dbb magazin 12/2020
nachrichten Model Foto: Sasin Tipchai / Colourbox.de Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen Arbeitsplatz muss sicherer Hafen sein Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen hat dbb frauen Chefin Milanie Kreutz eine Null-Toleranz-Haltung der Bundesregierung gefordert. Zudem sieht sie die öffentlichen Arbeitgebenden in der Pflicht, bei der Gewaltprävention mit gu tem Beispiel voranzugehen. „Vor sexualisierter und häusli cher Gewalt zu schützen, heißt vor allem, die Ursachen von Ge walt zu bekämpfen. Im beruf lichen Umfeld darf keine Tole ranz gegenüber sexistischem und frauenfeindlichem Geba ren gezeigt werden. Der Ar beitsplatz muss gerade für Frauen zum sicheren Hafen werden. Denn sie sind in be sonderemMaße von Gewalt betroffen. Die Bundesregierung muss sich klar und offen zu die sem politischen Auftrag beken nen“, stellte Milanie Kreutz, Vorsitzende der dbb frauen, am 25. November 2020 heraus. Auch der öffentliche Dienst stehe hier in der Pflicht, mit nachhaltigen Konzepten im Be reich der Gewaltprävention mit gutem Beispiel voranzuge hen. In regelmäßigen Schulun gen von Führungskräften und der konsequenten Umsetzung disziplinarischer Maßnahmen im Falle von sexistischem Ver halten, sexueller Belästigung und gewalttätiger Übergriffe sieht Kreutz dringende Hand lungsfelder. „An wen sich be troffene Frauen im Ernstfall wenden können, muss in den Dienststellen klar kommuni ziert werden. Da reicht es nicht aus, Informationen zu Hilfs angeboten wie die Nummer des Hilfetelefons oder den Kontakt zu Notunterkünften am Schwarzen Brett auszu hängen“, so Kreutz. Deutlich stärker müsse dabei auch auf den Schutz der Be schäftigten im Homeoffice geachtet werden. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie hatten Experten vor einer Zu nahme häuslicher Gewaltta ten gewarnt, da aufgrund der sozialen Distanz weniger Fälle erkannt und gemeldet wür den. „Wir dürfen die Bedeu tung des kollegialen Arbeits umfelds nicht unterschätzen. Gerade in Krisenzeiten wie diesen müssen wir Hilfe zur Selbsthilfe leisten und Betrof fene zur Inanspruchnahme existierender Hilfsangebote aktiv ermutigen. Ein Betriebs klima, das auf Vertrauen ba siert, ist elementar. Nur wer sich in seiner Not auch sicher und ernst genommen fühlt, wird sich Hilfe suchen“, mach te Kreutz deutlich. 37 dbb
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