dbb magazin 12/2019

dossier Al Capone: „Wenn man die Straftäter nicht wegen Mordes drankriegt, dann halt wegen Steuerbetrugs“, skizzierte Gei- sel und macht seitdem Ernst damit in der Hauptstadt, wo insbesondere in den Bezirken Neukölln und Kreuzberg, zwischen Hermannplatz und Grenzallee, bundesweit berühmt-berüchtigte und vernetzte Clans wie die der Familien Abou-Chaker oder Remmo aktiv sind. << 5-Punkte-Plan aus Berlin macht Schule Hunderte Claneinsätze hat es seit Geisels Initiative in Berlin bereits gegeben, allein in die- sem Jahr zog die Hauptstadt- Polizei mehr als 230-mal gegen mutmaßliche Clankriminelle ins Feld, immer öfter gemein- sammit Zoll, Ordnungsamt, Jugendamt oder Steuerfahn- dung. Diese Kombination ist Teil von Geisels 5-Punkte-Plan, den er im November 2018 vorstellte: Demnach gehen Polizei, Ordnungs-, Jugend-, Finanzämter, Energiebetriebe, Jobcenter und Zoll in Berlin ko- ordiniert und gemeinsam ge- gen die Strukturen krimineller Großfamilien vor – es gibt „das ganze Programm“, sagt Geisel im „nachgefragt“ des dbb ma- gazins. In einer ressortübergrei- fenden Koordinierungsstelle beim Landeskriminalamt wer- den alle Informationen zu den Clans gesammelt, die Vermö- genskontrolle wird massiv ver- schärft, um kriminell erlangtes Vermögen konsequenter ein- ziehen zu können. Geahndet werden aber nicht nur die schweren Straftaten, auch pro- fanes Falschparken oder Hygie- neverstöße werden stringent < Polizei und Zoll arbeiten, wie hier in Nordrhein-Westfalen, bei den Razzien gegen Clankriminalität eng zusammen << und machen auch durch robustes Auftreten Druck. © Polizei NRW (7) 15 dbb > dbb magazin | Dezember 2019

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