dbb magazin 7-8/2023

23. Konferenz der Jobcenterpersonalräte Aktiv für bessere Arbeitsbedingungen Vom 20. bis 22. Juni 2023 tagte die 23. Konferenz der Jobcenterpersonalräte in Radebeul. Zum traditionellen Meinungsaustausch der unter dem Dach des dbb bei der vbba, komba und GdS organisierten Personalratsvorsitzenden waren auch Interessenvertreter eingeladen, die sich über Gewerkschaftsarbeit informieren wollten und noch nicht organisiert sind. Die dbb Gewerkschaften werden die Entscheidungen der Politik und der Träger sowie die Arbeit der Geschäftsführungen auch künftig kritisch und konstruktiv begleiten, Missstände, soziale Ungerechtigkeiten und Fehlentwicklungen innerhalb der Jobcenter offenlegen und die persönlichen und sozialen Arbeitsbedingungen der dort Beschäftigten verbessern. Neben aktuellen tariflichen Themen wurden die anstehenden Personalratswahlen 2024 beleuchtet: Mit welchen Strategien kann der Mehrwert von Personalratsarbeit bei den Beschäftigten in den Fokus gerückt werden? Wie können mehr Kolleginnen und Kollegen für die Mitarbeit im Personalrat gewonnen werden? Wie kann die Präsenz der Gewerkschaften in regionalen Dienststellen insbesondere im Hinblick auf die Teilnahme an Personalversammlungen erhöht werden? Der dbb unterstützt die Personalräte seiner Mitgliedsgewerkschaften seit Einrichtung der bundesweiten Arbeitsgruppe der Jobcenterpersonalräte im Jahr 2011 intensiv bei der Beantwortung dieser Fragen. An einem gemeinsamen Informationsstand von dbb, vbba, komba, GdS und dbb akademie konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Plenartagung über die Arbeit der Gewerkschaften sowie über fachspezifische Schulungsangebote informieren. ■ © Mathias Schulz Fachkräftemangel in Europa Internationale Bildungspartnerschaften angeregt Um dem Fachkräftemangel in Europa zu begegnen, hat dbb Vize Simone Fleischmann strategische Bildungskooperationen mit Drittstaaten ins Spiel gebracht. Die Bildungspolitik braucht dringend eine Aufwertung, in Deutschland und in ganz Europa. Das ist ein wesentlicher Baustein, um den Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit, die in einigen Mitgliedstaaten der Europäische Union immer noch sehr hoch ist, zu intensivieren. Zudem können strategische Bildungspartnerschaften mit Staaten in Europas Nachbarschaft helfen, um qualifizierte und integrationsbereite Arbeitnehmende aus diesen Drittstaaten zu gewinnen“, sagte die stellvertretende dbb Bundesvorsitzende, die auch Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes ist, am 30. Mai 2023. Wo es hohe Geburtenraten und hohe Arbeitslosigkeit gebe, könnten solche Bildungspartnerschaften die lokalen Wirtschafts- und Sozialstrukturen in den Drittstaaten stärken. Gleichzeitig könne ein Teil der jungen Menschen konkrete Perspektiven auf dem europäischen Arbeitsmarkt erhalten. „Das wäre eine Win-win-­ Situation“, so Fleischmann. Gleichzeitig müsse die Arbeitsmarktintegration der bereits in Europa lebenden Menschen mit Migrationshintergrund deutlich verbessert werden. „Wir brauchen hier echte Chancengleichheit, und dafür muss Bildung endlich höchste Priorität in der Politik haben. Bildungsberufe müssen in ganz Europa deutlich aufgewertet werden. Lippenbekenntnisse reichen längst nicht mehr.“ Aus dem Fachkräftemangel sei längst ein genereller Arbeitskräftemangel geworden, der auch den öffentlichen Dienst in Deutschland betreffe. Aufgrund des demografischen Wandels brauche es dagegen ein umfassendes Maßnahmenpaket: „Bildungspartnerschaften mit Drittstaaten können eine wichtige Ergänzung zu bisherigen Initiativen sein.“ ■ Model Foto: Graham Oliver/Colourbox.de AKTUELL 7 dbb magazin | Juli/August 2023

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