dbb magazin 3/2024

dbb Podcast „DienstTag“ „Wir suchen Auswege, die ohne Fäuste funktionieren“ Die Podcast-­ Beiträge des dbb gibt es unter www.dbb.de und überall, wo es Podcasts gibt. Model Foto: Colourbox.de #staatklar – das E-Zine der dbb jugend #staatklar ist das Online-Magazin der dbb jugend – mit rund 150 000 Mitgliedern im öffentlichen Dienst und in den privatisierten Bereichen eine der größten gewerkschaftlichen Jugendorganisationen in Deutschland. #staatklar berichtet über aktuelle Themen und Entwicklungen im Staatsdienst, in der Daseinsvorsorge sowie im Bereich der systemrelevanten Infrastruktur und hat dabei insbesondere die Interessen und Belange der jungen Menschen im Fokus. Direkt zur aktuellen Ausgabe: www.staatklar.org oder QR-Code scannen Der studierte Sozialpädagoge, Rennradfahrer und HipHop-Fan hat ursprünglich in der Jugendhilfe angefangen und arbeitet jetzt als Schulsozialarbeiter in Bonn. Zwei Drittel seiner Zeit verbringt der 31-Jährige dabei mindestens an der Schule selbst, im Gespräch mit Schülern, Lehrkräften, Eltern und anderen Akteuren der sozialen Arbeit. „Viel wird dabei zwischen Tür und Angel erledigt“, schildert Simon Walker seinen Arbeitsalltag. „Denn in der Schule ist eigentlich nie genug Zeit.“ Schulsozialarbeit, was ist das eigentlich? „Alles Mögliche, je nach Konstellation vor Ort. Wir beraten alle, die mit Schülerinnen und Schülern zu tun haben. Wir fördern soziales Lernen, wir betreiben Gruppenfindung, Demokratieförderung. Wir werden gerufen, wenn ein Verdacht auf Kindeswohlgefährdung vorliegt oder einfach zur Konfliktschlichtung.“ Oft verfolgt Simon Walker dabei einen erlebnispädagogischen Ansatz: „Das sind Übungen, bei denen die Jugendlichen erst mal denken, sie spielen mit mir. Über die Reflexion kommen wir dann zur Sozialarbeit. Wichtig ist, dass Konflikte sich nicht zu sehr verfestigen. Je früher wir in die betroffene Klasse gehen, desto leichter findet sich eine Lösung.“ Gewalt gebe es an jeder Schule, schon immer. Es komme darauf an, für zugrunde liegende Konflikte Auswege zu finden, „die ohne Fäuste funktionieren“. Auch Netzwerkarbeit sei wichtig, sagt der 31-jährige gebürtige Baden-Württemberger, für den Gerechtigkeit einen wichtigen Wert darstellt. Dabei gehe es darum, kompetente Kolleginnen und Kollegen anderer Fachbereiche zu finden, die übernehmen können und weiterführen, wenn er selbst in der Beratung an seine Grenzen stoße. Überhaupt müsse man in der Schulsozialarbeit sehr vielseitig arbeiten. Mit der These, die Jugend von heute sei nun wirklich die schrecklichste, die es jemals gegeben hat, kann Simon Walker gar nichts anfangen: „Das haben Erwachsene schon immer behauptet. Jede Generation ist anders und muss eigene Herausforderungen bewältigen. Die aktuelle junge Generation hat einiges vor der Brust, musste sich durch die COVID-Pandemie kämpfen, den Umgang mit Social Media lernen und lebt in unsicheren Zeiten. Und dann ‚kickt‘ auch noch die Pubertät rein.“ ■ „Schulsozialarbeit findet oft auch zwischen Tür und Angel statt“, erzählt Simon Walker im aktuellen dbb Podcast. In der Schule sei halt nie genug Zeit. Model Foto: Simon Kadula/Colourbox.de PODCAST INTERN 25 dbb magazin | März 2024

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