dbb magazin 11/2019
Schutz von Whistleblowern Augenmaß erforderlich Eine neue Richtlinie der Europäischen Union regelt den Schutz von Whistleblowern. Der dbb hat an gemahnt, bei der Umsetzung in Deutschland die besondere Situation des öffentlichen Dienstes zu berücksichtigen. Die von den Mitgliedstaaten beschlossenen Vorschriften ver pflichten öffentliche und priva te Organisationen – also auch Behörden – dazu, sichere Mel dekanäle zu schaffen, die den Schutz von Hinweisgebern („Whistleblower“) garantieren. Die Mitgliedstaaten haben nun zwei Jahre Zeit, diese Richtlinie in nationales Recht umzuset zen. „Es ist absolut richtig, EU-weite Standards zu setzen. Wir haben in den letzten Jahren mehrfach gesehen, dass Miss stände nur durch Hinweisgeber aufgedeckt werden konnten“, sagte der Zweite Vorsitzende und Fachvorstand Beamten politik des dbb, Friedhelm Schäfer, am 9. Oktober 2019. „Wir erwarten aber, dass bei der Umsetzung im Bereich des öffentlichen Dienstes mit beson derem Augenmaß vorgegangen wird. Insbesondere für Beamtin nen und Beamte mit ihrem Son derstatusverhältnis gibt es dabei viele Dinge zu beachten.“ So könne etwa die Weitergabe von Informationen an die ex terne Öffentlichkeit für Be schäftigte des öffentlichen Dienstes nicht grundsätzlich unter Schutz gestellt werden. „Zuerst müssen in einem ers ten Schritt die internen Mel dekanäle ausgeschöpft wer den“, machte Schäfer deutlich. Das eine entsprechende Hier archie der Meldekanäle in der Richtlinie herausgestellt wer de, sei daher zu begrüßen. „Gerade im teilweise sensib len Bereich der öffentlichen Verwaltung ist es unabding bar, den Dienstweg einzuhal ten. Und da herrschen unter anderem durch die Remons trationspflicht im Bundes beamtengesetz schon gute Voraussetzungen.“ In einem zweiten Schritt sollen laut Richtlinie Missstände an die zuständige Behörde gemeldet werden, die innerhalb von drei Monaten reagieren muss. „Auch hier werden wir schau en, welche Zuständigkeiten sinnvoll sind und wie wir die- se zusätzliche Aufgabe unter Zeitdruck effektiv angehen können“, betonte Schäfer. © Colourbox.de > dbb magazin | November 2019 dbb
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