dbb magazin 4/2023

Equal Care Day Mehr Entlastung für pflegende Angehörige Am Equal Care Day hat dbb frauen Chefin Milanie Kreutz gegenüber Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach „entschieden mehr Entlastung“ für pflegende Angehörige gefordert. In einem Livegespräch auf der Social-Media-Plattform „Instagram“ diskutierte Kreutz, die auch stellvertretende dbb Bundesvorsitzende ist, am 1. März 2023 mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach die Frage, wie pflegende Angehörige besser entlastet werden können. „Wir müssen es als eine gesamtgesellschaftliche und politisch zwingende Aufgabe betrachten, die große Gruppe der pflegenden Angehörigen – das sind zu über 70 Prozent Frauen – durch Entlastung zu unterstützen und sie vor materiellen Nachteilen zu bewahren“, erklärte Kreutz. Aufgrund der Care-Arbeit und der damit einhergehenden häuslichen Verpflichtungen verlören diese Frauen berufliche Perspektiven und gesellschaftliche Teilhabe. „Vor diesem ‚Care Gap‘ müssen wir die Pflegenden bewahren, indem wir sicherstellen, dass die Pflege von Angehörigen im 21. Jahrhundert ein sozial ausdrückFRAUEN 67. UN-Frauenrechtskommission in New York Empowerment durch Innovationen und Bildung dbb frauen Chefin Milanie Kreutz hat bei der 67. UN-Frauenrechtskommission in New York die Bedeutung von Innovationen und Bildung für die Gleichstellung von Frauen unterstrichen. Arbeit 4.0 und NewWork sind Ansätze, um Frauen in der Arbeitswelt zu empowern und gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen, indem Benachteiligungen gegenüber Männern nach und nach ausgemerzt werden“, sagte Kreutz am 3. März 2023 in New York, wo sie als Mitglied der Delegation der Bundesregierung an der 67. Frauenrechtskommission der Vereinten Nationen (UN) teilnahm. Schwerpunkte der diesjährigen Kommission sind Innovation und technologischer Wandel sowie Bildung im digitalen Zeitalter und Geschlechtergleichstellung. „Insbesondere das technische Potenzial von Digitalisierung wird einen großen Beitrag zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie und damit zur Gleichstellung leisten“, so Kreutz. Dies habe man bereits während der Coronapandemie exemplarisch erlebt. „Dieses Momentummüssen wir jetzt nutzen, um die Entwicklung zu beschleunigen und zu optimieren.“ Dazu gehöre ein verbindliches Recht auf zeit- und ortsflexible Arbeit sowie entsprechende kompensatorische Maßnahmen für Berufe, in denen Remote-Arbeit nicht möglich sei wie im Care-Bereich, der frühkindlichen Bildung oder bei Rettungs- und Sicherheitskräften. Auch weitere New-Work-Instrumente wie gendergerechte Leistungskriterien würden Frauen in der Arbeitswelt Auftrieb verleihen, zeigte sich Kreutz überzeugt, „deswegen wird sich die dbb bundesfrauenvertretung auf diesem Feld weiter massiv engagieren und für die Durchsetzung dieser Instrumente kämpfen“. So müssten zum Beispiel im deutschen Bildungsbereich Innovationsdefizite aufgelöst werden, die sich nachteilig auf die Bildungsqualität auswirkten und negative Vorzeichen für Gleichstellung setzten. „Im Bildungsbereich werden die Grundsteine für Chancengleichheit gelegt. Daher brauchen wir dort attraktive Arbeitsbedingungen, um den Lehrkräftebedarf heute und in Zukunft decken zu können“, so Kreutz. ■ Model Foto: Colourbox.de Foto: Colourbox.de INTERN 33 dbb magazin | April 2023

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