dbb magazin 3/2020

vision auf KI-Basis – dem „Big Brother“ entgeht nichts. Vielleicht bekommen auch die Städte der westlichen Welt ein Sozialkreditsystem nach chinesischem Vorbild***. << 2500 Und die Städte im Jahr 2500? Welche Städte? Wenn wir alle Krisen überstehen, darunter die des Weltklimas, wenn uns keine egomanischen Autokra- ten in einen neuen Weltkrieg treiben, wenn es den Men- schen in 500 Jahren noch gibt … Dann wird er nicht mehr in Städten leben, wie wir sie heute kennen. Metropolen als Zentren für Kultur und Wirt- schaft haben ausgedient, weil sie nicht mehr gebraucht wer- den. Im 26. Jahrhundert ist al- les dezentral. Niemand muss arbeiten, wenn er nicht möch- te, es gibt ein bedingungslo- ses Grundeinkommen. Infor- mationen und Wissen sind über individualisierbare Im- plantate jederzeit direkt ver- fügbar. Wir können überall leben und wohnen, an jedem gewünschten Ort. 3-D-Dru- cker produzieren für uns, was wir brauchen: Häuser, Klei- dung, Geräte, Gebrauchsge- genstände, auch Lebensmit- tel. Alles wird vollständig recycelbar sein, die Umwelt also nicht belasten. Hochleis- tungsfotovoltaik wird die nö- tige Energie zur Verfügung stellen. Wo mehr Strom ge- braucht wird, stehen Wind- kraft und vor allem Fusions­ reaktoren zur Verfügung – fossile Brennstoffe wie Kohle, Erdgas und Erdöl werden nicht mehr genutzt. Individualver- kehr in der heutigen Form (pri- vate Automobile) gibt es so gut wie gar nicht mehr. Auto- matische Drohnen stehen für den Nahverkehr zur Verfü- gung, Hyperloops**** und Hy- perschallflugzeuge***** für den superschnellen Fernver- kehr. Aber man braucht sich gar nicht physisch zu bewe- gen, um fremde Orte kennen- zulernen und an interessanten Events teilzunehmen. Ausflü- ge und Besuche finden mithil- fe von 3-D-Projektionen statt: Man schickt holografische Avatare auf die Reise und empfängt von ihnen volles sensorisches Erleben, als wäre man selbst vor Ort. Andreas Brandhorst << Andreas Brandhorst . . geboren 1956 im nord- deutschen Sielhorst, schrieb mit seinen futu­ ristischen Thrillern und Sciencefiction-Romanen wie „Das Schiff“ und „Omni“ zahlreiche Bestseller. Spek- takuläre Zukunftsvisionen sind sein Markenzeichen. Der Spiegel-Bestseller „Das Erwachen“ widmet sich dem Thema künstliche Intelligenz. Sein aktueller Wissenschaftsthriller „Ewi- ges Leben“ zeigt Chancen und Gefahren der Gentech- nik auf. Andreas Brand- horst hat viele Jahre in Italien gelebt und ist inzwi- schen in seine alte Heimat in Norddeutschland zu- rückgekehrt. 39 dbb > dbb magazin | März 2020

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