dbb magazin 10/2019
mitgliedsgewerkschaften << komba gewerkschaft Für europäische Ausbildungsstandards Andreas Hemsing, Bundesvor sitzender der komba gewerk schaft, hat sich für mehr Flexi bilität und Mobilität auf dem europäischen Arbeitsmarkt ausgesprochen. „Der Fach kräftemangel gefährdet die flächendeckende Daseinsvor sorge“, sagte Hemsing, am 2. September 2019. Nach wie vor gebe es zu viele Hindernisse für die Aufnahme einer Berufstätigkeit in einem anderen EU-Land. „Mehr Mobi lität und Flexibilität auf dem europäischen Arbeitsmarkt kann besonders in den Grenz regionen erprobt werden“, so Hemsing. Dazu brauche es digi tale Arbeitsmarktplattformen, die länderübergreifend funktio nieren. Die europäische Arbeits behörde, die im Oktober ihre Arbeit aufnimmt, und das euro päische EURES-Netzwerk zur Arbeitsvermittlung ins EU-Aus land seien hier wichtige Partner. Um die Arbeitskräftemobilität innerhalb der Europäischen Union zu verbessern, sprach sich Hemsing zudem für die Entwicklung gemeinsamer Ausbildungsstandards insbe sondere für Berufe des öffent lichen Dienstes aus. „Allein in der Pflege brauchen wir im kommenden Jahrzehnt bis zu einer halben Million zusätzli che Fachkräfte. Das wird der deutsche Arbeitsmarkt allein nicht hergeben.“ << VDStra. Blaulicht und Martinshorn für Einsatzfahrzeuge Um die Sicherheit der Beschäf tigten imWinterdienst zu ver bessern, plädiert die Fachge werkschaft der Straßen- und Verkehrsbeschäftigten VDStra. dafür, Sondersignale für Fahr zeuge der Straßenbauverwal tung einzuführen. VDStra.-Chef Hermann-Josef Siebigteroth begründet den Vorstoß mit der Inflation von blinkendem Gelblicht auf deut schen Straßen, dessen ordnen de Wirkung auf Verkehrsteil nehmer in den vergangenen Jahren stetig abgenommen habe. Sie reagierten oft nicht mehr, um Gassen zu bilden oder ihre Geschwindigkeit bei Baustellen anzupassen. „Wir fordern imMinimum bundes weit den Einsatz von Blaulicht und Martinshorn für Fahrzeuge der Autobahnmeistereien im Winterdienst, bei der Absiche rung von Unfällen und bei kurzfristigen Baustellen“, sagte Siebigteroth dem Fachmagazin „Bauhof-Online“ am 29. Au gust 2019. Die Bundesanstalt für Straßen wesen (BASt) habe in einer ent sprechenden Studie positive Rückschlüsse gezogen. Ebenso hätten die Länder Baden-Würt temberg und Nordrhein-West falen bereits positive Erfahrun gen in der Praxis gesammelt. Dort können Martinshorn und Blaulicht bei gefährlichen Ver kehrssituationen zum Einsatz kommen, in der Regel jedoch nur imWinterdienst und nicht flächendeckend. Siebigteroth: „Blaulicht und Martinshorn nur imWinterdienst einzusetzen ist Blödsinn. Wirkungsvolle Sig nale auf den Fahrzeugen sind das ganze Jahr hindurch nötig, wenn es darum geht, Unfall stellen mit Kehrmaschinen, Berge-Lkw, Kranwagen oder Bagger aufzuräumen.“ << BDF Notfallplan für den Wald vorgestellt Der Bund Deutscher Forst- leute (BDF) hat angesichts des „Waldsterbens 2.0“ bereits den Klimanotstand für den Wald ausgerufen. Am 28. August 2019 legte die Gewerkschaft einen nach dem Begründer des Begriffs „Nachhaltigkeit“ benannten „Carlowitz-Plan“ mit Ideen und Forderungen zur Rettung der Wälder vor. „Viele Forstleute und Waldbe sitzerinnen und -besitzer ste hen in diesen Tagen vor den Trümmern jahrelanger Arbeit und dem Engagement von Generationen. In wenigen Wochen und Monaten haben Stürme, Dürre und in der Folge Insekten und andere Organis men ganze Lebenswelten zer stört. Gewissheiten sind quasi über Nacht zerplatzt. Nicht nur die naturfernen Nadelbaum reinbestände lösen sich auf. Auch in den naturnahen Laub wäldern sterben flächenweise die Altbäume. Die Buche – der Mutterbaum unserer Wälder – vertrocknet in so nicht er wartetemMaße“, so BDF-Chef Ulrich Dohle. In der jetzigen Situation gehe es zunächst darum, Schadensbe grenzung zu betreiben und die Regenerationsfähigkeit der Wäl der zu erhalten. Der „Carlowitz- Plan“ des BDF umfasse zehn we sentliche Punkte, darunter zum Beispiel die Wiederbewaldung der Kahlflächen mit einer Milli arde junger Bäume, konsequen teres Vorgehen bei Waldumbau und Waldmehrung, die Einstel lung von rund 410 000 zusätz lichen Forstleuten sowie die Gründung eines Bundesamtes für Wald. Das erfordere Investi tionen von mindestens zwei Milliarden Euro für den Wald aus Bundesmitteln für die nächsten zehn Jahre. << DPVKOM Sechs-Tage-Zustellung beibehalten Bei einem Branchendialog zur geplanten Novellierung des Postgesetzes am 10. Septem ber 2019 in Bonn hat die DPVKOM-Bundesvorsitzende Christina Dahlhaus die Forde rung nach einer Beibehaltung der Sechs-Tage-Zustellung er neut bekräftigt. Sollte diese Vorgabe des Postuniversal dienstes gestrichen werden, wären Tausende Arbeitsplätze bei der Deutschen Post AG ge fährdet, so die DPVKOM-Bun desvorsitzende vor zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Unternehmen und Gewerkschaften. > Andreas Hemsing, Bundesvorsitzender der komba gewerkschaft > Ulrich Dohle, Bundesvorsitzender des BDF > Christina Dahlhaus, Bundesvorsitzende der DPVKOM > Hermann-Josef Siebigteroth, Bundesvorsitzender des VDStra. 46 dbb > dbb magazin | Oktober 2019
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