dbb magazin 7-8/2021
mitgliedsgewerkschaften < DPhV Mehr Lehrkräfte einstellen Der Deutsche Philologenver band (DPhV) hat die Kultusmi nisterinnen und -minister der Länder aufgefordert, zusätzli che Lehrkräften einzustellen, um die Unterrichtsversorgung sicherzustellen. In den Bundesländern würde generell mit einer zu niedri gen Lehrkräfteversorgung für die reguläre Abdeckung des Pflichtunterrichts kalku liert. DPhV-Chefin Susanne Lin-Klitzing erklärte dazu am 28. Juni 2021: „Der ,normale’ Unterrichtsausfall, zum Bei spiel durch Schwangerschaft und Klassenfahrten, kann mit der jetzigen Berechnung der Unterrichtsversorgung nie kompensiert werden. Es fällt deshalb immer mehr Unterricht aus als es müss te.“ Die Verbandsvorsitzende forderte deshalb: „Wir brau chen eine umfassendere Versorgung mit Lehrkräften für den Unterricht als bisher, nur um jede reguläre Unter richtsstunde halten zu kön nen. Soll zudem die individu elle Förderung der Schüler gewährleistet werden, führt an einer generellen Unter richtsversorgung mit 130 Prozent Lehrkräften allein für den Pflichtunterricht kein Weg vorbei.“ Der DPhV setze sich dafür ein, dass die Kultusminister end lich ihre Pflichtaufgaben wahrnehmen und sich nicht nur um die Kür von „Corona- Nachholprogrammen“ küm mern. „Sommerkurse und au ßerschulische Angebote sind schön und gut, aber was wir dringender brauchen, ist, dass die vorhandenen und gut ausgebildeten Lehrkräfte endlich eingestellt werden“, stellte Lin-Klitzing klar. < BvLB Berufliche Bildung ist elementar Die Enquetekommission „Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt“ des Deutschen Bundestages hat ihren Abschlussbericht vor gelegt. Der Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbil dung (BvLB) fordert nun, das enorme Potenzial der beruf lichen Bildung endlich aus zuschöpfen. „Berufliche Bildung ist elementar, ihr Potenzial ist enorm. Dennoch gibt es zahl reiche Baustellen, wo seit Jahrzehnten nur Flickschuste rei betrieben wurde“, sagte der BvLB-Vorsitzende Joa chimMaiß am 22. Juni 2021. „Die Politik wird sich nun dar an messen lassen, ob diese auch vom BvLB seit vielen Jahren geforderten, dringend erforderlichen Maßnahmen zügig angegangen und um gesetzt werden. Gerade mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl sollte das Thema der Stärkung der be ruflichen Bildung ganz weit oben auf der Agenda der Par teien stehen und in der neu en Legislaturperiode rasch angegangen werden. Da viele Themen aber auch in die Ver antwortung der Landespolitik fallen, liegt hier der Ball im Feld der einzelnen Bundes länder. Jetzt müssen endlich Nägel mit Köpfen gemacht und die Bedeutung der beruf lichen Bildung durch Taten untermauert werden.“ Besonders begrüßenswert ist aus Sicht des BvLB die im Bericht enthaltene Hand lungsempfehlung, einen „Pakt für berufsbildende Schulen“ ins Leben zu rufen. Dieser soll in den von der Kul tusministerkonferenz (KMK) geplanten „Pakt für die beruf liche Bildung“ eingebettet werden. Schwerpunkte sind dabei unter anderem die Fi nanzierung von digitaler Lern ausstattung und Infrastruktur, eine bundesweite digitale da tenschutzrechtlich sichere Lernplattform sowie eine Rekrutierungsoffensive, um mehr Lehrkräfte für die be rufsbildenden Schulen zu gewinnen. < DPolG/BPolG Kritik am Scheitern des Bundespolizeigesetzes Verärgert und enttäuscht haben Deutsche Polizeige werkschaft (DPolG) und ihr Fachbereich Bundespolzei gewerkschaft (BPolG) auf die endgültige Ablehnung der Novelle des Bundespoli zeigesetzes durch den Deut schen Bundesrat reagiert. DPolG-Chef Rainer Wendt warf den Ländern vor, eitle Machtinteressen vor die Ge samtverantwortung für die Innere Sicherheit in Deutsch land zu stellen: „Mehr Perso nal und eigene Kompetenzen für die aufenthaltsbeenden den Maßnahmen finden nun nicht statt, die Ermittlungs arbeit bei schwersten Straf taten wird nicht verbessert und auch zusätzliches Per sonal für die Bundespolizei wird nun nicht eingestellt werden.“ Heiko Teggatz, Vorsitzender der DPolG Bundespolizeige werkschaft, ergänzte: „Das ganze Gerede von Modernisie rung unserer Sicherheitsarchi tektur hat sich als parteipoliti sche Luftblase offenbart, die SPD macht einen Rückzieher, um vor linken Wählergruppie rungen Punkte zu sammeln, das ist staatspolitisch verant wortungslos und unglaub würdig.“ In der nächsten Legislatur periode werde sich die DPolG um einen neuen Anlauf zur Reform des Bundespolizeige setzes bemühen. Teggatz: „Wir hoffen, dass diejenigen, die die Bundespolizei verraten haben, dann in der Gesetzge bung des Bundes keine große Rolle mehr spielen.“ > Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des DPhV > Rainer Wendt, Bundesvorsitzender der DPolG > Eugen Straubinger, Bundesvorsitzender des BvLB > Heiko Teggatz, Bundesvor sitzender der DPolG Bundes polizeigewerkschaft (BPolG) 46 dbb > dbb magazin | Juli/August 2021
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