Model Foto: Phovoir/Colourbox.de dbb Podcast „DienstTag“ „Man kann nicht hinter jede Pizza einen Kontrolleur stellen“ Maik Maschke brennt für seinen Beruf als Lebensmittelkontrolleur. An erster Stelle stehen für ihn dabei Beratung und Kooperation, nicht Überwachung und Kontrolle. Was ich im Vorfeld durch Gespräche und Schulungen erreichen kann, verbessert die Lebensmittelsicherheit nachhaltiger als alle Kontrollen“, er- zählt der 41-jährige Erzgebirgler in Folge 13 von „DienstTag – Menschen, die Staat machen“. Damit ist er dann auch schon beim Hauptproblem der Lebensmittelkontrolle in Deutschland: Inzwischen fehlen landesweit über 1 500 Kolleginnen und Kollegen. Das senkt den Kontrolldruck und die Qualität der Arbeit vor Ort. „Früher war eine Gaststätte in Sachsen viermal dran, jetzt dürfen wir da nur noch zweimal im Jahr routinemäßig hingehen“, bedauert Maschke. „Da ist einfach die Frequenz dem Personalschlüssel angepasst worden und nicht umgekehrt.“ Ob er für seinen Job einen starken Magen braucht? „Nein, das ist ein Klischee. Wir verkosten schließlich nicht alles, was wir kontrollieren“, scherzt Maschke, der seinen Job eher als angewandten Verbraucherschutz betrachtet: „Wir bewahren die Bevölkerung vor Irreführung, Täuschung, vor der Fälschung von Lebensmitteln und damit einhergehenden möglichen Erkrankungen.“ Dabei überprüfen Lebensmittelkontrolleurinnen und -kontrolleure übrigens nicht nur gastronomische Betriebe. Tabakwaren, Tattoofarben oder bestimmte Spielwaren fallen genauso in ihr Aufgabengebiet. Maik Maschke liebt die Vielfältigkeit seines Jobs, das Teamwork etwa mit Lebensmittelchemikern oder Amtsveterinären und das selbstständige Arbeiten im Kontrollgebiet. Dort sieht er allerdings manchmal auch Dinge, die er eigentlich nicht sehen will. „Etwa eine Kühlung, in der die Lebensmittel bereits ein Eigenleben entwickelt hatten. Dabei waren die Maden, die uns entgegenkamen, keine Absicht, sondern ein Versehen nach einem Stromausfall.“ Wenn die Ampel auf Rot springt und ein Betrieb sofort geschlossen werden muss, „dann ist das schon der Extremfall“. Deswegen sieht sich Maschke auch eher als Berater für seine „Kunden“, damit Auflagen eingehalten werden und eben das nicht passieren muss. Sorgen macht er sich vor allem um die Zukunft der Branche: „Natürlich kann man nicht hinter jede Pizza einen Kontrolleur stellen. Die Personalnot wird aber inzwischen zum Hauptproblem. Früher hatten wir 30 bis 40 Bewerbungen pro Stelle. Bei uns im Erzgebirgskreis sind aktuell mehrere Stellen frei. Wir suchen dringend Leute. Alle Qualifizierten sind hiermit ausdrücklich zur Bewerbung eingeladen!“ ■ Die Podcast- Beiträge des dbb gibt es unter www.dbb.de und überall, wo es Podcasts gibt. #staatklar – das e-Zine der dbb jugend #staatklar ist das Online-Magazin der dbb jugend – mit rund 150 000 Mitgliedern im öffentlichen Dienst und in den privatisierten Bereichen eine der größten gewerkschaftlichen Jugendorganisationen in Deutschland. #staatklar berichtet über aktuelle Themen und Entwicklungen im Staatsdienst, in der Daseinsvorsorge sowie im Bereich der systemrelevanten Infrastruktur und hat dabei insbesondere die Interessen und Belange der jungen Menschen im Fokus. Direkt zur aktuellen Ausgabe: www.staatklar.org oder QR-Code scannen INTERN 35 dbb magazin | November 2023
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