dbb magazin 6/2021
Forderungen der dbb jugend im Superwahljahr 2021 Wie Politik den öffentlichen Dienst gestalten sollte Es ist Superwahljahr, denn neben der Bundestagswahl finden in diesem Jahr auch einige Landtags- und Kommunalwahlen statt. Der Wahlkampf hat mit der Be nennung der Spitzenkan didat*innen begonnen. Bereits seit einigen Wochen spricht die dbb jugend mit den Vertretungen der Jugendorganisationen der Parteien über ihre Forderungen. jugend Fotos: Colourbox.de Zu den Forderungen der dbb jugendorganisation zählen zum Beispiel ein flächende ckender Netzausbau, die Ab senkung des Wahlalters auf 16 Jahre sowie bessere Rah menbedingungen für das Eh renamt. Die Parteien sind nun gefordert, mit ihren Program men Antworten zu liefern und die jungen Wähler*innen mit ihren Positionen zu überzeu gen. Die dbb jugend wird bis zumWahltag am 26. Septem ber auf allen politischen Ebe nen Druck machen, um Verbes serungen für junge Menschen und Beschäftigte im öffentli chen Dienst zu erreichen. 1. Starker Staat Das Funktionieren des Staates basiert auch auf dem Berufs beamtentum. Dieses besonde re Dienst- und Treueverhältnis ist der Grundpfeiler für die Ver lässlichkeit des öffentlichen Dienstes. Nach Auffassung der dbb jugend gilt es, die Weichen zu stellen, um den Staat durch Modernisierung zukunftsfest zu gestalten. Für ein zukunftsfähiges Ge sundheits- und Rentenversi cherungssystem brauche es weder eine Bürgerversicherung noch eine Erwerbstätigenver sicherung. Die herkömmlichen Systeme seien mit Blick auf die notwendige Nachwuchs gewinnung ein bedeutender Attraktivitätsfaktor des Be rufsbeamtentums. Der bloße Wechsel der Beamt*innen und Selbstständigen in die bestehenden Systeme von gesetzlicher Kranken- und Ren tenversicherung würde weder finanzielle noch strukturelle Vorteile bringen und lediglich zu einer Verschlechterung für alle führen. 2. Digitalisierung Die Corona-Pandemie hat erneut gezeigt, wie wichtig die Umsetzung der Digitali sierung ist und in welchen Bereichen es noch erhebliche Mängel gibt. Die dbb jugend fordert einen konsequenten und flächendeckenden Netz ausbau sowie eine angemes sene technische Infrastruktur. Schon in der Ausbildung müs se eine zeitgemäße IT-Aus stattung zur Verfügung ste hen. „Es ist die Aufgabe von Dienstherr und Arbeitgeber, hinsichtlich der technischen Entwicklung auf dem neu esten Stand zu sein“, sagt dbb jugend-Chefin Karoline Herr mann. „Darüber hinaus ist überall dort, wo es sinnvoll und möglich ist, zumindest ergänzend, Homeoffice zu er möglichen. Hierfür braucht es keinen rechtlichen Anspruch, sondern haltbare Rahmenbe dingen, auf die sich sowohl Mitarbeitende, Führungskräf te als auch Gremien der Mit bestimmung stützen und ver lassen können.“ Die Digitalisierung kann sich auch positiv auf das Verhältnis zwischen Bürger*innen und Verwaltung auswirken. Daten schutz und Digitalisierung müssen dafür Hand in Hand gehen. Informationen, die an Behörden weitergeben wer den, sollen in den Augen der dbb jugend nur einmal über mittelt werden müssen. So- weit die Bürger*innen das wollen und Datenschutzbe stimmungen dies zulassen, müsse es der öffentlichen Ver waltung erlaubt sein, diese Daten wiederzuverwenden und untereinander auszutau schen („Once-Only-Prinzip“). 3. Wahlalter Etwa 13 Millionen Menschen – Kinder und Jugendliche un ter 18 Jahren – haben bei Bun destagswahlen nicht die Mög lichkeit, an der Wahlurne im Sinne ihrer Interessen und Überzeugungen abzustim men. Besonders vor dem Hintergrund einer alternden Gesellschaft birgt dies die Gefahr, dass den Belangen 30 dbb > dbb magazin | Juni 2021
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