JUGEND Azubis und Anwärter Junge Beschäftigte brauchen Rückendeckung Jugendliche und junge Erwachsene mussten mehr als zwei Jahre lang mit Isolation und Einsamkeit fertig werden. Anfang 2022 wollten sie diese schwere Zeit langsam hinter sich lassen. Aufgrund des Ukraine-Krieges bangen sie jetzt erneut um ihre Zukunft. Auf dem Instagram-Kanal der dbb jugend geben junge Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter Einblicke in ihre Lebensrealität. Während in vielen Bereichen die Arbeit heruntergefahren und wenn möglich ins Homeoffice und den digitalen Raum verschoben wurde, war das auf den meisten Dienststellen nicht möglich. Im Gegenteil: Viele Kolleginnen und Kollegen häuften Überstunden an und schoben Zusatzschichten. Denn auch in Krisenzeiten muss der Staat am Laufen gehalten werden. Welche Folgen das hatte, berichten die jungen Gewerkschafter in ihren Videos und Beiträgen auf dem Instagram-Kanal der dbb jugend. Es zeigt sich: Die jungen Beschäftigten stehen quasi seit Beginn der Pandemie vor drei Jahren dauerhaft unter Mehrbelastung. Da ist die Rede von Ausbildungsinhalten, die vom Praktischen ins Theoretische und Digitale verlegt oder gar ganz aufgeschoben wurden. Wo die Krankenstände zu hoch wurden, sind junge Beschäftigte regelrecht ins kalte Wasser geworfen worden und mussten unvorbereitet für ihre Kolleginnen und Kollegen einspringen. Hinzu kommt jetzt die Sorge um wachsende Lebenshaltungskosten. Die jungen Beschäftigten sind verunsichert. Und das gerade jetzt, wo sie Sicherheit und Rückendeckung der Dienstherren und Arbeitgeber erwarten. Vor diesem Hintergrund erscheinen die Forderungen der aktuellen Einkommensrunde umso wichtiger. Der Wunsch nach einer garantierten Übernahme nach abgeschlossener Ausbildung sowie die Erhöhung der Entgelte der Auszubildenden, Studierenden, Praktikantinnen und Praktikanten um 200 Euro sind nicht aus der Luft gegriffen. Im Gegenteil: Die Übernahme nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung sollte bereits jetzt selbstverständlich sein. Neben einem wichtigen Signal für die Bekämpfung des Fachkräftemangels wäre diese Zusage auch ein wichtiges Signal an die jungen Berufseinsteigerinnen und -einsteiger. Wer sich für eine Karriere im öffentlichen Dienst entscheidet, sollte nicht mehr um die eigene Zukunft bangen müssen. Befristungsspielchen, wie sie in vielen Bereichen üblich sind, sind wenig wertschätzend und senden ein völlig falsches Signal. dbb jugend Chef Matthäus Fandrejewski (vorne rechts) zeigt während der Einkommensrunde in Frankfurt und bei vielen anderen Aktionen Flagge für die Zukunft junger Beschäftigter. © Jan Brenner INTERN 33 dbb magazin | März 2023
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