ANALYSE . Tobias Köck ist Vizepräsident der Europäischen Bewegung International (EMI) und CEO des IT-Beratungsunternehmens wish consulting GmbH mit Sitz in Berlin und München. Der Autor ... © Creative Commons CC0 © Getty Images/Unsplash.com AI Act der Europäischen Union Chancen maximieren, Risiken minimieren Das im Dezember 2023 verabschiedete KI-Gesetz der Europäischen Union, bekannt als AI Act, reguliert KI innerhalb und außerhalb der EU. Eine Einordnung. Künstliche Intelligenz (KI) birgt sowohl enorme Chancen als auch signifikante Risiken. Einerseits ermöglicht KI Fortschritte in Bereichen wie Effizienzsteigerung, Innovation, Gesundheitswesen und Umweltschutz. KI-Systeme können komplexe Aufgaben schneller und präziser als Menschen ausführen, was zur Optimierung von Prozessen und zur Entwicklung neuer Technologien führt. Andererseits bergen KI-Systeme Risiken wie Datenschutzverletzungen, Diskriminierung durch verzerrte Algorithmen und die Erosion menschlicher Arbeitsplätze durch Automatisierung. Weiterhin besteht die Gefahr, dass KI in manipulativer und unethischer Weise eingesetzt wird, wie zur Verhaltensmanipulation oder zur unautorisierten Überwachung. Der EU AI Act reguliert diese Risiken, indem er KI-Systeme nach ihrem Risikograd kategorisiert und entsprechende Vorschriften festlegt, um das Potenzial der KI zu nutzen sowie gleichzeitig Sicherheit und Grundrechte zu gewährleisten. Der EU AI Act legt spezifische Regeln zum Schutz des geistigen Eigentums fest, die für die Entwicklung und Nutzung von KI-Systemen relevant sind. Diese Regelungen zielen darauf ab, die Rechte von Entwickler:innen und Nutzer:innen zu wahren, während gleichzeitig die Förderung von Innovation und Forschung unterstützt wird. Der Gesetzesakt umfasst Aspekte wie Urheberrecht, Datenbesitz und Transparenzanforderungen für KI-Systeme, um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Schutz des geistigen Eigentums und technologischem Fortschritt sicherzustellen. Weiter definiert er ethische Standards für KI-Systeme, um ihre Sicherheit, Transparenz, Nichtdiskriminierung und Umweltfreundlichkeit zu gewährleisten. Diese Regeln beinhalten menschliche Überwachung zur Verhinderung von Schäden und eine einheitliche, zukunftsorientierte Definition von KI. Ziel ist es, Missbrauch und negative Auswirkungen von KI zu minimieren, ohne die Grundrechte und Sicherheit der Bürger:innen zu beeinträchtigen. Die Implementierung des EU AI Acts wird die Arbeitslandschaft beeinflussen, indem sie die Anforderungen und Fähigkeiten der Arbeitnehmer:innen angesichts der steigenden KI-Integration verändert. Automatisierung könnte einige Arbeitsplätze ersetzen und neue in KI-Management und -Überwachung schaffen. Der AI Act unterstreicht die Notwendigkeit von Transparenz und menschlicher Aufsicht in KI-Anwendungen, wodurch menschliche Expertise weiterhin entscheidend bleibt. Darüber hinaus hat die Einführung des AI Acts bedeutende wirtschaftliche Auswirkungen. Die Regulierung stärkt das Vertrauen in KI und fördert somit Investitionen und Innovationen. Klare rechtliche Rahmenbedingungen könnten Unternehmen, die KI nutzen, Vorteile bieten, doch gleichzeitig könnten die Vorschriften zusätzliche Kosten und bürokratische Hürden mit sich bringen, besonders für kleinere und mittlere Unternehmen (KMU). Die durch das Gesetz als Vorbild weltweit für die KI-Regulierung gesetzten Standards halten Unternehmen an, sich anzupassen, um die globale KI-Landschaft zu prägen. Bei Verstößen gegen seine Bestimmungen droht der EU AI Act mit drastischen Strafen. Die Geldbußen variieren je nach Verstoßschwere und Unternehmensgröße. Verbotene KI-Anwendungen können mit bis zu 35 Millionen Euro oder sieben Prozent des weltweiten Jahresumsatzes bestraft werden. Andere Verstöße können bis zu 15 Millionen Euro oder drei Prozent des globalen Jahresumsatzes kosten. Zudem drohen Strafen von bis zu 7,5 Millionen Euro oder 1,5 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes bei Falschinformationen. Diese hohen Strafen sollen abschrecken und die Einhaltung des Gesetzes sicherstellen. Der EU AI Act schließt Ausnahmen für spezielle KI-Systeme ein, wie militärische Nutzung, Forschungszwecke und private Anwendungen. Zudem gibt es streng geregelte Ausnahmen für Echtzeit-Biometrieerkennung, die vorwiegend der Verbrechensbekämpfung oder der Abwehr spezifischer Bedrohungen dienen. Der EU AI Act revolutioniert die KI-Regulierung und beeinflusst viele Bereiche. Er schafft einen Rahmen für sichere und ethische KI-Nutzung, maximiert Chancen und minimiert Risiken. Mit klaren Vorgaben und Strafen fördert er Transparenz und Verantwortlichkeit. Dieser Gesetzesakt könnte weltweit Standards setzen und ähnlich der Datenschutz-Grundverordnung (GDPR) globalen Einfluss haben. Insgesamt strebt der AI Act an, KI im Dienste der Gesellschaft zu lenken und dabei wirtschaftliche Innovationen zu fördern. Tobias Köck Der Artikel wurde unter Einsatz von künstlicher Intelligenz verfasst. 26 FOKUS dbb magazin | Januar/Februar 2024
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