der Belegschaft mitgetragen werden. Die Beschäftigten sollten aktiv am Prozess des Employer Branding beteiligt werden – das bringt nicht nur jede Menge Ideen und kreative Ressourcen ins Spiel, sondern ist auch ein Ausdruck der Wertschätzung und schafft Identifikation mit dem Arbeitgeber. Der Aufbau einer Arbeitgebermarke Bevor es an die Produktion von Videoclips, Podcasts oder ganzen Karriereseiten geht, muss die Ausgangssituation des Arbeitgebers analysiert werden. Dazu gehören Antworten auf die Fragen: Warum sollten Menschen bei uns arbeiten wollen? Was haben wir zu bieten? Mit wem konkurrieren wir um die klügsten Köpfe? Wen wollen wir für uns gewinnen? Was erwarten Menschen heute von einem guten Arbeitgeber? Anschließend geht es darum, Attraktivitätsfaktoren zu definieren. Das können sehr unterschiedliche Dinge sein: interessante Arbeitsinhalte, eine sinnvolle Aufgabe, die familienfreundliche Arbeitsumgebung, ein verlässliches Einkommen oder auch die Lage mitten in der Innenstadt. Kern der Arbeitgebermarke ist die Positionierung – bei der Berliner Polizei sind das die „110 % Berlin“. Erst wenn die Ausgangssituation geklärt, Zielgruppen, Attraktivitätsfaktoren und Arbeitgeberpositionierung definiert sind, geht es an die kreative Umsetzung. Welcher Weg für die einzelnen Arbeitgeber im öffentlichen Dienst am besten geeignet ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Es kommt auf die spezifische Situation vor Ort, das Umfeld und auch den Mut der Führungsebene an, Neues auszuprobieren. Für Arbeitgeber, die bisher noch kein Employer Branding betreiben, kann ein erster Schritt ein interner Workshop sein, auf dem sich die unterschiedlichen Akteure und Stakeholder unter fachlicher Moderation zum Thema austauschen. Eine Lösung „von der Stange“ gibt es nicht. Employer Branding ist in erster Linie eine Frage der Einstellung gegenüber den eigenen Beschäftigten und denjenigen, die dazu kommen sollen. Denn wenn die persönlichen Erfahrungen der Menschen im Arbeitsalltag oder im Rekrutierungsprozess nicht mit dem nach außen gezeigten Bild des Arbeitgebers übereinstimmen, werden die am besten Geeigneten gehen oder das Angebot ablehnen. Ein kleines aber feines Praxisbeispiel bekommen Elster-Nutzer zu sehen: Wer es geschafft hat, die Feststellungserklärung zur Grundsteuer über das Portal zu versenden, bekommt dezent eine Information der Steuerverwaltung mit Links zu Ausbildung und Karriere eingeblendet. Manchmal kann es einfach sein, die passenden Talente zu finden. Sabine Blau Sabine Blau ist zertifizierte PRBeraterin, Coach und Change Manager. Sie arbeitet in Berlin als Kommunikationsberaterin für Auftraggeber aus dem öffentlichen Sektor sowie für Kunden aus der Privatwirtschaft. Das Seminar (Nr. 2022 Q450 SF) „Employer Branding – Der öffentliche Dienst als Arbeitgeber“ findet am 8. Dezember 2022, 10 bis 11.30 Uhr online statt. Weitere Informationen: https://t1p.de/dbbakademie Die Autorin SERVICE 39 dbb magazin | November 2022
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