dbb magazin 12/2023

Die GDL befindet sich in Tarifauseinandersetzungen mit einer Vielzahl von Eisenbahnunternehmen, dazu gehören die Deutsche Bahn, der Transdev-Konzern und die CityBahn Chemnitz GmbH. An keinem der Verhandlungstische war die Arbeitgeberseite bislang dazu bereit, ernsthaft auf die Forderungen der Gewerkschaft einzugehen. Die eigentlich für den 16. November 2023 angesetzten Verhandlungen hatte die Deutsche Bahn (DB) kurzfristig abgesagt – mit der Begründung, dass während Streiks nicht verhandelt würde. Dennoch war die Verhandlungsdelegation der GDL vollständig am Verhandlungsort zugegen und hat ihre Verhandlungsbereitschaft erklärt. Begleitet wurden sie von mehreren Hundert streikenden GDL-Mitgliedern. „DB-Personalvorstand Martin Seiler, der jedes Jahr 1,4 Millionen Euro kassiert, betreibt Arbeitsverweigerung“, erklärte der stellvertretende GDL-­ Bundesvorsitzende Mario Reiß. „Wir sind verhandlungsbereit und wollen nun endlich über unsere Kernforderungen verhandeln.“ Bei einer gemeinsamen Protestkundgebung von GDL und weiteren dbb Mitgliedsgewerkschaften in Schwerin sagte der GDL-Bundesvorsitzende und dbb Vize Claus Weselsky: „Ich bin stolz, dass die Organisation Seite an Seite zusammensteht und entschlossen Flagge zeigt. Gemeinsam werden wir den Ränkespielen der Arbeitgeber ein Ende bereiten und den Weg frei machen für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigten.“ Nicht nur bei der Deutschen Bahn streikten die GDL-Mitglieder, sondern auch im TransdevKonzern, bei der City-Bahn Chemnitz und bei acht Personaldienstleistungsunternehmen. „Wenn die Arbeitgeber bisher geglaubt haben, den Unmut der Mitarbeiter ignorieren oder gar aussitzen zu können, wurden sie spätestens jetzt eines Besseren belehrt. Wenn die Unternehmen nicht bald auf uns zukommen, werden weitere Maßnahmen folgen“, so Weselsky. GDL Arbeitgeber sollen Blockade aufgeben Claus Weselsky, Bundesvorsitzender der GDL Wasserstraßen sind umweltfreundliche Verkehrswege, doch gerade sie sind massiv vom Klimawandel betroffen. dbb Chef Ulrich Silberbach fordert mehr Investitionen. „Der Klimawandel erfordert, dass wir bei Ausbau und Instandhaltung öffentlicher Verkehrswege nachhaltig und zukunftsfähig agieren“, sagte Silberbach auf dem Gewerkschaftstag des Fachverbands Wasserstraßen und Schifffahrtsverwaltung (FWSV) am 8. November 2023 im dbb forum berlin. „Es muss jetzt in die Zukunftsfähigkeit der öffentlichen Infrastruktur investiert werden. Einen noch größeren Investitionsstau können und dürfen wir uns nicht leisten. Wir fordern deshalb: freie Fahrt für Investitionen in die öffentliche Infrastruktur.“ Der FWSV ist unter anderem für die Beschäftigten der bundeseigenen Wasserstraßen zuständig. Für den Bundesvorsitzenden des FWSV, Egon Höfling, ist es unabdingbar, dass die Wasserstraßen- und Schifffahrtsbehörden personell gestärkt werden: „Nur dann können die vielfältigen Aufgaben an den Wasserstraßen im See- und Binnenbereich sachgerecht erledigt werden. Die Standorte müssen auch in der Fläche erhalten und ausgebaut werden, um bundesweit attraktiv für Bewerberinnen und Bewerber zu sein, gerade in der Verbindung von Beruf und Familie. Eine bessere Planstellen- und Stellenausstattung, welche die berufliche Entwicklung fördert, muss gewährleistet sein. Gute Personalentwicklung bindet Beschäftigte, gerade in den Mangelberufen.“ In seinem Grußwort bedankte sich Silberbach bei den Kolleginnen und Kollegen des FWSV für ihren unermüdlichen Einsatz. „Gewerkschaftsarbeit ist mehr, als den Interessen der Kolleginnen und Kollegen Gehör zu verschaffen. Gewerkschaftsarbeit ist grundlegende Arbeit an unserer Demokratie“, sagte Silberbach. Er lobte die Arbeit und Verlässlichkeit der Beschäftigten des FWSV und wünschte weiterhin eine gute Zusammenarbeit. FWSV Freie Fahrt für Investitionen in die Infrastruktur Egon Höfling, Bundesvorsitzender der FWSV 46 KOMPAKT dbb magazin | Dezember 2023

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