dbb magazin 3/2023

SENIOREN BAGSO-Initiative Zukunft des Ehrenamtes aktiv mitgestalten Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) unterstützt die Entwicklung der Engagementstrategie des Bundes zur Stärkung des Ehrenamtes. Für die dbb bundesseniorenvertretung ist Max Schindlbeck beteiligt. Ein Ehrenamt kann gerade nach Ende des aktiven Berufslebens eine erfüllende Aufgabe sein“, weiß Max Schindlbeck, stellvertretender Vorsitzender der dbb bundesseniorenvertretung und über Jahrzehnte Mitglied des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV), aus eigener Erfahrung. „Ehrenamtliches Engagement ist für unsere Gesellschaft elementar. Wichtig ist aber auch, dass die vielen Engagierten nicht völlig unkoordiniert handeln müssen.“ Am 8. Februar 2023 fand eine digitale Sitzung der Fachkommission „Engagement und Partizipation“ der BAGSO statt, an der Schindlbeck teilnahm. Schwerpunktthema war die Initiative der Bundesregierung zur Entwicklung einer Bundesengagementstrategie. Tobias Quednau, Referent der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE), informierte über das Vorhaben und warb um Mitwirkung. „Gerade im ländlichen Raum haben es ehrenamtlich Engagierte manchmal schwer. Großartig, dass hier eine Möglichkeit zur Vernetzung und zum Austausch geschaffen wird“, fasste Max Schindlbeck seinen Eindruck von der Initiative zusammen. Interessierte, die bereits ein Ehrenamt bekleiden oder sich engagieren möchten, können sich über die Internetseite https:// www.zukunft-des-engagements.de/ an der Entwicklung einer Strategie für das Ehrenamt beteiligen. ■ Gespräch mit der Bundespflegebeauftragten „Pflege muss neu gedacht werden“ Der Vorsitzende der dbb bundesseniorenvertretung, Horst Günther Klitzing, hat am 25. Januar 2023 in Berlin mit der Beauftragten der Bundesregierung für Pflege, Claudia Moll, aktuelle Probleme im Pflegebereich erörtert. Moll sieht eine stärkere Dezentralisierung der Pflege als einen möglichen Ausweg aus der Spirale von steigenden Kosten, Personalmangel und steigenden Fallzahlen. Pflege müsse in vielen Aspekten „neu gedacht“ werden. So seien neue Wohn- und Pflegeformen nötig. Dazu sollten Pflegedienste wohngebietsbezogen angebunden werden, damit Pflegeleistungen von kürzeren Wegen profitierten. „Auch Pflegeambulanzen, Tages- und Kurzzeitpflege müssen im Quartier möglich sein“, so Moll. Eine solche Pflegeform, waren sich Klitzing und Moll einig, käme vielen Menschen, die so lange wie möglich selbstbestimmt im eigenen Zuhause leben wollten, zugute. Klitzing betonte, dass viele Pflegebedürftige oder pflegende Angehörige Leistungen aus Unkenntnis nicht in Anspruch nähmen. So blieben 30 Prozent der Leistungen der Pflegeversicherung ungenutzt. Ein Lösungsansatz bestehe, auch da stimmten Moll und Klitzing überein, in Pflegebudgets, die für mehr Transparenz sorgten und für Pflegebedürftige flexiblere Entscheidungen über die Verwendung der Mittel ermöglichten. So etwa könnten die Mittel auch für die Verhinderungspflege bei Pflege durch Angehörige verwendet werden. Moll ergänzte, dass es hierzu im ersten Schritt einer niedrigschwelligen Beratung bedürfe und dazu in den Kommunen flächendeckend Anlaufstellen eingerichtet werden müssten. Klitzing forderte zudem, sich stärker auf die derzeit nur selten von Krankenkassen bewilligte geriatrische Rehabilitation zu stützen und sie an die Pflegeversicherung „anzudocken“, die ein gesteigertes Interesse an Reha habe. Moll bezweifelte die Umsetzbarkeit dieser eigentlich sinnvollen Idee. Zum Abschluss des Gesprächs sprach Klitzing Moll auf ein Konzept zu Entgeltersatzleistungen für pflegende Angehörige an, das der Pflegebeirat, dessen Mitglied der dbb ist, dem Familienministerium im August 2022 übergeben hatte. Auch hier herrschte zwischen Moll und Klitzing Einigkeit: „Pflege darf nicht armmachen.“ Für das Thema, so Moll, würde imMoment von den eingebundenen Ressorts ein Eckpunktepapier erarbeitet, wie die wertvolle Arbeit pflegender Angehöriger auch finanziell angemessener gewürdigt werden könne. ■ © Jan Brenner 36 INTERN dbb magazin | März 2023

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