dbb magazin 11/2019

reportage fahr ebenfalls untersagt sind, waren trotz des schönen Wet­ ters auch keine zu sehen. „Wir bei Züblin nehmen das Thema Arbeitsschutz sehr ernst und unterweisen die Mit­ arbeiter sowohl durch unsere eigenen Sicherheitsfachkräfte als auch durch Fachleute des SiGeKo, des externen Sicher­ heits- und Gesundheitskoordi­ nators, die einmal pro Woche die gesetzlich vorgeschriebe­ nen Kontrollen auf der Baustel­ le durchführen und protokollie­ ren. Weil sich auf der Baustelle ständig etwas ändert, bespre­ chen wir auch einmal pro Wo­ che mit den Bauleitern sicher­ heitsrelevante Themen“, zählt Oberbauleiter Hauser auf. „Und einmal imMonat treffen sich alle Partner, die mit Ar­ beitsschutz und Baustellensi­ cherheit zu tun haben, zur gro­ ßen Begehung“, ergänzt Dieter Schmid. „Dazu gehören die Ar­ beitsschutzbeauftragten von Züblin und der Bahn, der SiGe­ Ko, Feuerwehr und Rettungs­ dienst, Berufsgenossenschaft und Gewerbeaufsicht – wenn ich es terminlich einrichten kann.“ << Keine Zeit für schwarze Schafe Mehr Sorgen als S 21 bereiten Dieter Schmid die vielen klei­ nen Baustellen in der Stadt, auf denen mit wenigen, teils sogar ungelernten Kräften unter nicht selten haarsträubender Missachtung aller gesetzlichen Arbeitsschutzauflagen gewer­ kelt wird. „Um hier wirksam zu kontrollieren und die schwar­ zen Schafe der Branche ding­ fest zu machen, bräuchten wir dringend mehr Leute. Hinzu kommt, dass der Anteil an Ar­ beitszeit, den wir für den Im­ missionsschutz aufwenden müssen, immer mehr steigt, obwohl eigentlich der Arbeits­ schutz unsere ureigene Aufga­ be sein sollte.“ Dass sich auf „seinen“ 15 S-21-Großbaustellen im Jahr rund 100 meldepflichtige Un­ fälle ereignen, ist für den er­ fahrenen Arbeitsschutzbeam­ ten kein Grund zur Besorgnis: „In dieser Aufstellung werden alle Vorfälle von der harmlosen Schnittverletzung bis zum Knochenbruch oder Schlim­ meres erfasst.“ Erfreulich klein ist auch die Unfallstatistik im PFA 1.1: „Als schwerste Vorkommnisse hatten wir bisher einen Unfall beim Herstellen eines Groß­ bohrpfahles und einen Absturz aus sechs Metern Höhe, bei dem sich der Verunfallte aber nur Knochenbrüche zugezogen hat. Ein Ereignis mit Todesfolge hat es hier glücklicherweise noch nicht gegeben“, sagt Thomas Hauser. Text: Christine Bonath Fotos: Jan Brenner << Der neue Eisenbahn-Verkehrsknotenpunkt entsteht vor aller Augen. Die Ränder der Baustelle wer­ den von Straßen eingefasst, über die der Verkehr der Großstadt Stuttgart rollt. << Dieter Schmid ist Aufsichtsbeamter bei der Stuttgarter Gewerbeaufsicht und dort zu­ ständig für den Arbeitsschutz auf Baustellen. 17

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