dbb magazin 7-8/2021

frauen dbb bundesfrauenvertretung Stellvertreterinnen-Position neu besetzt Michaela Neersen ist seit 15. Juni 2021 neue stellvertretende Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung. Die Politikwissenschaftlerin, die als hauptamtliche Gleich­ stellungsbeauftragte im Ministerium für Landesent­ wicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt tätig ist, tritt die Nachfolge von Jutta Endrusch an, die im April nach kurzer schwerer Krankheit verstorben war. Sie ist die erste Vertreterin des dbb sachsen-anhalt in dieser Position. „Ich bin überwältigt von dem Vertrauen, das die dbb frauen mir durch ihre Stimmen entge­ gengebracht haben. Die Her­ ausforderung, vor der ich ste­ he, ist groß – aber ich nehme sie an, weil ich mein Bestes für die Frauen im öffentlichen Dienst geben möchte“, erklärte Neersen. Mit Blick auf die aktu­ ellen Beschlüsse des dbb bun­ desfrauenkongresses vom 13. April 2021 sagte Neersen: „Jetzt beginnt die spannende Phase, die politischen Ziele in die Praxis umzusetzen. Ich freue mich darauf, die vor uns liegenden Aufgaben auf leiten­ der Ebene im neuen dynami­ schen Team der dbb frauen mitzugestalten.“ Die Nachwahl der stellvertre­ tenden Vorsitzenden hatte wegen der coronabedingten Kontaktbeschränkungen per Briefwahl stattgefunden. Neersen erhielt 98 Prozent der insgesamt 266 abgegebenen Stimmen. < Michaela Neersen < Webtipp Der Forderungskatalog der Berliner Erklärung zu den Bundestagswahlen 2021 sowie weitere Informationen zum Bündnis im Internet: www.berlinererklaerung.de . Berliner Erklärung Mit vereinten Kräften Jeweils vor Bundestagswahlen macht die „Ber­ liner Erklärung“ klar, woran Frauen die nächste Bundesregierung messen werden. Mit konkreten Forderungen nimmt das überparteiliche Bündnis aus 41 Frauenverbänden gleichstellungspolitische Missstände ins Visier. Zu den Initiatorinnen zählt auch die dbb bundesfrauenvertretung. Am 22. Juni 2021 hat die Berliner Erklärung ihren For­ derungskatalog zu den Bun­ destagswahlen 2021 veröf­ fentlicht. Darin machen die 41 Bündnismitglieder deut­ lich, welche gleichstellungs­ politischen Maßnahmen sie von der nächsten Bundesre­ gierung erwarten. Neben der Forderung nach Parität in al­ len gesellschaftlichen Berei­ chen, gleicher Bezahlung und gleichen Bedingungen in der Arbeitswelt für Frauen und Männer soll die Gleichstellung als Leitprinzip in allen Politik­ feldern umgesetzt und Frau­ en ein Leben frei von Gewalt ermöglicht werden. < Einflussreich verbündet seit 2011 Der Forderungskatalog der Berliner Erklärung kommt kei­ neswegs überraschend. Bereits seit 2011 sorgt das breit auf­ gestellte Bündnis regelmäßig vor den Bundestagswahlen für Aufsehen. Heute ist die Berli­ ner Erklärung, die auf eine Initiative aus Parlamentarier­ innen aller im Bundestag vertretenen Parteien und füh­ renden Frauenverbänden zu­ rückgeht, eine der einfluss­ reichsten frauenpolitischen Kräfte des Landes. Unter ande­ rem bewirkte sie die Umset­ zung und Weiterentwicklung des Führungspositionen-Ge­ setzes, war eine der treibenden Kräfte bei der Entstehung des Entgelttransparenzgesetzes und setzte sich maßgeblich für die Einführung der Bundes­ gleichstellungsstrategie ein. Als Mitzeichnerin der Berliner Erklärung wollen auch die dbb frauen gemeinsammit den vielen anderen engagierten Frauenorganisationen ein nachhaltiges Zeichen für die Gleichstellung setzen. „In der Corona-Krise wurden gleich­ stellungspolitische Probleme wie im Brennglas sichtbar: Es waren größtenteils Frauen, die sowohl zu Hause bei der Care-Arbeit als auch in Ge­ sundheitsämtern, Krankenhäu­ sern, Schulen und Kitas in vor­ derster Reihe standen, um die Krise zu bewältigen. Die Politik steht nun in der Verantwor­ tung, die Gleichstellung der Geschlechter endlich nach vorn zu bringen“, erklärte dbb frau­ en Chefin Milanie Kreutz. Nur mit verbindlichen gesetz­ lichen Regelungen lassen sich die „Gender Gaps“ bis 2030 schließen, ist Kreutz über­ zeugt: „Equal Pay Gap, Equal Care Gap, Digital Gender Gap – als Vertreterinnen der Zivil­ gesellschaft können wir die Lücken in der Gleichstellung zwar eindeutig benennen und Lösungen vorschlagen. Diese umsetzen kann aber nur die Politik.“ Model Foto: Colourbox.de © www.marco-urban.de 34 > dbb magazin | Juli/August 2021

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