Mit diesem Abschluss haben wir das Berufsfeld aufgewertet, das werden die Kolleginnen und Kollegen direkt im Geldbeutel spüren“, sagte der dbb Verhandlungsführer Andreas Hemsing nach dem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) in Berlin. „Auch bei der Entlastung haben wir einen wirksamen Einstieg erreicht, mit dem wir die Gesundheit des vorhandenen Personals schützen und die Jobs für Nachwuchskräfte attraktiver machen“, so Hemsing, der den erkrankten dbb Bundesvorsitzenden Ulrich Silberbach kurzfristig vertrat. Die VKA habe sich lange Zeit kaum bewegt, erläuterte Hemsing. „Genau deshalb war es wichtig, dass die Kolleginnen und Kollegen die Schlagzahl bei Demos und Streiks in der letzten Woche noch einmal deutlich erhöht haben. Das ordentliche Ergebnis, auf demwir in Zukunft aufbauen können, haben sie durch ihre kämpferischen Aktionen erst möglich gemacht.“ dbb Tarifchef Volker Geyer bewertete den Kompromiss ebenfalls positiv: „Obwohl das Ergebnis komplex erscheint, verbirgt sich dahinter vor allem zweierlei: Das Ergebnis bietet konkrete Schritte hin zur notwendigen Entlastung. Gleichzeitig bietet es den Beschäftigten im Bereich des Sozial- und Erziehungsdienstes verbesserte und auch monetäre Perspektiven. Damit gewinnt der Sozial- und Erziehungsdienst bei der dringend notwendigen Suche nach fachlichem Nachwuchs deutlich an Attraktivität.“ Direkt vor dem Start der dritten Verhandlungsrunde hatte der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach noch einmal Druck gemacht: „Jetzt gibt es keine Ausreden mehr, die VKA muss liefern. Unsere Forderungen liegen seit einer Ewigkeit auf dem Tisch, alle Welt weiß um den dramatischen Personalmangel – der sich weiter zuspitzen wird. Wenn von dieser Tarifrunde nicht endlich ein klares Signal für die Aufwertung des Berufsfeldes ausgeht, hat das verheerende Folgen.“ Eine forsa-Umfrage im Auftrag des dbb hatte ergeben, dass eine breite Mehrheit der Bevölkerung die Forderungen der Beschäftigten unterstützt. 87 Prozent der Bürgerinnen und Bürger halten die Forderung nach besserer Bezahlung, etwa durch eine höhere TARIFPOLITIK Tarifkompromiss im Sozial- und Erziehungsdienst Berufe aufgewertet, Personal entlastet Die Tarifparteien haben sich am 18. Mai 2022 in Potsdam auf wesentliche Verbesserungen für die Beschäftigten des Sozial- und Erziehungsdienstes geeinigt. „Das Ergebnis bietet konkrete Schritte hin zur notwendigen Entlastung.“ dbb Tarifchef Volker Geyer © Anestis Aslanidis 8 AKTUELL dbb magazin | Juni 2022
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