dbb magazin 12/2021

Formate der Fort- und Weiterbildung 2022 Wissenschaftler bemühen gerne den Begriff des Paradigmenwechsels, wenn sich auf ihrem Fachgebiet etwas tiefgreifend verändert. Damit ist nichts weniger als eine Revolution gemeint, die das bislang übliche Denken, Verhalten und Handeln der Akteure ablöst und durch neue Muster ersetzt. So ein Umbruch braucht einen Auslöser sowie einige Zeit, bis sich das Neue in der Breite etabliert hat. Paradigmenwechsel Ganz konkret werden wir derzeit Zeugen eines solchen Paradigmenwechsels. Die anhaltende Pandemie hat in der Fort- und Weiterbildung zu einem raketenartigen Schub in der Digitalisierung geführt. Überall sind digitale Schulungsformate entstan­ den, die nun neben den klas­ sischen Präsenzseminaren in großer Zahl und Vielfalt an­ geboten werden. Doch was bedeuten diese Begriffe ei­ gentlich? Wir versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen. Webseminare Den Anfang haben zu Beginn der Krise die Webseminare, We­ binare oder Online-Seminare gemacht. Bis heute sind dies Sammelbegriffe für jede Art von Schulungen, die online stattfinden. In der dbb akade­ mie haben wir uns für den Be­ griffWebseminare entschie­ den. Damit umschreiben wir eine Online-Schulung, die in ei­ nem kurzen Zeitraum von bis zu zwei Stunden Wissen kom­ primiert und nach Art einer Vorlesung vermittelt. Der Aus­ tausch mit den Lehrkräften fin­ det über den Chat statt. Geeig­ net ist dieses Format sowohl für breite Grundlagen wie für punktgenaue Spezialschulun­ gen zu einem Spezialthema. Schnell organisiert – auch auf Kundenwunsch – können hoch­ aktuelle Themen wie zum Bei­ spiel Gesetzesänderungen kurzfristig in eine Schulung umgesetzt werden. Nicht um­ sonst nennen wir dieses Format gerne auch Wissensnuggets: schnell, kurz, kompakt und kos­ tengünstig für alle Beteiligten. E-Trainings Mit E-Trainings setzen wir Schulungsmaßnahmen in mehrtägigen Online-Veranstal­ tungen um. Dem Inhalt und der Methodik nach werden sie wie Präsenzveranstaltungen durchgeführt. Einzelübungen, Gruppenarbeit, Diskussionen und die aktive Mitarbeit durch Teilnehmende gehören selbst­ verständlich dazu. Damit ist das E-Training genau wie eine inhaltsgleiche Präsenzveran­ staltung für einen kleinen Teil­ nehmerkreis geeignet. Wir wissen um die begrenzte Auf­ merksamkeit in Online-Veran­ staltungen. Sie zwingen zum verstärkten Einsatz methodi­ scher Instrumente. Gleichzeitig können wir die zeitliche Flexibilität von On­ line-Veranstaltungen teilneh­ mergerecht gestalten. Neben dem typischen Zweitagesemi­ nar ist eine modulartige Ver­ teilung der Inhalte über meh­ rere Tage oder Wochen gut möglich. Module können gut als 90- oder 180-Minuten-Ein­ heiten gestaltet und über ei­ nen definierten Zeitraum von ein oder zwei Wochen getaktet werden, wie beispielsweise der eCampus TVöD/TV-L. Hybride Seminare Hybridveranstaltungen sind gleichzeitig Online- und Prä­ senzveranstaltung. Einige Teil­ nehmerinnen und Teilnehmer befinden sich vor Ort im Semi­ narraum, weitere sind online zugeschaltet und nehmen von einem beliebigen Ort aus teil. Dieses Format ist insbesonde­ re für Lehrkräfte anspruchs­ voll. Alle Beteiligten sind im Blick zu halten und in das Un­ terrichtsgeschehen zu inte­ grieren. Mit Blick auf Lehr­ gänge über zeitlich verteilte Module schafft dieses Format eine große Freiheit, wenn die Teilnehmenden flexibel zwi­ schen Online- und Präsenzun­ terricht wählen können. Blended Learning Bei Blended Learnings sieht das Lernarrangement einer Veranstaltung zeitlich versetz­ te Präsenz- und Online-Phasen vor. Das Konzept zielt auf die optimale Lernsituation der Lernenden ab. Die Online- Elemente sind zumeist als Selbstlernphasen konzipiert, die eigenständig und zeitlich individuell absolviert werden. Das Lernmaterial steht dabei online über eine Homepage oder ein Learning Manage­ ment System (LMS) zur Ver­ fügung und kann aus Texten, Aufgaben, Übungen, Tests, Vi­ deos und so weiter bestehen. Die Inhalte der Selbstlernphase sind so aufgestellt, dass sie der Vorbereitung der Präsenzpha­ sen dienen. Die Präsenzphase selbst ist ein klassisches Seminar vor Ort und wird durch die Lehrkraft direkt geleitet. Sie ist auf die gute Vor­ bereitung der Teilnehmenden angewiesen. Diese haben ihre Inhalte in der Selbstlernphase eigenständig und in den vorge­ gebenen Fristen erarbeitet. In der Präsenzphase begegnen sich die Teilnehmenden nun auf Augenhöhe und konzentrieren Foto: j-mel/stock.adobe.com DBB AKADEMIE dbb magazin | Dezember 2021 38 SERVICE

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