dbb magazin 3/2021
europa Corona-Krise Europäische Koordinierung erforderlich Kirsten Lühmann, stellvertretende Bundesvorsitzende des dbb beamtenbund und tarifunion, betont, dass die COVID-19-Pandemie nicht nur einzelne Staaten beträfe: „Es handelt sich um ein globales Problem, welches nur gemeinsam überstanden werden kann“, machte Lühmann am 10. Februar 2021 deutlich. In einem Telegramm der Euro päischen Bewegung Deutsch land (EBD) wurde Lühmann zur europäischen Koordinierung in der Corona-Krise befragt. Die stellvertretende Bundesvorsit zende des dbb sagt hierzu: „Der europäische Ansatz der Impfstoffbeschaffung garan tiert, dass alle Länder der EU im Laufe des Jahres mit aus reichend Impfstoff versorgt werden und es nicht zu einer Bevorzugung von reichen Mitgliedstaaten kommen kann.“ Lühmann hebt hervor, dass die Fehler, die dabei pas sierten, zu beheben sind, das System jedoch den europäi schen Grundsätzen entspre che. „Wir als dbb erachten es als wichtig, dass die system relevanten Berufe im öffent lichen Dienst bei der Priorisie rung der Corona-Impfungen sachgerechter einsortiert wer den und eine frühe Möglichkeit zur Impfung erhalten. So kann sichergestellt werden, dass die öffentliche Ordnung weiterhin Bestand hat.“ Kirsten Lühmann sieht eine eu ropäische Koordinierung und einen europäischen Stufenplan als gute Wege, die Pandemie gemeinsam zu überwinden. „Die Referenzgröße darf aber nicht allein das Gebiet des Lan des sein, sondern muss auch regionale Abstufungen im Rah men der gemeinsamen Kriteri en ermöglichen.“ „Die Grenzschließungen im Frühjahr letzten Jahres haben zu einer Verlangsamung der Ausbreitung des Coronavirus beigetragen.“ Bei dieser Maß nahme sei es allerdings wich tig, dass es keine nationalen Alleingänge gibt, sondern ein koordiniertes Vorgehen der europäischen Länder: „Grenz schließungen müssen rechtzei tig und abgestimmt kommuni ziert werden, damit sich hierauf zielführend vorbereitet werden kann. Sowohl die Warenströme als auch Grenzgehende, die im Nachbarland zum Beispiel in der Produktion tätig sind, müs sen berücksichtigt werden. Dies ist insbesondere für den öffentlichen Dienst mit seinen Kontrollfunktionen von großer Bedeutung.“ stützt. Eine gemeinsame Ver einbarung zur Reduzierung der CO 2 -Emission ummindestens 55 Prozent bis 2030, im Ver gleich zu 1990, wird von Por tugal als erstrebenswert er achtet. Außerdem wird die Präsidentschaft verschiedene europäische Maßnahmen zum Schutz des Klimas einschließ lich der EU-Strategie zur An passung an den Klimawandel, der europäischen Chemieka lienstrategien und der EU- Waldstrategie weiterverfolgen und unterstützen. Die Vorhaben von Portugal sind zweifelsohne ambitioniert und ehrgeizig. Inwiefern die portu giesischen Ziele in den Berei chen Soziales, Digitales und Umwelt erreicht werden, wird sich im Sommer zeigen. < Impfprogramme haben aktuell Hauptpriorität Der weltweite Fokus liegt weiterhin auf der COVID-19- Pandemie, welche auch die eu ropäische Agenda maßgeblich bestimmt. Bevor sich Portugal mit der Aufgabe auseinander setzen kann, Europa sozialer, digitaler und grüner zu gestal ten, gilt es, bestmöglich die Pandemie zu überstehen. Die langsamere Einführung der europäischen Impfprogramme im Vergleich zu Großbritanni en und den USA wird Portugal aktuell beschäftigen. Von der portugiesischen Regierung wurde bereits angekündigt, dass die Impfprogramme eine ihrer momentanen Hauptprio ritäten sind. Ministerpräsident Costa sagt hierzu: „Wir wollen allen den Zugang zur Impfung garantieren. Die Impfstoffe müssen effektiv sein, um das Virus zu bekämpfen. Sie müs sen gerecht verteilt werden und allen Europäern zur Verfü gung stehen. Unser Ziel muss eine globale Immunität gegen COVID sein.“ Nicolas Engelbarts Model Foto: Colourbox.de 28 dbb > dbb magazin | März 2021
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