dbb magazin 11/2021

europa < Erfolgsmodell „Erasmus“ Zehn Millionen Studierende seit 1987 Seit seiner Einrichtung im Jahr 1987 haben zehn Mil­ lionen Menschen mit Unter­ stützung des Erasmus-Pro­ gramms im Ausland studiert. 600000 Hochschulstudieren­ de werden im Studienjahr 2021/22 im Rahmen von Erasmus+ im Ausland studie­ ren, darunter 74 Frauen und 79 Männer aus Indien. Letz­ tere haben Stipendien erhal­ ten und werden in europäi­ schen Ländern studieren. Das Erasmus+-Programm der Europäischen Union Gerechter, digitaler und grüner Die Europäische Kommission hat das Erasmus+-Jahresarbeitsprogramm 2021 bis 2027 mit einem Budget von 26,2 Milliarden Euro genehmigt. Mit dem erneuerten Programm werden Projekte zur Förderung des Lernens und der multinationalen Zusammenarbeit für zehn Millionen europäische Bürgerinnen und Bürger aller Altersgruppen und mit unterschiedlichem Hintergrund finanziert. Das Programm zielt auch darauf ab, die grüne und digitale Bewegung zu unterstützen. In einer Pressemitteilung be­ tonte die Kommission, dass das Budget für das diesjährige Programm verdoppelt wurde, verglichen mit 14,7 Milliarden Euro für das vorherige Pro­ gramm für 2014 bis 2020. Mar­ garitis Schinas, Vizepräsident der Kommission und zuständig für die Förderung der europäi­ schen Lebensweise, begrüßte den Start des neuen Erasmus+- Programms, das sich als eine der wichtigsten Errungen­ schaften der Europäischen Union erwiesen habe. „Die Tatsache, dass das Eras­ mus+-Budget für die nächsten sieben Jahre fast verdoppelt wurde, zeigt, welche Bedeu­ tung der Bildung, dem lebens­ langen Lernen und der Jugend in Europa beigemessen wird“, so Mariya Gabriel, Kommissa­ rin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend. Erasmus+ sei nach wie vor ein einzigartiges Programm, was seine Größe, seinen Umfang und seine weltweite Anerken­ nung angeht. Es decke 33 Län­ der ab und ist durch seine in­ ternationalen Aktivitäten auch für den Rest der Welt zugänglich. Das neue Erasmus+-Programm bietet europäischen Jugendli­ chen die Möglichkeit, im Aus­ land zu studieren sowie an Praktika, Lehrlingsausbildun­ gen und Personalaustausch in allen Bildungsbereichen teilzunehmen. Darüber hi- naus ermöglicht es grenzüber­ schreitende Projekte zwischen Hochschuleinrichtungen, Schu­ len und anderen Lern- und Ausbildungszentren durch verschiedene Investitionen. Zu den wichtigsten Neuerun­ gen zählen unter anderem die inklusiven Maßnahmen. So wird Menschen mit schlechte­ ren Grundvoraussetzungen, einschließlich Menschen mit unterschiedlichem sozialen, kulturellen und wirtschaftli­ chen Hintergrund sowie Men­ schen, die in ländlichen und abgelegenen Gebieten leben, die Chance gegeben, an dem Programm zu partizipieren. Auch die Zusammenarbeit mit Drittländern wird ausgebaut, um die Internationalität des Programms zu erhöhen. Aufgrund der COVID-19-Pande­ mie gab es im Bildungsbereich viele Verlagerungen in digitale Formate. Auch Erasmus+ zielt darauf ab, den Ausbau digitaler Kompetenzen im Einklang mit dem Plan für digitale Bildung zu fördern. Das neue Format ermöglicht kurzfristige physi­ sche Aufenthalte im Ausland, begleitet von Teamarbeit und Online-Lernen. Das Programm wird mit der Einführung der Europäischen Studentenkarte digitalisiert. So soll jeder Stu­ dierende einen digitalen Euro­ päischen Studentenausweis, der in der gesamten Europäi­ schen Union verwendet wer­ den kann, erhalten. „Die Zukunft ist digital, und diese erneuerte App wird dafür sorgen, dass die Studenten noch papierloser werden“, heißt es in einer von der Euro­ päischen Kommission heraus­ gegebenen Presseerklärung. Die Kommissarin für Innovati­ on, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, Mariya Gabriel, beschrieb die Anwendung als zentrale Anlaufstelle für mobi­ le Erasmus+-Studenten und fügte hinzu, dass „alle Infor­ mationen zur Hand zu haben“ weniger Stress bedeute, dass die Studenten weniger Zeit mit den administrativen Anforde­ rungen verbringen würden und mehr Flexibilität hätten. Die Europäische Studentenkar­ te, die über die App erhältlich ist, sei ein wichtiger Schritt hin zu einem echten europäischen Bildungsraum. Einem, in dem sich jeder Student einbezogen fühlt und Zugang zu den glei­ chen Dienstleistungen und die gleiche Anerkennung seines Bildungshintergrunds erhalte. Außerdem wird in Anlehnung an den europäischen Green Deal das Programm den Teil­ nehmern, die nachhaltige Ver­ kehrsmittel nutzen, finanzielle Vorteile bieten. Daneben stellt DiscoverEU ei­ nen wesentlichen Teil des neu­ en Programms dar. In diesem Zusammenhang wird Jugendli­ chen die Möglichkeit geboten, einen Bahnfahrschein zu er­ werben, um in Europa zu rei­ sen, Mitbürgerinnen und Mit­ bürger zu treffen und andere Kulturen kennenzulernen. Das Programm wird auch Aus­ tausch- und Kooperationsmög­ lichkeiten durch Beteiligungs­ aktivitäten für Jugendliche fördern, um das Bewusstsein für die gemeinsamen europäi­ schen Werte und grundlegen­ den Menschenrechte zu schär­ fen und junge Menschen auf nationaler Ebene zusammen­ zubringen. en Model Foto: Shopping King Louie/Colourbox.de 31 dbb > dbb magazin | November 2021

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