NACHRICHTEN dbb Podcast Einer der gefährlichsten Jobs der Welt In der November-Ausgabe des dbb Podcasts „DienstTag“ erzählt Patrick Pilat, Straßenwärter aus Brandenburg, von seinem gefährlichen Arbeitsalltag auf deutschen Straßen. Die Wahrscheinlichkeit sich zu verletzen ist für uns 15-mal höher als in anderen handwerklichen Berufen“, berichtet Pilat. Unvermeidlich ist diese Gefahr dabei eigentlich nicht: „Das größte Problem ist die Rücksichtslosigkeit und Unachtsamkeit vieler Verkehrsteilnehmer, denen offensichtlich völlig egal ist, dass auf den Straßen auch Menschen arbeiten.“ Wegen der technischen Vielseitigkeit, der Arbeit im Freien und dem Gefühl, im Job wirklich etwas zu bewegen, sei der Beruf des Straßenwärters trotzdem „der beste Job der Welt“, betont Patrick Pilat. „Wir sorgen dafür, dass der Verkehr fließt.“ Dass Patrick Pilat Straßenwärter mit Leib und Seele ist, zeigt unter anderem sein linker Arm, der mit Motiven aus dem Berufs- leben tätowiert ist. Er weiß auch ein vermeintliches Mysterium aufzulösen, das sich vielen Autofahrerinnen und Autofahrern täglich bietet: Warum sieht es immer so aus, als arbeite bei den Straßenwärtern immer nur einer, während die anderen zuschauen? „Viele handwerkliche Tätigkeiten auf der Straße kann in demMoment eben nur einer machen, einen Baum fällen etwa. Der andere oder die anderen beobachten den fließenden Verkehr und sichern damit den Kollegen ab, der gerade nicht auf die Straße schauen kann.“ So vorausschauend wie die Straßenwärter sei die Politik leider nicht, denn in Sachen Bezahlung und Personalausstattung habe sie „jahrelang gepennt“, kritisiert Pilat. „Es braucht mehr Ausbildungsplätze, mehr gesicherte Übernahmen nach der Ausbildung, und wir brauchen E 6 für alle Straßenwärterinnen und Straßenwärter.“ Dann wäre der Beruf auch auf dem Arbeitsmarkt endlich wieder konkurrenzfähig. Mehr zu den Härten, den Glücksmomenten und dem ganz normalen Arbeitsalltag eines Straßenwärters überall dort, wo es Podcasts gibt, oder direkt auf dbb.de/mediathek/podcast. ■ Personal- und Betriebsratsarbeit digitalisieren Der dbb unterstützt eine aktuelle Gesetzesinitiative der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zur Verbesserung der digitalen Personal- und Betriebsratsarbeit, sieht allerdings noch weiteren Handlungsbedarf. „ImWesentlichen begrüßen wir das Anliegen des Unionsantrags“, sagte Friedhelm Schäfer, Zweiter Vorsitzender des dbb und Fachvorstand Beamtenpolitik, am 17. November 2022 in Berlin, forderte aber zugleich eine Ausweitung der Verbesserungen auf die Personalvertretungen. „Handlungsbedarf besteht ja nicht nur bei den Betriebsräten, sondern auch für die Personalvertretungen.“ Mit Blick auf die im Frühjahr 2024 anstehenden Personalratswahlen im Bund und in den Jobcentern sei es an der Zeit, die Möglichkeiten der Digitalisierung zu nutzen, etwa für elektronische Kommunikation mit den Beschäftigten und innerhalb des Wahlvorstands, für die Eröffnung der Option zur Durchführung bestimmter Wahlvorstandssitzungen in audiovisuellen Formaten sowie der Personalratswahl als Online-Wahl. „Die Online-Wahl stellt nicht nur eine wesentliche Verfahrenserleichterung für alle Beteiligten dar und trägt zur Kostensenkung bei, sie fördert auch eine höhere Wahlbeteiligung“, so Schäfer. Zudemmüsse das Zugangsrecht der Gewerkschaften zu Dienststellen und Betrieben um ein dynamisches digitales Zugangsrecht ergänzt werden. „Gewerkschaftliche Werbe- und Informationskanäle müssen fortlaufend an die jeweils neuen technischen Standards der in der Dienststelle verwendeten digitalen Kommunikationswege und -programme angepasst werden“, forderte der dbb Vize. Mitbestimmung © Jan Brenner 34 INTERN dbb magazin | Dezember 2022
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