dbb magazin 12/2023

JUGEND Aktionstag der dbb jugend „Fünf nach zwölf“ für die Nachwuchsgewinnung Mit einem bundesweiten Aktionstag hat die dbb jugend im Rahmen der Einkommensrunde 2023 für die Beschäftigten der Länder auf die prekäre Nachwuchssituation im öffentlichen Dienst aufmerksam gemacht. Die Arbeitgebenden müssen jetzt aufwachen, um für junge Menschen attraktiv zu bleiben“, betonte der Vorsitzende der dbb jugend bund, Matthäus Fandrejewski, am 14. November 2023 bei der Aktion vor dem Roten Rathaus in Berlin. „Eine angemessene Einstiegsvergütung sowie die garantierte Übernahme sind wichtige Stellschrauben, die jetzt sofort gedreht werden müssen, denn für die Nachwuchsgewinnung im öffentlichen Dienst ist es bereits fünf nach zwölf.“ Bundesweit hatten Mitglieder der dbb jugend ihren „Wake-upCall“ für die Arbeitgeberseite in Szene gesetzt und in Berlin, München, Düsseldorf, Hamburg, Schwerin, Stuttgart, Koblenz und Jena symbolisch eine große Uhr, die fünf nach zwölf zeigt, vor verschiedenen Ämtern und Behörden präsentiert. Auch dbb Vize und Tarifchef Volker Geyer unterstützte die Aktion vor Ort in Berlin und ergänzte: „Der öffentliche Dienst braucht diese jungen Menschen dringend. Wenn die Arbeitgebenden wirklich an einer Kehrtwende interessiert sind, dann sollten sie unsere Forderungen als Chance nutzen.“ Offener Brief an Ministerin dbbj bund und dbbj nrw verlassen „Bündnis für die junge Generation“ Die Belange von jungen Menschen in den Mittelpunkt rücken, ihnen nach den Einschränkungen durch die Pandemie Gehör verschaffen, mehr Beteiligung voranbringen – mit diesen Anliegen war das „Bündnis für die junge Generation“, das Bundesfamilienministerin Lisa Paus ins Leben gerufen hatte, im Dezember 2022 an den Start gegangen. Die führenden Mitglieder der dbb jugend sehen bei dem Format jedoch keine fachlichen Diskurse oder greifbare Erfolge bei den abgesteckten Zielen und verkünden den Austritt. „Wir sind dem Bündnis in der Hoffnung beigetreten, etwas zu bewegen“, sagte Matthäus Fandrejewski, Vorsitzender der dbb jugend bund, am 10. November 2023 in Berlin. „Doch heute erklären wir unseren Austritt. Grund ist der Sparkurs, den die Bundesregierung eingeschlagen hat. Mit der Vorlage des Bundeshaushalts 2024 hat sie eine Kürzung der finanziellen Mittel für den Kinder- und Jugendplan (KJP) um etwa 20 Prozent in den Raum gestellt. Das hat nichts mit der Stärkung von Interessen junger Menschen zu tun und führt den Zweck des Bündnisses ad absurdum.“ Susanne Aumann, Vorsitzende der dbb jugend nrw, ist ebenfalls nicht begeistert: „In der freien Wirtschaft würde man von Greenwashing sprechen“, erklärte sie. „Dafür stehen wir nicht zur Verfügung. Wenn die Bundesregierung ernsthaft etwas für die Jugend bewegen möchte, kann sie gerne auf uns zukommen. Aber wir messen ihre Glaubwürdigkeit nicht an leeren Worten und sinnlosen Gesprächsformaten, sondern an konkreten Taten.“ Außer Fandrejewski und Aumann treten noch Vertreterinnen und Vertreter anderer Jugendorganisationen aus dem Bündnis aus, darunter Mitglieder des Deutschen Bundesjugendrings, der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe, der Gemeinsamen Initiative der Träger politischer Jugendbildung, der Deutschen Sportjugend und des Deutschen Olympischen Sportbundes. Ihren Unmut über den Sparkurs an zentralen Förderinstrumenten für junge Menschen, darunter der KJP und die Jugendfreiwilligendienste, haben die Beteiligten in einem offenen Brief an die Bundesfamilienministerin dargelegt. Diesem Schreiben hat sich die dbb jugend in vollem Umfang angeschlossen. ■ © Jan Brenner 36 INTERN dbb magazin | Dezember 2023

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