dbb magazin 5/2022

Trauer um Prof. Dr. Ursula Lehr Wegbereiterin moderner Altenpolitik Die BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen, der auch die dbb bundesseniorenvertretung angehört, trauert um ihre langjährige Wegbegleiterin und ehemalige Vorsitzende Prof. Dr. Dr. h. c. Ursula Lehr. Sie starb am 25. April 2022 im Alter von 91 Jahren. Mit ihrem unermüdlichen Engagement für ein aktives, engagiertes und möglichst gesundes Älterwerden prägte Ursula Lehr nicht nur die Arbeit der BAGSO, sondern die Einstellung zu älteren Menschen in Deutschland. Als sie 1988 Bundesfamilienministerin wurde, war sie Wegbereiterin einer modernen Altenpolitik, die ältere Menschen nicht nur als Empfänger von sozialen Leistungen, sondern als aktiven Teil der Gesellschaft betrachtet“, würdigte die BAGSO-Vorsitzende Regina Görner die Verstorbene. Ursula Lehr war Inhaberin des Lehrstuhls für Gerontologie an der Universität Heidelberg und von 1988 bis 1991 Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit im Kabinett von Helmut Kohl. In dieser Zeit verantwortete sie den ersten Altenbericht der Bundesregierung und die Verabschiedung des Bundesaltenplans. Die Altersforscherin war der BAGSO seit ihrer Gründung im Jahr 1989 eng verbunden. Von 2009 bis 2015 war Ursula Lehr Vorsitzende und bis 2018 stellvertretende Vorsitzende der BAGSO. Als Ehrenvorsitzende warb sie bis zuletzt für ein positives Altersbild und setzte sich für geeignete Rahmenbedingungen zum aktiven Altern ein. ■ © Marco Urban Ursula Lehr † auf einer Veranstaltung des dbb im Jahr 2017 Leichte Sprache für das „Ländle“ Amtsdeutsch kann ein wahrer Graus sein: Verklausulierte Schachtelsätze, umständlicher Satzbau und Fachbegriffe aus der Hexenküche der Verwaltung machen es nicht nur Menschen mit Einschränkungen schwer, Behördenbriefe und Formulare zu vestehen. Das Sozialministerium Baden-Württemberg will jetzt mit einem Online-Portal für Leichte Sprache Abhilfe schaffen. Besonders Menschen mit Einschränkungen oder Migrationshintergrund fällt es schwer, sich zu verständigen oder Inhalte richtig zu verstehen, wenn komplexe Sachverhalte über die Alltagssprache hinausgehen. Informationen oder Bescheide von Behörden und Institutionen fallen oft in diese Kategorie, enthalten jedoch zugleich wichtige Informationen, die von den Adressatinnen und Adressaten auch richtig verstanden werden müssen. An dieser Stelle möchte das neue Online-Portal „Leichte Sprache in BadenWürttemberg“ anknüpfen: Verwaltungsmitarbeitende in Baden-Württemberg können sich dort registrieren und erhalten Zugriff auf Musterbescheide und Informationen in Leichter Sprache, die sie in ihrem Arbeitsalltag einsetzen können. Neben der Entwicklung des Portals wurden im Rahmen des Projekts zudem Bescheide und Informationen unterschiedlicher baden-württembergischer Behörden in Leichte Sprache übersetzt und Schulungen für Verwaltungsmitarbeitende zur Leichten Sprache durchgeführt. Neues Online-Portal in Baden-Württemberg Foto: Bulltus/Colourbox.de INTERN 29 dbb magazin | Mai 2022

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