dbb magazin 3/2020

reportage miert werden kann, wird opti- miert, was gelöst werden kann, wird gelöst.“ << Raum für freies Denken und Machen Gedacht ist das GovLab als Ex- perimentierraum, als Raum für freies Denken und Machen, der jedem offen steht. Nach nicht einmal einem Jahr im Amt, im Mai 2018, rief Regierungspräsi- dent Hans-Josef Vogel in seiner Behörde das GovLab ins Leben. Dockte es sinnvollerweise an die Abteilung IT und Organisa- tion an und erklärte es und sei- ne Aufgabe von Beginn an zur absoluten Chefsache. Damit war die Priorität gesetzt: Die Leitung will Innovation und Modernisierung. „Das GovLab und sein Programm sind ‚vor- rangiges Dienstgeschäft‘“, un- terstreicht Florian Frey, die Lab-Macher haben die „volle Rückendeckung“ der Füh- rungsetage. „Das ist ein ganz wesentlicher Grundstein des Erfolgs“, weiß Antonia Stein- hausen. „Modernisierung braucht Leadership.“ Gerade in Behördenstrukturen, die regel- mäßig durch ein besonders ho- hes Maß an Komplexität und Umfang in sachlicher und/oder personeller Hinsicht geprägt sind. Insgesamt 1800 Beschäftigte arbeiten in den 16 Standorten der Bezirksregierung Arnsberg, die Aufgaben sind vielfältig wie eine „Konfetti-Kanone“, so eine mittlerweile geflügelte Umschreibung des weiten Fel- des, das die insgesamt fünf Mittelbehörden in Nordrhein- Westfalen beackern. Von Schulbelangen über Bergbau, Energie, Gefahrenabwehr, Ver- kehr, Gesundheitsdienst, Kul- tur, Sport und Integrationsan- gelegenheiten ist so ziemlich alles vertreten, was in der öf- fentlichen Daseinsvorsorge Rang und Namen hat. Das Volumen der Fördergelder, die die Bezirksregierung Arnsberg jährlich aus verschiedenen Pro- grammen zu vergeben hat, be- läuft sich auf rund eine Milliar- de Euro. „Das ist eine Menge Holz“, wissen die Innovations- macher. Aber von Anfang an lautete die Devise nicht Kopf in den Sand, sondern „einfach an- fangen!“ – erster Lehrsatz der modernen agilen Methodik. << Verwaltung der Zukunft greifbar machen Ziel des GovLab war und ist es, innovative Projekte der Be- zirksregierung zu pilotieren und so „die Verwaltung der Zu- kunft sicht- und greifbar zu machen und die Kolleginnen und Kollegen beim Blick über den Tellerrand zu unterstützen. So werden wir gemeinsam im- mer mehr Innovatorinnen und Innovatoren, das Denken und Arbeiten wandelt sich“, erläu- tert Antonia Steinhausen den Plan. Zudem fühlen sich die Arnsberger auch der nationa- len Community für Govern- ment Innovation verpflichtet und sind Mitglied verschie- denster Netzwerke in Deutsch- land, die sich die Modernisie- rung der Verwaltung auf die Fahnen geschrieben haben. „Insofern verstehen wir uns durchaus auch als Botschafter der Verwaltungsinnovation und setzen auf die Strahlkraft unserer Erfolge nach außen“, macht Florian Frey deutlich. << Kleine schnelle Schritte sichern den Erfolg Workshops, Werkstätten, Mikrofortbildungen – so lauten die derzeit gängigsten Formate der Innovationsmacher. Jona Bialowons erläutert die Prä­ missen, unter denen jedes In- novationsprojekt in Arnsberg angegangen wird. Es muss ein- facher werden. Moderne Ver- waltungsabläufe müssen mit „weniger Prozessschritten aus- kommen, eine einfache, leicht verständliche Sprache nutzen und gute, leicht bedienbare Software einsetzen, mit der auch Nicht-Nerds klarkom- men“. Am anderen Ende helfe das dann natürlich auch den Bürgerinnen und Bürgern, be- tont Bialowons. „Wir müssen außerdem besser werden – Mittel gezielter einsetzen, das << Antonia Steinhausen, Jona Bialowons und Florian Frey (von links) sind das derzeitige Team GovLab im pittoresken Arnsberg. Die Innovationsmacher machen bundesweit Schule und bekamen im April 2019 den „Preis für gute Verwaltung“, damals noch unter der Leitung von Nils Hoffmann. © Britta Ibald (3) 13 dbb > dbb magazin | März 2020

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