dbb magazin 5/2021
frauen heit überraschend verstorben. In stillem Gedenken nahmen die dbb frauen Abschied von ihrer hochgeschätzten Kollegin und langjährigen Weggefähr tin, die die gewerkschaftspoli tische Arbeit der dbb frauen als langjähriges Mitglied der Geschäftsführung maßgebend prägte. Die Position der stell vertretenden Vorsitzenden wird auf Vorschlag der Ge schäftsführung per Briefwahl zeitnah nachgewählt. Silberbach: Das Morgen im Blick haben Der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach sprach der neu gewählten Vorsitzenden Kreutz seine volle Unterstüt zung für ihre gewerkschafts politischen Vorhaben aus. „Frauenpolitik darf nicht mehr auf das Gestern bezogen sein, sondern muss das Morgen im Blick haben. Denn wir stecken mitten in einer weltweiten Pan demie, die schnelle und effekti ve Lösungen braucht, damit die vielen Frauen, die sich privat und beruflich mit Sorgearbeit befassen, insbesondere die vie len weiblichen Pflegekräfte, die an vorderster Front gegen die Ausbreitung des gefährlichen Virus kämpfen und dabei ihr eigenes Leben riskieren, nicht am Ende die Zeche für eine ver patzte Krisenpolitik zahlen. Wir haben keine Zeit für politische Befindlichkeiten. Pragmatische Maßnahmen müssen her, die das kräftezehrende Engage ment der vielen Beschäftigten im öffentlichen Dienst beloh nen“, mahnte Silberbach. Seifert: Gleichstellung für alle relevant Glückwünsche überbrachte auch Juliane Seifert, Staats sekretärin im Bundesminis terium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Sie hatte im Rahmen der öf fentlichen Veranstaltung Bilanz zur Lage der Gleichstellung ge zogen. „Vom Elterngeld, das fle xiblere Arbeitszeitregelungen und Partnerschaftsbonus er möglicht, bis hin zu Ausbau der Kita- und Ganztagsbetreuung in den Grundschulen wollen wir Mütter und Väter gleicher maßen in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstüt zen. Wo nötig, legen wir Ziele im Sinne einer gleichberechtig ten Teilhabe fest. Wir wollen bis 2025 Parität von Frauen und Männern in den Führungsposi tionen im öffentlichen Dienst des Bundes erreichen. Den der zeitigen Wert von 36 Prozent in knapp fünf Jahren auf 50 Pro zent zu steigern, erfordert fast schon Spurtstärke“, betonte Ju liane Seifert. Und macht ihren Ansporn deutlich: „Wenn wir morgen auf das Heute zurück schauen, dann sollten wir uns freuen können, so viel erreicht und der nächsten Frauengene ration den Weg für mehr Teil habe und Erfolg – im Beruf und in der Gesellschaft – geebnet zu haben.“ Podiumsdiskussion: Frauenpolitik gestalten Im Rahmen der öffentlichen Veranstaltung am Nachmit- tag des dbb Bundesfrauenkon gresses waren Interessierte zu einer öffentlichen Online- Diskussion mit Vertreterinnen aus Politik, Verwaltung und Gewerkschaft eingeladen. Die Debattierenden waren sich ei nig: Die Frauen- und Gleich stellungspolitik droht im Zuge der Corona-Krise gewaltige Rückschritte zu machen. Daher seien nun konkrete Schritte zu gehen, um diesen Gefahren entgegenzuwirken. Dabei tun sich ungewohnte Allianzen auf – zwischen Parteien, Ar beitgebenden und Arbeitneh menden. Kreutz: Paritätische Besetzung von Vorständen im dbb Die dbb frauen Chefin Milanie Kreutz betonte die Notwendig keit und Bedeutung von weib lichen Vorbildern in der Politik. „Ich wünsche mir, dass im Bun destag die Kommission zu Pari tätsfragen eingerichtet wird. Erst wenn mehr weibliche Ab geordnete im Parlament sitzen, werden junge Frauen und Mäd chen dazu ermutigt, mehr Poli tik zu machen.“ Da- bei sieht die Chefin der dbb bundesfrau envertretung auch in den ei genen Verband: „Wir wollen zukünftig eine paritätische Besetzung von Vorständen.“ Möglichkeiten für mobiles Arbeiten, die sich in der Pan demie eröffnet haben, müss ten laut Kreutz auf jeden Fall weiterhin bestehen. Es brau che aber angemessene recht liche Rahmenbedingungen. „In vielen Behörden sind in der Pandemie Hard- und Software angeschafft worden. Die Aus stattung ist da. Wir brauchen jetzt gute Dienstvereinbarun gen, um damit in die Normali tät zu kommen“, machte die dbb frauen Chefin unmissver ständlich klar. < Ulrich Silberbach, dbb Bundesvorsitzender < Juliane Seifert, Staatssekretärin im BMFSFJ < Die Geschäftsführung der dbb frauen (von links): Sabine Schumann, Elke Janßen, Milanie Kreutz (Vorsitzende), Michaela Neersen und Synnöve Nüchter 27 dbb > dbb magazin | Mai 2021
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