dbb magazin 6/2023

mögens. Der Familienstand der Personen spielt ebenfalls eine Rolle. So verfügten vor allem die Haushalte von Alleinerziehenden über deutlich geringere Vermögen als Paarhaushalte. Das Medianvermögen lag bei Alleinerziehenden bei 14600 Euro und damit deutlich unter dem von Paarhaushalten und auch deutlich unter dem von Alleinlebenden ohne Kinder von 40800 Euro. Haushalte investierten bis 2021 vermehrt in Aktien Im Fokus der Forscherinnen und Forscher standen auch das Anlageverhalten und die Schulden der Haushalte. Zwischen 2017 und 2021 investierten die Haushalte vermehrt in Wertpapiere. Der Anteil der Haushalte, die in Aktien investierten, stieg von elf Prozent auf 15 Prozent. Auch jüngere Haushalte investierten vermehrt in Fonds und Aktien. Weiterhin halten aber viele Haushalte einen substanziellen Teil ihres Finanzvermögens in liquiden und als risikoarm empfundenen Anlageformen, obwohl diese derzeit nur geringe Renditen abwerfen. Dies zeigt der kaum veränderte Anteil an Haushalten mit Sparkonten, die trotz der langen und bis Mitte 2022 andauernden Phase niedriger Zinsen immer noch von 71 Prozent der Haushalte gehalten werden. Der Anteil der verschuldeten Haushalte ist laut der Studie gesunken. Auch wenden die verschuldeten Haushalte einen etwas geringeren Anteil ihres Nettoeinkommens für Zins- und Tilgungszahlungen auf. Hinsichtlich der Verschuldungssituation scheinen die Haushalte in Deutschland aus einer im längerfristigen Vergleich guten Position in die 2022 begonnene Phase steigender Zinsen gegangen zu sein, heißt es dazu zusammenfassend in dem Bericht. Quelle: Deutsche Bundesbank Die Befragung der Bundesbank ermöglicht ein umfassendes Bild von Vermögen und Verschuldung der Haushalte in Deutschland. Die Studie befasst sich im Kern mit der finanziellen Struktur, dem Spar- und dem Ausgabeverhalten privater Haushalte. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beschäftigen sich beispielsweise mit den folgenden Fragen: Wie viel Geld steht den Haushalten zur Verfügung? Wie legen sie dieses Geld an? Was können sie für Miete, Lebensmittel und Kleidung ausgeben? Wie hoch ist ihre finanzielle Belastung durch Kredite? Die Befragung findet seit dem Jahr 2010 etwa alle drei Jahre statt. Die vierte PHF-Befragung war ursprünglich für 2020 vorgesehen und wurde pandemiebedingt auf 2021 verschoben. Anders als in den drei vorherigen Runden wurden 2021 die Haushaltsinterviews nicht nur vor Ort, sonders auch telefonisch durchgeführt. Über 4000 Haushalte beteiligten sich an der Befragung. Rund 80 Prozent der Haushalte nahmen bereits an mindestens einer vorangegangenen Befragung teil. Die Befragungsergebnisse der aktuellen PHF-Studie zeigen auch, wie sich die Pandemie auf die Finanzen der Haushalte, auch über die Vermögensverteilung hinweg, ausgewirkt hat. Fachleute verwenden die Ergebnisse auch für die Politikberatung, und zwar innerhalb und außerhalb der Bundesbank. Der komplette Bericht „Vermögen und Finanzen privater Haushalte in Deutschland: Ergebnisse der Vermögensbefragung 2021“: t1p.de/private_vermoegen Die PHF-Studie FOKUS 23 dbb magazin | Juni 2023

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