dbb magazin 12/2020
in eigener sache in eigener sache „Staat neu denken“ – und die dbb Jahrestagung gleich mit Die Corona-Pandemie ist eine gesund heitliche, gesellschaftliche und wirt schaftliche Krise, die viele alther gebrachte Abläufe, Inhalte und Traditionen infrage stellt. Beim dbb betrifft das nicht nur gewerkschaftspolitische Positionen, sondern auch die eigenen Abläufe in der Bundes geschäftsstelle sowie die poli tischen Aktionen und Kommu nikationsformen. Fachtagungen und Kommissionssitzungen werden „digitalisiert“, Arbeits besprechungen werden zu Webseminaren, und die dbb Jahrestagung zieht 2021 aus nahmsweise vom Kölner Mes segelände ins Internet um. „Nach der Krise ist vor der Krise – Staat neu denken!“ lautet der Denkanstoß, den wir mit Vertre terinnen und Vertretern aus Po litik, Wirtschaft und Verwaltung am 11. Januar 2021 erstmals in einem interaktiven digitalen Format diskutieren wollen. In diesen turbulenten Zeiten ist die öffentliche Verwaltung mit ihren vielen Beschäftigten ein stabiler Anker für unsere Gesellschaft. Ein Ende der Krise ist nicht abzusehen. Die Ver waltung läuft seit März im Kri senmodus. Wie lange geht das noch gut? „Die Corona-Pande mie wirkt wie ein Brennglas für Missstände im Verwaltungsge schehen. Versäumnisse bei der Digitalisierung, aber auch Per sonalengpässe, werden jetzt zu gefährlichen Fallstricken für die gesamte Gesellschaft“, betont der dbb Bundesvorsit zende Ulrich Silberbach. Im politischen Schlagabtausch mit Bundesinnenminister Horst Seehofer zu Beginn der Tagung sollen pragmatische und schnell umsetzbare Lösun gen diskutiert werden. Aber auch der Staat und seine demokratische Grundfeste ge raten durch die Folgen der Pan demie zunehmend unter Druck. Das stabile Fundament unserer Gesellschaft beginnt zu brö ckeln. Ist unsere Demokratie noch in bester Verfassung? Der ehemalige Verfassungsrichter Prof. Dr. Udo Di Fabio nimmt die rechtliche Konstitution un seres Staates unter die Lupe. Welche Rolle spielt ein verläss licher öffentlicher Dienst für die Wirtschaft in Krisenzeiten? Dazu treten wir mit Steffen Kampeter, Hauptgeschäfts führer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeber verbände, in den Dialog. Wie setzen wir die digitale Ver waltung jetzt schnell, effizient und beschäftigtenfreundlich aufs Gleis? Diese Frage erör tern wir im Gespräch unter anderemmit dem Staatssekre tär des Bundesministeriums für Inneres und Heimat, Dr. Markus Richter. Und schließ lich: Ist der öffentliche Dienst für all diese Herausforderun gen personell auch divers ge nug? Bundesfamilienministerin Franziska Giffey und die Integ rationsbeauftragte des Bun des, Annette Widmann-Mauz, stehen Rede und Antwort. Real stattfinden wird das Ganze in der dbb Bundesgeschäftsstel le. Hierzu bauen wir den Kon gressbereich im dbb forum ber lin gründlich um, installieren ein komplettes TV-Streaming- Studio, ein Pressezentrum, Re daktions- und Technikräume. Die dbb Online-Jahrestagung 2021 ist dabei auf keinen Fall nur eine Notlösung, sie ist auch eine Chance, neue Dialog- und Beteiligungsformen für unser Topevent auszuprobieren. Un ter dbb-jahrestagung.de kann am 11. Januar jeder und jede überall im Land den Tagungs ablauf verfolgen, die Grußwor te abrufen und sich direkt ein bringen, mit eigenen Fragen, über unser Umfragetool oder durch den direkten Austausch untereinander im Chatroom. Gespräche am Rande, infor melle persönliche Begegnun gen und Kontaktaufnahmen machen einen erfolgreichen Kongress aus. Es geht bei der dbb Jahrestagung auch – und für manche vielleicht vor allem – ums „Networking“ und die Kontaktpflege nach innen und außen. Insofern geht es nicht darum, die Veranstaltung grund sätzlich zu verändern. In 2022 werden wir uns sicher wieder persönlich in Köln treffen, aber durch Online-Tools Teilnahme- und Beteiligungsmöglichkeiten ausweiten und verbessern? Na türlich. Wir wollen schließlich auf der 62. dbb Jahrestagung den Staat neu denken – und unsere Topveranstaltung gleich mit. zit © Ben Mysc / Unsplash.com 6 dbb > dbb magazin | Dezember 2020
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