der Staat die grundsätzliche Verantwortung für Daseinsvorsorge tragen müsse. Uneinig war man sich darüber, wer Betreiber der ein zelnen Bereiche sein sollte. Während diese Aufgabe nach Auffassung der FDP demWett bewerb unterliegen kann, sind Siebigteroth und Eckl überzeugt, dass Wettbewerb nur bei Chan cengleichheit statt finden darf: „Bislang hat kein chancenglei cher Wettbewerb zwischen öffentlichem Dienst und priva tisierten Bereichen stattgefun den. Unser Staat braucht einen leistungsfähigen öffentlichen Dienst und dazu gehören auch Planung, Bau und Betrieb des Wegenetzes.“ << DPhV Reform der Kultusminister- konferenz gefordert „Nicht nur angesichts des Dau erproblems Lehrkräftemangel ist eine grundlegende Reform der Kultusministerkonferenz (KMK) notwendig“, sagte die Bundesvorsitzende des Deut sche Philologenverbandes (DPhV), Susanne Lin-Klitzing, am 19. August 2019. Konkret forderte sie, die Amts zeit von einem Jahr auf drei Jahre zu verlängern. Zudem solle der Posten nicht mehr von einer aktiven Kultusminis terin oder einem Kultusminis ter besetzt werden, sondern von einer/m ehemaligen. Der DPhV halte die Arbeit der KMK grundsätzlich für unverzicht bar und drücke seine explizite Wertschätzung für den amtie renden KMK-Präsidenten aus. Trotzdem betonte Lin-Klitzing: „Ich halte eine Professionalisie rung der Arbeit der Kultusmi nisterkonferenz für unbedingt nötig, um die Probleme im Bil dungsbereich langfristig lösen zu können. Jährlich wechseln de Schwerpunktsetzungen er schweren das substanzielle Angehen der länderübergrei fenden Probleme. Dazu gehö ren die Vergleichbarkeit des Abiturs auf höherem Niveau sowie der anderen Schulab schlüsse, die Digitalisierung und der wiederkehrende ‚Schweinezyklus‘ von regelmä ßig zu vielen und zu wenigen Lehrkräften. Hier brauchen wir längerfristige Perspektiven.“ Dies habe zuletzt die Debatte um das Abitur gezeigt, die von der amtierenden baden-würt tembergischen Kultusministe rin und ehemaligen Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Susanne Eisenmann, im Juli an gestoßen worden war. Um die großen Bildungsprobleme an gehen zu können, sei es eher hinderlich, amtierende Kultus ministerinnen oder Kultusmi nister ins Amt des Präsidenten zu berufen. „Hier kann nicht hart genug um der Sache wil len gerungen werden, wenn die bildungspolitischen Inter essen des eigenen Bundes landes gleich mit vertreten werden müssen“, so die DPhV-Chefin. << DGVB Bundeskongress und 110. Geburtstag Auf ihrem Bundeskongress in Hamburg wählten die Delegierten des Deutschen Gerichtsvollzieher Bundes (DGVB) am 21. Juni 2019 in Hamburg den bisherigen stellvertretenden Bundesvor sitzenden Karlheinz Brunner zum neuen Bundesvorsitzenden. Martin Graetz wurde in seinem Amt als stellvertretender DGVB- Bundesvorsitzender bestätigt, neu in die Bundesleitung gewählt wurden Torsten Weber und David M. Walsh. Der bisherige Bun desvorsitzende Walter Gietmann und Detlef Hüermann hatten nicht erneut für den DVGB-Bundesvorstand kandidiert. Der Bundeskongress, mit dem der Deutsche Gerichtsvollzieher Bund zugleich in einem Festakt mit zahlreichen Gästen sein 110. Gründungsjubiläum feierte, stand unter demMotto „110 Jahre DGVB – aus der Geschichte lernen – die Zukunft gestalten“. << Die neue DGVB-Führungsspitze (von links): David M. Walsh, Karlheinz Brunner (Bundesvorsitzender), Torsten Weber und Martin Graetz > Hermann-Josef Siebigteroth, Bundesvorsitzender des VDStra. > Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des DPhV © Djamila Lüdke 42 dbb > dbb magazin | September 2019
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