dbb magazin 12/2019

nachrichten Arbeitsschutzmesse A+A 2019 dbb erneut mit eigenem Messestand präsent Anfang November fand in Düsseldorf die Arbeits- schutzmesse „A+A“ statt, an der sich der dbb seit 2011 in zweijährigem Turnus regelmäßig beteiligt. Am eigenen Messestand infor- mierte der dbb mit tatkräftiger Unterstützung der Mitglieds­ gewerkschaft BTB über Arbeits- und Gesundheitsschutz im öffentlichen Dienst und über die Arbeit des dbb. Großen Zu- spruch fand die zur Messe neu aufgelegte „Vorschriftensamm- lung Arbeitsschutz“ sowie der neu erschienene Flyer „Arbeits- und Gesundheitsschutz in der Sozialen Arbeit“, der die Reihe der bereits erschienenen Ar- beitsschutzflyer um eine wei­ tere Berufsgruppe ergänzt. (Die „Vorschriftensammlung Arbeitsschutz“ ist in der Reihe „Gesetzestexte“ des dbb verlags erschienen und kann dort bezo- gen werden.) Die Bandbreite der Gespräche am dbb Messestand war groß und ging auch über reine Ar- beitsschutzaspekte hinaus. Ak- tuelle Gesetzesvorhaben und die Lage des öffentlichen Diens- tes aus eigener Betroffenheit und allgemeiner Sicht wurden von vielen Mitgliedern themati- siert. Viele Kolleginnen und Kol- legen zeigten sich darüber er- freut, dass der Verband, dem sie mittelbar angehören, auf der Ar- beitsschutzmesse präsent war. Auf dem parallel zur Messe stattfindenden Kongress wurde in zahlreichen Veranstaltungs- reihen über die drängenden Probleme im Arbeitsschutz und über mögliche Lösungs­ ansätze diskutiert. Ein Schwer- punkt war die Gefährdungsbe- urteilung und insbesondere der Teil, der die Psyche betrifft. Dies kommt nicht von ungefähr, da die Krankheitszahlen, die die Psyche betreffen, seit Jahren im Ansteigen begriffen sind. Das Themenspektrum insge- samt erstreckte sich über die Zukunft der Arbeit, die Gesund- heit bei der Arbeit bis zu Fragen der Digitalisierung. So verwies der frühere niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur und jetzige Geschäfts- führer der Demografieagentur, Lutz Stratmann, in einem Vor- trag darauf, dass Digitalisierung mehr als Chance denn als Ge- fahr betrachtet werden solle. Die nächste Arbeitsschutz­ messe und der nächste A+A- Kongress werden vom 26. bis 29. Oktober 2021 in Düsseldorf stattfinden. CESI-Fachtagung Null Toleranz bei Gewalt gegen Beschäftigte Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes aus ganz Europa fordern eine eu- ropaweite Null-Toleranz-Strategie bei Gewalt gegen Beschäftigte. dbb Chef Ulrich Silberbach will noch mehr Rückendeckung von Politik und Gesellschaft. „Die Menschen im öffentlichen Dienst helfen in schwierigen Lebenslagen. Sie riskieren mit- unter ihr Leben für andere und sorgen verlässlich für ein funk- tionierendes Gemeinwesen. Dafür verdienen sie Dankbar- keit und Wertschätzung – nicht Angriffe und Gewalt“, erklärt der dbb Bundesvorsit- zende anlässlich des Symposi- ums „Trade unions for a zero tolerance towards violence at work: Protecting public sector workers in Europe“ am 25. Ok- tober 2019 in Budapest. Auf Einladung der Akademie der europäischen Dachgewerk- schaft des dbb, CESI, waren Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter aus ganz Europa in der ungarischen Hauptstadt zusammenge­ kommen, um einen besseren Schutz der Beschäftigten der öffentlichen Dienste anzu­ mahnen. Neben einer grundsätzlichen Sensibilisierung für die Ge- waltproblematik, mit der sich Staatsbedienstete europaweit in den letzten Jahren zuneh- mend konfrontiert sehen, seien konkrete Maßnahmen erforderlich, mit denen das „Phänomen Attacke“ wirksam zurückgedrängt werden kön- ne, sagte Silberbach, der auch Vizepräsident der CESI ist. „Wir wollen klare Worte von Politik, Bürgerinnen und Bür- gern: null Toleranz bei Gewalt. Und wir brauchen Taten: Eine Meldepflicht für Gewaltdelik- te gegenüber öffentlich Be- diensteten, um verlässliche Daten zu haben. Bei Gewalt- delikten sollte der Arbeitgeber beziehungsweise Dienstherr konsequent und ohne jede Bagatellgrenze Strafanzeige stellen, um die Betroffenen zu schützen. Ein Einstellen des Verfahrens wegen nicht vorhandenen öffentlichen Interesses darf es künftig nicht mehr geben“, betonte der dbb Chef. << Der dbb Messestand auf der Arbeitsschutzmesse A+A zog auch in diesem Jahr zahlreiche Besucher an. © dbb © Cesi << CESI-Generalsekretär Klaus Heeger, dbb Chef Ulrich Silberbach und CESI-Präsident Romain Wolff am Rande des Symposiums in Budapest (von links) 25 dbb > dbb magazin | Dezember 2019

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