GEWERKSCHAFTEN Die Landesregierung und die Spitze des dbb rheinland-pfalz (dbb rlp) haben sich in großer Runde zum traditionellen Austausch getroffen. Im Fokus standen die Transformation der Arbeitswelten im öffentlichen Dienst sowie die Nachwuchsgewinnung und Fachkräfte- sicherung. Anlässlich des Gesprächs dankte Ministerpräsidentin Malu Dreyer der Landesleitung des dbb und ihrer Vorsitzenden Lilli Lenz für den gemeinsamen Einsatz für eine krisenfeste öffentliche Verwaltung: „Der öffentliche Dienst ist in den vergangenen Jahren genauso wie die gesamte Gesellschaft von den sich überlagernden Krisen getroffen worden. In der Coronakrise wurde unter bisher nicht gekannten Bedingungen der Betrieb der Verwaltung aufrechterhalten. In der Bewältigung der Flutkatastrophe wurden trotz teils vollständiger Verwüstung die Verwaltungen im Landkreis Ahrweiler wieder handlungsfähig gemacht. Und seit Februar verlangen auch die Folgen des Krieges Russlands gegen die Ukraine unseren Verwaltungen erneut viel ab“, sagte Dreyer. Das Land könne stolz sein auf die Leistungsfähigkeit seiner Verwaltung und der vielen motivierten und engagierten Beschäftigten. dbb Landeschefin Lenz hob die Bedeutung der Themen Transformation der Arbeitswelt, erfolgreiche Nachwuchsgewinnung und wirksame Fachkräftesicherung für den dbb rlp hervor. „Geeignete, fähige Fachkräfte holt und hält man mit attraktiven Bedingungen für gute Arbeit“, so Lenz. Der öffentliche Dienst in Rheinland-Pfalz müsse sowohl für neues, motiviertes Personal als auch für engagiertes, leistungsstarkes Bestandspersonal attraktiv sein: „Wir dürfen in dünner Bewerbungslage nicht ins Hintertreffen geraten. Immodernen Arbeitsweltwandel müssen Staat, Personal, Personalvertretungen und wir als Berufsvertretung an einem Strang ziehen.“ dbb rlp Nachwuchsgewinnung im öffentlichen Dienst Lilli Lenz, Vorsitzende des dbb rheinland-pfalz Seit 2016 lässt der Verband Bildung und Erziehung (VBE) bei Schulleitungen regelmäßig die Jobzufriedenheit abfragen. Auch in diesem Jahr hat das Meinungsforschungsinstitut forsa eine repräsentative Umfrage unter mehr als 1300 Schulleitungen durchgeführt, besonderes Augenmerk lag dabei auf dem Thema „Gewalt gegen Lehrkräfte“. „Die Ergebnisse sind bedrückend. Fakt ist: Gewalt gegen Lehrkräfte und Schulleitungen ist an der Tagesordnung und wird seit dem Beginn der Coronapandemie zu einem immer größeren Problem in den Schulen. Darüber hinaus sehen wir einen dramatischen Rückgang der Berufszufriedenheit von Schulleitungen“, sagte der VBE-Bundesvorsitzende Udo Beckmann am 11. November 2022 anlässlich der Veröffentlichung der Ergebnisse beim Deutschen Schulleitungskongresses (DSLK) in Düsseldorf. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass sich die Zahl der Schulen, an denen es in den letzten fünf Jahren Gewalt gegen das pädagogische Personal gab, auf einem hohen Niveau eingepegelt hat. So meldeten fast zwei Drittel der befragten Schulleitungen zurück, dass es innerhalb der letzten fünf Jahre Fälle psychischer Gewalt, beispielsweise in Form von Beleidigungen, Bedrohungen oder Belästigungen, an ihrer Schule gegeben habe. Gut ein Drittel der Schulleitungen weiß, dass Lehrkräfte Opfer von Cybermobbing wurden. In einemweiteren Drittel der Schulen kam es in den letzten fünf Jahren zu gewalttätigen körperlichen Angriffen auf Lehrkräfte oder Schulleitungen. Für den VBE-Chef ist dieser Befund ein Skandal: „Rechnet man die Prozentangaben auf die Grundgesamtheit der allgemeinbildenden Schulen hoch, bedeutet das, dass es in den letzten fünf Jahren an fast 20000 Schulen zu psychischer und an jeweils gut 10000 Schulen zu Cybermobbing oder körperlicher Gewalt kam. Dieser Zustand ist unhaltbar. Der Schutz der Lehrkräfte muss dringend auf die politische Agenda“, forderte Beckmann. VBE Gewalt gegen Lehrkräfte alarmierend Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des VBE SBB Zum 30-jährigen Jubiläum im Jahr 2021 hatte der SBB Beamtenbund und Tarifunion Sachsen seine Mitglieder um Baumspenden gebeten, um gemeinsam einen „SBB Gewerkschaftswald“ in Sachsen wachsen zu lassen. Bisher wurden 1 800 Bäume gespendet, die am 5. November 2022 im Stadtwald in Eilenburg gepflanzt wurden. Mehr als 30 Mitglieder aus SBB Gewerkschaften pflanzten insgesamt 900 Roteichen, 300 Vogelkirschen, 300 Esskastanien und 300 Bergahorn. „Unser gewerkschaftliches Ehrenamt prägen vor allem gemeinsame Werte. Wir wollen nicht nur unser Arbeitsumfeld besser machen, sondern Zukunft insgesamt“, sagte die SBB Vorsitzende Nannette Seidler. Der „SBB Gewerkschaftswald“ sei ein gutes Beispiel, dass man gemeinsam einfach mehr erreichen kann. kurz notiert 42 KOMPAKT dbb magazin | Dezember 2022
RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==