dbb magazin 10/2021

jugend Weltkindertag Kinder- und Jugendschutz stark machen dbb und dbb jugend fordern mehr Teilhabe für Kinder und Jugendliche und mahnen: Ohne Investitionen in Bildung sowie Kinder- und Jugendschutz wird das nicht gehen. „Insgesamt 1,1 Millionen Kin­ der und Jugendliche wachsen in Deutschland unter schwieri­ gen sozialen Bedingungen auf. Sie und ihre Familien sind auf die Unterstützung durch ver­ schiedene staatliche Stellen angewiesen, die dafür Sorge tragen, dass junge Menschen, die benachteiligt sind, nicht von der sozialen Teilhabe aus­ geschlossen werden. Diese Kinder und Jugendlichen sind zu stärken und zu unterstüt­ zen“, betonte dbb Chef Ulrich Silberbach am 20. September 2021 anlässlich des Weltkin­ dertags, der unter demMotto „Kinderrechte jetzt!“ steht. Um die zahlreichen bestehen­ den gesetzlichen Fördermaß­ nahmen des Kinder- und Ju­ gendschutzes effektiv und nachhaltig umzusetzen, brau­ che es allerdings entsprechend ausgestattete Strukturen: „Es ist die Tätigkeit der Personen in den Einrichtungen der Bil­ dung, des Kinder- und des Ju­ gendschutzes, die sich Tag für Tag für das Wohl der ihnen an­ vertrauten Kinder und Jugend­ lichen einsetzen. Neuregelun­ gen und Verbesserungen auf Papier sind gut gemeint, aber sie müssen vor allem gut ge­ macht werden. Dafür braucht es erhebliche Investitionen vor allem in das Personal der Bildungs-, Kinder- und Jugend­ arbeit“, forderte der dbb Bun­ desvorsitzende. Es müsse ge­ samtgesellschaftlicher und politischer Konsens sein, dass Kinder und Jugendliche keine Kostenfaktoren, sondern die Zukunft seien, so Silberbach. < „Kinderrechte jetzt!“ Die dbb jugend setzt sich seit jeher für eine Stärkung der Kin­ derrechte und deren Veranke­ rung im Grundgesetz ein und zeigt sich amWeltkindertag enttäuscht, dass ein entspre­ chender Gesetzentwurf im Juni im Bundestag scheiterte. „Dass bei einem so wichtigen Thema keine Zweidrittelmehrheit im Deutschen Bundestag herge­ stellt werden kann, ist nicht nur ein Armutszeugnis für unser Land, es zeigt auch, dass Kinder in Deutschland keine wirkliche Lobby haben“, sagte die dbb jugend-Vorsitzende Karoline Herrmann, die auch Mitglied der dbb Bundesleitung ist. „Den diesjährigen Weltkinder­ tag sollten wir zum Anlass nehmen, allen politischen Akteuren nochmals zu ver­ deutlichen, dass Kinder Trä­ gerinnen und Träger aller Grundrechte und gleichzeitig besonders schutzbedürftig sind. Dem derzeitigen Verfas­ sungstext ist das aber nicht explizit zu entnehmen. Kinder­ rechte müssen sichtbarer wer­ den und das gelingt am besten durch eine Verankerung im Grundgesetz.“ Zwar seien in den vergange­ nen Jahren durchaus Verbes­ serungen für die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen erreicht worden. „Doch nur wenn entsprechende Ange­ bote überall in Deutschland und möglichst niedrigschwel­ lig abrufbar sind, kann eine wirkliche Chancengleichheit etwa durch Zugang zu früher Bildung und Betreuung auch sichergestellt werden. Dazu gehört vor allem eine ent­ sprechende Personal- und Mittelausstattung der zu­ ständigen Einrichtungen des öffentlichen Dienstes. Dafür kämpfen wir in Bund, Ländern und auf kommunaler Ebene“, so Herrmann. Model Foto: Sergey Novikov/Colourbox.de (2) 40 dbb > dbb magazin | Oktober 2021

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