dbb magazin 11/2019
vorgestellt Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Arbeiten, um zu leben Die heutige Arbeitswelt steht vor großen Umbrüchen – und steckt zum Teil be reits mittendrin. Die Digitalisierung fordert dabei auch den Arbeitsschutz fort laufend heraus. Um Tendenzen frühzeitig zu erkennen und Fehlentwicklungen entgegenwirken zu können, forscht die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zu diesem und anderen Bereichen der modernen Arbeit – damit sichere und gesunde Arbeitsbedingungen erhalten bleiben. Eine Studie über psychische Gesundheit in der Arbeitswelt, eine Broschüre über Gefahr stoffe oder eine Befragung zu Lärm und Geräuschen bei der Arbeit – das alles und noch viel mehr recherchiert und veröf fentlicht die BAuA auf ihrer In ternetpräsenz. Wer sich auf der Homepage der sogenannten Ressortforschungseinrichtung des Bundes umsieht, merkt schnell: Arbeitsschutz ist mehr als die Berechnung und Über prüfung der Normen, wenn es darum geht, Monitor und Tastatur auf dem Schreibtisch anzuordnen. Die BAuA ist dem Bundesminis terium für Arbeit und Soziales unterstellt und deckt vier über geordnete Themenfelder ab: Anwendungssichere Chemikali en und Produkte, Arbeitsgestal tung im Betrieb, Arbeit und Ge sundheit sowie Arbeitswelt und Arbeitsschutz imWandel. Sie betreibt Forschung, berät die Politik und fördert denWissens transfer in diesen Themenfel dern. 700 Beschäftigte arbeiten an den insgesamt drei Stand orten Berlin, Dortmund und Dresden sowie in der Außen stelle Chemnitz. Geleitet wird die Behörde von der promovier ten Arbeits- und Organisations psychologin Isabel Rothe. Die mittelfristigen Schwer punkte und Aktivitäten der BAuA werden in vierjährigen Arbeitsprogrammen erläutert und spezifiziert. Das aktuelle Forschungsprogrammmit den oben genannten Hand lungsfeldern läuft noch bis zum Jahr 2021. << Psychischen Belastungs- faktoren auf der Spur Im Fokus steht auch das be- reits 2014 begonnene Projekt „Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt – eine wissen schaftliche Standortbestim mung“. Das Forschungsprojekt zielt darauf ab, den Stand des Wissens zu psychischen Arbeits bedingungsfaktoren in der Ar beit aufzubereiten, die Über tragbarkeit der vorhandenen Erkenntnisse auf die sich verän dernden Arbeitsbedingungen zu bewerten sowie Wissens lücken zu psychischen Belas tungsfaktoren, Belastungs konstellationen und deren Wirkungen auf den Menschen zu identifizieren. „Die Gestal tung der Arbeit unter dem As pekt der psychischen Gesund heit gehört zu den wichtigsten Herausforderungen für einen zeitgemäßen Arbeits- und Gesundheitsschutz“, betont BAuA-Chefin Isabel Rothe. Neben psychischen Erkrankun gen erforscht die BAuA auch die in der Arbeitsmedizin im mer weiter an Bedeutung ge winnenden Herz-Kreislauf-Er krankungen. Durch die immer älter werdende Gesellschaft und die damit einhergehende © Sylwia Wisbar/BauA << Isabel Rothe, promovierte Ar beits- und Organisationspsycho login, steht seit November 2007 an der Spitze der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeits medizin (BAuA). << BAuA-Standort Dortmund 20 dbb > dbb magazin | November 2019
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