dbb magazin 12/2021
Der Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbil dung (BvLB) fordert bundesweit einheitliche Coro na-Regeln für die beruflichen Schulen sowie eine tägliche Testpflicht für alle, die in die Schulen kom men. Nur so könne der wichtige Präsenzunterricht über den ganzen Winter hinweg aufrechterhalten werden. „Nur ein einheitliches Handeln der Politik führt letztlich dazu, dass die Entscheidungen gesell schaftlich auf breiter Ebene mitgetragen werden. Uneinheitliches Vorgehen irritiert hingegen, lässt Zweifel aufkommen, inwieweit Politik überhaupt noch in der Lage ist, vorausschauend und verant wortungsvoll zu handeln. Letztlich geht es einzig darum, Schulen für Schülerinnen und Schü ler sowie für die Lehrkräfte zu einem siche ren Ort zu machen. Es muss klar definiert sein, ab welchem Inzidenzwert die 3G-Re gel in den beruflichen Schulen Anwendung findet“, sagte JoachimMaiß, BvLB-Vorsit zender, am 9. November 2021. Die Pandemie könne nur gemeinschaftlich überwunden werden, wenn überall diesel ben Regeln greifen und damit das verant wortungsvolle Handeln eines jeden Einzel nen geschürt werde. Maiß: „Ein föderaler Flickenteppich ist da kontraproduktiv und führt auch nicht dazu, die Impfbereitschaft zu steigern.“ BvLB Bundeseinheitliche Corona-Regeln gefordert JoachimMaiß, Bundesvorsitzender des BvLB In Mecklenburg-Vorpommern hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig vorgeschlagen, das Referendariat für Lehrkräfte zu ver kürzen. VomDeutschen Philologenverband (DPhV) und dem Ver band Deutscher Realschullehrer (VDR) kommt deutliche Kritik. „Eine Verkürzung des Referendariats, wie sie Manuela Schwe sig anstrebt, ist eine verkappte Sparmaßnahme und wird dem Lehrermangel in keiner Weise entgegenwirken“, sagte der VDR-Bundesvorsitzende und dbb Vize Jürgen Böhm am 31. Oktober 2021. Praxis, Didaktik und Methodik könnten sich im Referendariat vereinen und bil deten die Grundlage für einen qualitativ hochwertigen Unter richt. „Diese Phase zu kürzen, raubt den jungen Menschen wertvolle Zeit ihrer Ausbildung und hätte vermutlich nur den Effekt von Einsparmaßnahmen in der späteren Besoldung.“ DPhV-Chefin Susanne Lin-Klitzing wandte sich mit einem offe nen Brief an Schwesig und machte deutlich: „Bildung braucht Zukunft und zukünftig brauchen wir mehr Lehrkräfte. Dafür aber das Referendariat zu verkürzen, ist der falsche Weg! Im Gegenteil: Wir brauchen mehr Referendariat, statt weniger! Der Deutsche Philologenver band fordert von allen Kultus ministern, den bundesweiten Flickenteppich Referendariat von mittlerweile 24, 21, 18, 16 und 12 Monaten Dauer endlich auf ein gemeinsames hohes Ni veau zu bringen und so zu er neuern.“ DPhV und VDR Referendariat keinesfalls verkürzen Jürgen Böhm, Bundesvorsitzender des VDR Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des DPhV Das „Sondervermögen“, mit dem die hessi sche Landesregierung die Folgen der Coro na-Pandemie auffangen wollte, ist vor dem hessischen Staatsgerichtshof gescheitert. Für den dbb Hessen kommt das Urteil nicht überraschend. Dass Hilfe für jene geleistet werden müsse, die durch die Pandemie in Existenznöte geraten sind, sei unstrittig. Es sei aber der Eindruck entstanden, als solle mit dem „Sondervermögen“ vielmehr ein politischer Wunschzettel erfüllt werden. Mit Befremden hat der dbb Hessen auch die Reaktion der Landesregierung zur Kenntnis genommen. „Es sieht nicht so aus, als würden die Regierenden die richtigen Lehren aus dem Urteil ziehen“, sagt dbb Landesvorsitzender Heini Schmitt am 30. Oktober 2021. Anstatt diese höchstrichterli che Entscheidung zu akzeptieren und entsprechend darauf zu reagieren, versuche man die sehr deutli che Ansage des Gerichts als eine Bestätigung mit kleinen handwerklichen Schönheitsfehlern umzu deuten. Dabei habe das Gericht das „Sondervermö gen“ in fast allen wesentlichen Punkten für verfas sungswidrig erklärt. Von der Landesregierung erwartet Schmitt nun, endlich „Schattenboxen und Wortklaubereien“ ein zustellen und ein Corona-Paket vorzulegen, das den formalen Vorgaben entspricht. dbb Hessen Neues Corona-Paket gefordert Heini Schmitt, Vorsitzender des dbb Hessen dbb magazin | Dezember 2021 46 KOMPAKT
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