dbb magazin 5/2021

© CC BY-SA 4.0/Christian A. Schröder < Verwaiste Beratungsplätze als Folge der Pandemie „Wir haben das Beste aus der Krise gemacht“ dbb Fachgespräch mit Beschäftigten der Bundesagentur für Arbeit (BA) Die Corona-Pandemie hat die Bundesagentur für Arbeit extrem gefordert. Einerseits mussten in Re­ kordzeit Tausende mobile Arbeitsplätze eingerich­ tet werden, um den Infektionsschutz innerhalb der BA und der Jobcenter zu gewährleisten. Ande­ rerseits hatten die Beschäftigten plötzlich eine Flut neuer Anträge zu bewältigen. Gemeistert wurde die Herkulesaufgabe hervorragend – nicht zuletzt aufgrund flacher Hierarchien und Vertrau­ en in die Macherinnen und Macher vor Ort. „Unser Part ist es heute zu­ zuhören“, mit dieser Auffor­ derung eröffnete dbb Chef Ulrich Silberbach am 21. April 2021 das Fachgespräch mit Beschäftigten aus dem Be­ reich der Arbeitsverwaltung. Teilnehmende der nicht öf­ fentlichen Online-Diskussion waren Mitglieder der für den Bereich der Arbeitsagenturen und Jobcenter zuständigen dbb Fachgewerkschaften GdS (Gewerkschaft der Sozial­ versicherung) und vbba – Ge­ werkschaft Arbeit und Sozia­ les, darunter auch GdS-Chef Maik Wagner und der vbba Bundesvorsitzende Waldemar Dombrowski. „Die BA hat durch Corona in kürzester Zeit aufrüsten und eine Digitalisierung im Eilver­ fahren umsetzen müssen, um Leistungen wie Kurzarbeiter­ geld und Arbeitslosenhilfen schnellstmöglich auszahlen zu können. Das ist für die Leis­ tungsberechtigten gut gelau­ fen, wenn man es mit den Pro­ blemen bei der Zahlung der Monatshilfen aus demWirt­ schaftsministerium vergleicht, die zum Teil erst mit wochen­ langer Verzögerung an kleine Unternehmer und Geschäfts­ inhaber gezahlt wurden“, so Silberbach. Auch die Tatsache, dass die BA für ihr Maßnah­ menpaket in Sachen Digitali­ sierung in der Kategorie „So­ ciety“ 2020 den Digital Leader Award gewinnen konnte, spre­ che für sich. < Viel Leistung, wenig Kritik „Wir wollen heute aber eure Situation in den Blick nehmen. Die BA hat Remote-Arbeitsplät­ ze für euch eingerichtet und alle direkten Kontakte mit eu­ ren Kunden so weit wie mög­ lich zurückgefahren. Ihr kom­ muniziert jetzt viel über Audio und Video. Kurz: Ihr müsst das neue Arbeiten umsetzen. Wie sieht eure Einschätzung als Praktiker aus? Was läuft gut und wo knirscht möglicherwei­ se noch Sand im Getriebe?“ „Bei uns in der Agentur für Ar­ beit in Nürnberg läuft die Digi­ talisierung sehr gut“, fasste Claudia Morawietz von der BA © Jan Brenner (2) aktuell 8 dbb > dbb magazin | Mai 2021

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