FRAUEN Frauenpolitische Fachtagung 2023 Null Toleranz bei sexueller Belästigung Bei Mobbing und Übergriffen gibt es keine Grauzone. Doch wie bekämpft man am besten psychische und physische Gewalt am Arbeitsplatz? Unter demMotto „Hinsehen, Einschreiten, Vorbeugen – Null Toleranz bei sexueller Belästigung, Gewalt und Mobbing“ diskutierten Expertinnen und Experten sowie Gäste aus Politik, Verwaltung und Gewerkschaften auf der 17. Frauenpolitischen Fachtagung der dbb bundesfrauenvertretung am 14. Juni 2023 im dbb forum berlin. Etwa jede fünfte Frau hat bereits sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erlebt. Solche Übergriffe sind nicht nur schädlich für die psychische Gesundheit der Betroffenen, sondern wirken sich auch extrem negativ auf die gesamte Arbeitsumgebung aus“, machte Milanie Kreutz, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung, in ihrer Auftaktrede deutlich. „Arbeitgebende müssen sich endlich dem Problem stellen. Die in vielen Behörden und Dienststellen gelebte Kultur des Kleinredens muss ein Ding der Vergangenheit werden. Gleichzeitig beobachten wir, dass die Bedrohungen von außen, nämlich verbale und physische Attacken auf Beschäftigte im öffentlichen Dienst, zunehmen. Als Gesellschaft sind wir nur so stark wie unsere Entschlossenheit, Unrecht zu bekämpfen und die Betroffenen zu unterstützen.“ Kreutz: Kampf gegen Übergriffe ist ein Marathon, kein Sprint „Wir müssen Fehlverhalten von Vorgesetzten und Tätern erkennen. Wir müssen den Betroffenen zur Seite stehen und ihnen zeigen, dass sie auf unsere Unterstützung zählen können. Wir brauchen Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen, um das Bewusstsein für diese Problematik zu schärfen und die Schaffung einer sicheren Arbeitsumgebung für alle zu fördern“, so Kreutz weiter. Es müsse klar sein, dass die Bekämpfung von sexueller Belästigung, Gewalt und Mobbing kein kurzer Sprint sei, sondern ein Marathon. „Es ist eine kontinuierliche Aufgabe, die Ausdauer, Engagement und die Bereitschaft, Veränderungen voranzutreiben, erfordert. Aber es ist eine Aufgabe, der wir uns stellen müssen, um eine gerechte und respektvolle Gesellschaft zu schaffen und den öffentlichen Dienst weiterhin für Nachwuchs- und Bestandskräfte attraktiv zu machen“, stellte Kreutz klar. © Marco Urban (9) „Arbeitgebende müssen sich dem Problem endlich stellen.“ Milanie Kreutz 28 INTERN dbb magazin | Juli/August 2023
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