dbb magazin 10/2021
mitgliedsgewerkschaften < GDL DB-Tarifkonflikt beendet, Betriebsrenten gesichert Der Tarifkonflikt zwischen der Gewerkschaft Deutscher Loko motivführer (GDL) und der Deutschen Bahn (DB) ist beige legt. Die Tarifpartner einigten sich am 16. September 2021 auf einen Abschluss, der eine Vielzahl von Verbesserungen bei den Entgelt- und Arbeits zeitbedingungen der Beschäf tigten enthält. An der Beilegung des Konflikts haben auch die Ministerpräsi denten von Schleswig-Holstein und Niedersachsen, Daniel Günther (CDU) und Stephan Weil (SPD), mitgewirkt. Der GDL-Bundesvorsitzende und dbb Vize Claus Weselsky dank te den beiden Politikern bei der Vorstellung des Tarifabschlus ses für ihr konstruktives und lösungsorientiertes Engage ment. Weselsky betonte: „Wir haben versprochen, die Zusatzversor gung zu erhalten – und das ha ben wir getan: Die Betriebsren te ist sicher.“ Die nun erzielte Einigung sieht vor, dass der Zu satzversorgungstarifvertrag wieder in Kraft gesetzt wird. Das bedeutet eine Betriebs rente für alle Eisenbahnerin nen und Eisenbahner, die bis zum 31. Dezember 2021 einge stellt werden – garantiert ein Arbeitsleben lang. Wer im Jahr 2022 bei der Bahn anfängt, be zieht von Beginn an 3,3 Prozent im DEVK-Pensionsfonds und kommt so auch in den Genuss einer vernünftigen Betriebs rente. Wesentliche Ergebnisse der Tarifverhandlungen sind zu dem im Dezember 2021 eine Entgelterhöhung um 1,5 Pro zent sowie eine Corona-Beihil fe (600 Euro für Arbeitnehmen de mit mittleren Einkommen, 400 Euro für Arbeitnehmende mit höheren Einkommen). Im Januar 2022 werden sämtliche Erschwerniszulagen für Hand werkende und Werkstattmit arbeitende um zwölf Prozent erhöht. ImMärz 2022 werden abermals Corona-Beihilfen von 400 Euro für alle Arbeitneh menden gezahlt. ImMärz 2023 erfolgt dann abermals eine Entgelterhöhung um 1,8 Pro zent. Die Laufzeit des Tarifver trages endet am 31. Oktober 2023. Mit dem Tarifabschluss sind keine Einschränkungen für die Tarifierung weiterer Eisenbah nerinnen und Eisenbahner ver bunden. „Bei entsprechender Mitgliederstärke werden wir auch für die Kollegen auf den Stellwerken, in den Bahnhöfen und in der Instandhaltung der Netzbetriebe bessere Tarifver träge abschließen“, so Wesel sky. „Damit konnte auch in einer wirtschaftlich angespann ten Situation des DB-Konzerns ein angemessener Tarifab schluss erzielt werden. Aus Sicht der GDL wäre dies bereits im April möglich gewesen. Den Reisenden wären damit Streiks erspart geblieben.“ < VBE ifo Bildungsbarometer offenbart Versäumnisse „Die ifo-Ergebnisse offenbaren einmal mehr die dramatischen Versäumnisse der Politik vor und während der Corona-Pan demie im Hinblick auf eine nachhaltige, ausreichende und krisenfeste Ausstattung unse res Bildungssystems“, sagte der Bundesvorsitzende des Verban des Bildung und Erziehung (VBE), Reinhold Beckmann, an lässlich der Veröffentlichungen des ifo Bildungsbarometers am 31. August 2021. „Das, was die Mehrheit der deutschen Bevölkerung erwar tet – gelingenden Onlineunter richt bei Schulschließungen, besondere Förderangebote für benachteiligte Schülerinnen und Schüler, passgenaue digi tale Fortbildungen für Päda goginnen und Pädagogen – wünschen sich die Lehrerinnen und Lehrer seit Langem, wie unsere repräsentativen Um fragen zeigen.“ Die Voraussetzungen dafür zu schaffen, sei Aufgabe der Poli tik. „Sie hat aber nicht gelie fert, obwohl der VBE die Defizi te immer wieder klar benennt“, so Beckmann weiter. Eine funktionierende digitale Grundausstattung, sei genau- so wie die Bereitstellung stabiler, leicht bedienbarer, rechts- und datenschutzsiche rer Plattformen noch nicht überall Realität. Auch fehlten Lehrkräften geeignete Angebote, in allen Phasen der Lehrkräfteaus-, -fort- und -weiterbildung be darfsgerechte, digitale Qualifi zierung zu erlangen, kritisierte der VBE-Chef. „Lehrkräfte sind hierfür bereit und wollen sol che Angebote wahrnehmen. Fast drei Viertel bilden sich sogar privat weiter, wie eine vom VBE in Auftrag gegebene forsa-Umfrage zeigt.“ < dbb hamburg Arbeitsgespräch zur Bezahlung Der Hamburger dbb Chef Ru dolf Klüver und sein Stellver treter Michael Adomat haben Ende August erneut ein Ar beitsgespräch mit dem Ham burger Finanzsenator Andreas Dressel geführt. Hinsichtlich der Auseinander setzung um eine amtsange messene Alimentation der Be amtinnen und Beamten in Hamburg und zu der damit im Zusammenhang stehenden ab sehbaren Klagewelle vor der Verwaltungsgerichtsbarkeit in Hamburg schlug der dbb ham burg erneut vor, Musterklagen zu führen. So soll zur Entlas tung der Verwaltungsgerichte je ein Fall pro Besoldungsgrup pe der Besoldungsordnung A als Musterklage eingereicht werden, an denen sich alle an deren Kläger*innen orientieren beziehungsweise sich die Be gründungen der Musterklagen zu eigen machen können. Damit könnten alle anderen zu erwartenden Klagen der Beschäftigten zunächst ru hend gestellt und der Ausgang der „Musterklagen“ abgewar tet werden. Der dbb hamburg arbeitet zudem an einer Mus terklageschrift für alle dbb Mitglieder. Mit der Erteilung der Widerspruchsbescheide durch das Personalamt sei ab Ende September 2021 zu rechnen. > Claus Weselsky, Bundesvorsitzender der GDL > Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des VBE > Rudolf Klüver, Vorsitzender des dbb hamburg 46 dbb > dbb magazin | Oktober 2021
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