dbb magazin 11/2023

minderungsrenten. Aber auch die Herausforderungen durch Klimawandel, Migration und Digitalisierung, die schon jetzt in allen Bereichen des öffentlichen Lebens spürbar sind, werden die Mitglieder der dbb bundesseniorenvertretung in der tagtäglichen Arbeit begleiten. Der Chef der dbb Senioren dankte den vielen Ehrenamtlichen für ihre engagierte Arbeit im Vorfeld: „Unsere Beschlüsse spiegeln auch unser Verständnis von gesellschaftlicher Teilhabe im Alter wider: Wir setzen uns dafür ein, die Lebensbedingungen aller zu verbessern. Wer, wie wir, im öffentlichen Dienst beschäftigt war und für die ganze Gesellschaft gearbeitet hat, hört damit noch lange nicht auf, weil er oder sie im Ruhestand ist.“ Gestalten und teilhaben Seniorinnen und Senioren wünschen, Zukunft mitzugestalten und teilzuhaben! Das unterstrich dbb Senioren-Chef Horst Günther Klitzing in seinem Grußwort zur öffentlichen Veranstaltung am zweiten Tag des Kongresses im dbb forum berlin. „Die ältere Generation ist keineswegs in der Vergangenheit stehen geblieben, in den vermeintlich ,besseren Zeiten‘. Wir leben im Hier und Jetzt und machen uns genauso wie die Jüngeren Gedanken um die Zukunft.“ Groß sei unter den Älteren die Sorge um den demokratischen Rechtsstaat „angesichts der schleichenden Tendenzen, historisch erkämpfte und erfolgreich umgesetzte Rechtsnormen zugunsten individueller Egoismen und Zeitgeistströmungen aufzuweichen oder sogar aufzugeben“, sagte Klitzing. „Wir wissen um die Bedeutung eines Lebens in Freiheit und sozialer Verantwortung auf der Basis unseres Grundgesetzes.“ An den Senioren als statistisch relevanter Gruppe der Gesellschaft führe kein Weg vorbei. Ältere wollten die eigenen Potenziale nutzen und Teil des gesellschaftlichen Fortschritts sein, so Klitzing. Insbesondere seien sie bereit, sich bei der Digitalisierung, bei der Eingrenzung der Folgen des Klimawandels und bei der Integration von Migranten einzubringen. Die Bestrebungen der Bundesregierung, Forschung zu „Potenzialen und Teilhabechancen“ des älteren Teils der Gesellschaft zu initiieren, um diese gesellschaftlich nutzbar zu machen, bewertete Klitzing deshalb als positiv. Nicht nur als Großeltern, auch im Ehrenamt leisteten Seniorinnen und Senioren einen wertvollen Beitrag zum gesellschaftlichen Miteinander. „Seniorinnen und Senioren teilen die Erfahrung, dass es Anstrengung kostet, etwas zu erreichen. Diese Erfahrung an Jüngere weiterzugeben, kann positive gesellschaftliche Impulse setzen.“ Klitzing dankte den Mitgliedern des bisherigen Vorstands und der Hauptversammlung für ihre engagierte Arbeit und unterstrich, dass die bundesseniorenvertretung in den vergangenen zehn Jahren zu einem unverzichtbaren Bestandteil des dbb geworden sei. Die Kooperation mit der dbb bundesfrauenvertretung und der dbb jugend soll künftig noch intensiviert werden: „Nur gemeinsam können wir zukunftsfeste Lösungen für den öffentlichen Dienst und seine Angehörigen finden!“ Silberbach: Kampfgeist und Zurückhaltung Der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach würdigte die Beschlüsse des Seniorenkongresses und hob die Forderung nach einer steuerfinanzierten Entgeltersatzleistung für pflegende Angehörige hervor. Hier habe der dbb in enger Abstimmung mit der bundesseniorenvertretung maßgeblich am entsprechenden Modell mitgearbeitet und dieses schließlich an Bundesfamilienministerin Lisa Paus übergeben. „Das ist ein Riesenerfolg und ein Beispiel für konstruktive innergewerkschaftliche Zusammenarbeit.“ Bei der Durchsetzung der Forderung nach Verhinderung einer weiteren Absenkung des Rentenniveaus und einer Stärkung der Erwerbsminderungsrenten zögen dbb und bundesseniorenvertretung gemeinsam mit dbb jugend und dbb bundesfrauenvertretung ebenfalls an einem Strang. Und die Forderung nach einer Stärkung der geriatrischen Rehabilitation solle unter dem Leitgedanken „Reha vor Pflege“ helfen, Pflegebedürftigkeit zu vermeiden oder hinauszuschieben. Silberbach erinnerte aber auch an die Schwierigkeiten der politischen und gewerkschaftlichen Arbeit der vergangenen Jahre: Kriege, Pandemie, Inflation, Wohnungsnot, Pflegenotstand, bröckelnde Finanzbasis der Sozialversicherungssysteme und Ungerechtigkeiten bei staatlichen Unterstützungsmaßnahmen wie der Energiepauschale oder der Inflationsprämie. „Trotzdem ist es der Geschäftsführung der dbb bundesseniorenvertretung gelungen, ihre Forderungen geschickt in Politik und Öffentlichkeit zu platzieren“, lobte Silberbach. Stets habe die bundesseniorenvertretung dabei mit Gespür für das „Gleichgewicht zwischen Kampfgeist und Zurückhaltung“ agiert. „Die Entscheidung des dbb Gewerkschaftstages 2022, den Vorsitzenden unserer dbb bundesseniorenvertretung als Gastmitglied in die dbb Bundesleitung zu integrieren, war goldrichtig. Die Arbeit der Bundesleitung wird durch die Einbeziehung von Frauen, Jugend und Senioren eindeutig bereichert“, unterstrich Silberbach. Lehmann: Teilhabe steigert Lebensqualität Sven Lehmann, parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, betonte in seinem Grußwort: „Die gute Nachricht ist: Menschen leben länKlaus-Dieter Schulze (links) wurde zum Ehrenmitglied der dbb bundesseniorenvertretung gewählt. Ulrich Silberbach INTERN 25 dbb magazin | November 2023

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