dbb magazin 11/2022

Der Deutsche Philologenverband (DPhV) hat die Kultusministerinnen und -minister der Länder dringend dazu aufgefordert, im Kampf gegen den Lehrkräftemangel das Niveau bei der Nachqualifikation von Quer- und Seiteneinsteigern nicht zu senken. „Es ist Zeit für die Kultusministerkonferenz (KMK), die Wahrheit zu sagen: Die Schulen müssen mit temporärem Unterrichtsausfall rechnen. Aber um die aktuellen Lücken zu stopfen, dürfen die Mindeststandards bei der Nachqualifizierung der Lehrkräfte nicht gesenkt werden. Zukünftige Schülergenerationen dürfen nicht benachteiligt werden“, erklärte die DPhV-Bundesvorsitzende Susanne Lin-Klitzing am 6. Oktober 2022. Zu den Mindeststandards, die der DPhV einfordert, gehören: Lehrkräfte dürfen erst nachqualifiziert werden, wenn sie einen akademischen Abschluss haben. Keine Verbeamtung auf Lebenszeit ohne Staatsexamen oder Master. Diese Kriterien werden im neuen Nachqualifikationsmodell von Brandenburg und in der regulären Lehrkräfteeinstellung in Mecklenburg-Vorpommern nicht eingehalten. Der DPhV kritisiert dies und ruft zur Einhaltung der genannten Mindeststandards auf. Lin-Klitzing: „Wir erwarten eine Orientierung der Kultusministerkonferenz an existierenden und mehrjährig wissenschaftlich positiv evaluierten Modellen, wie es das BQL-Modell in Dresden ist. Hier wird eine anspruchsvolle universitäre Nachqualifikation plus Referendariat parallel zur Berufstätigkeit umgesetzt. Das zeigt verantwortliches Handeln über nur ‚Schnell-die-Lücken-stopfendeModelle‘ hinaus.“ An die Kultusministerinnen und -minister der Länder appelliert die DPhV-Vorsitzende darüber hinaus: „Stellen Sie zusätzlich nichtpädagogisches Personal für Verwaltungsaufgaben und IT ein, entbürokratisieren Sie den Schulalltag von Lehrkräften und zwingen Sie keine Lehrkräfte, schulartfremd zu unterrichten, um Lücken zu stopfen. Der Staat muss sicherstellen, dass das Niveau jeder Schulart durch für sie ausgebildete Lehrkräfte erhalten bleibt und nicht, dass Lehrkräfte schulartfremd Kinder und Jugendliche betreuen.“ DPhV Nachqualifikation von Quer- und Seiteneinsteigern Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des DPhV Der 8. Gewerkschaftstag des dbb sachsen-anhalt hat am 18. Oktober 2022 in Wernigerode die neue Landesleitung gewählt. Mit überwältigender Mehrheit wurde Ulrich Stock zum neuen Landesvorsitzenden gewählt. Stock ist Verwaltungsbeamter und seit 2007 Mitglied der Landesleitung. Seine Fachgewerkschaft ist die Deutsche Verwaltungs-Gewerkschaft, deren Landes- und Bundesvorsitzender er ist. Neben dem Landesvorsitzenden Ulrich Stock wurde Iris Herfurth, Deutsche Steuer-Gewerkschaft (DSTG), als Erste stellvertretende Landesvorsitzende gewählt. Weitere stellvertretende Landesvorsitzende wurden nach dem Votum der 98 Delegierten Torsten Grabow (Gewerkschaft der Sozialversicherung, GdS), Olaf Sendel (Deutsche Polizeigewerkschaft, DPolG) und Thomas Gaube (Philologenverband PhVSA). Der neue dbb Landeschef Ulrich Stock bedankte sich nach seiner Wahl bei den Delegierten für das große Vertrauen: „Gerade in einer gefühlten Dauerschleife von Krisen und der Pandemie ist es wichtig, dass der öffentliche Dienst mit dem dbb eine starke Interessensvertretung und Stimme gegenüber Politik und Verwaltung hat.“ Der dbb stehe für Vielfalt und Fachlichkeit und sei mit seinen Mitgliedsgewerkschaften Dienstleister. „Für die Steigerung der Attraktivität des öffentlichen Dienstes müssen wir noch enger zusammenrücken“, so Stock. Dafür wolle er leidenschaftlich kämpfen. Nach 32 Jahren erfolgreicher Gewerkschaftsarbeit stand der bisherige Landesvorsitzende Wolfgang Ladebeck für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung. Er wurde von den Delegierten des Gewerkschaftstages zum Ehrenvorsitzenden des dbb sachsen-anhalt ernannt. dbb sachsen-anhalt Neuwahl der Landesleitung Die neue Landesleitung in Sachsen-Anhalt (von links): Torsten Grabow, Iris Herfurth, (1. stellvertretende Landesvorsitzende), Thomas Gaube, Landesvorsitzender Ulrich Stock und Olaf Sendel © FriedhelmWindmüller GEWERKSCHAFTEN 42 KOMPAKT dbb magazin | November 2022

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