dbb magazin 3/2024

Lehrkräfte Großes Engagement trotz hoher Belastung Die jüngste PISA-Studie hat den immensen Handlungsbedarf im Bildungsbereich offenbart. Damit verbundene pauschale Lehrerschelte weist der dbb zurück. In einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung hatte der internationale PISA-Koordinator Andreas Schleicher unter anderem kritisiert, dass der Lehrerberuf intellektuell nicht anspruchsvoll sei und Lehrkräfte „Befehlsempfänger“ seien, die sich ein Beispiel an China nehmen sollten. Weiterhin hatte er die enormen Belastungen, die der Lehrerberuf mit sich bringt, bestritten. „Schleicher wird seiner Verantwortung als internationaler Koordinator der PISA-Studie nicht gerecht“, konterte der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach am 8. Februar 2024 in Berlin. „Diese realitätsferne Sichtweise wird uns nicht aus der Bildungsmisere helfen. Sie verkennt die erstklassige Arbeit, die die Kolleginnen und Kollegen Tag für Tag in den ihnen vorgegebenen Strukturen leisten. Wir laden Herrn Schleicher herzlich zu einem Schulbesuch ein, damit er sich persönlich ein Bild von der alltäglichen Belastung unserer Lehrkräfte machen kann.“ Zudem belegten unzählige Studien das hohe Maß an Belastung der Lehrkräfte. „Um die Bildungsqualität in unserem Land nachhaltig zu verbessern, müssen entschiedene Maßnahmen gegen den Lehrkräftemangel ergriffen und angemessene Rahmenbedingungen für die Beschäftigten gewährleistet werden. Pauschale Kritik an einer gesamten Berufsgruppe bringt uns da nicht weiter“, appellierte Silberbach. Die internationale Schulleistungsstudie PISA, die im Auftrag der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) durchgeführt wird, erfasst die Kompetenzen von 15-jährigen Jugendlichen in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften. In der aktuellen Studie, die im Frühjahr 2022 durchgeführt wurde, haben die deutschen Schülerinnen und Schüler das bisher schlechteste Ergebnis erzielt. Der große Handlungsbedarf im Bildungsbereich wurde bereits zuvor von zahlreichen weiteren Studien belegt. _ Verkehrspolitik im Zeichen der Zeitenwende In den vergangenen Jahrzehnten wurde zu wenig in die Verkehrsinfrastruktur der Bundesrepublik investiert. Jetzt ist es an der Zeit, den Investitionsstau aufzulösen und dringende Modernisierungen anzugehen. Expertinnen und Experten aus Politik, Verwaltung und Gewerkschaften diskutieren am 11. April 2024 im dbb forum berlin auf dem 1. Verkehrstag des dbb unter dem Motto „Verkehrspolitik im Zeichen der Zeitenwende“ über die Zukunft der Mobilität in Deutschland. Erfüllt der Verkehrswege- und Mobilitätsplan 2040, der zurzeit im Bundesministerium für Digitales und Verkehr aufgestellt wird, alle Anforderungen an eine zukunftsfeste Verkehrsinfrastruktur? In vier Fachforen darf über Teilaspekte der Verkehrsinfrastruktur diskutiert werden. Forum 1 geht der Frage nach, ob der Standort Deutschland in Gefahr ist, wenn eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur nicht mehr gegeben ist. Logistik und Luftverkehr sorgen nicht nur für Mobilität, sie sind hochmobile Dienstleistungsbranchen. Ist keine leistungsfähige Infrastruktur vorhanden, drohen Schlüsselbranchen abzuwandern. Die Konsequenzen für die Wirtschaft wären fatal. Forum 2 beschäftigt sich mit dem Klimawandel. Die Verkehrsinfrastruktur der Zukunft besteht nicht nur aus Schienen, Straßen und Wasserstraßen. Eine adäquate Lade- und Tankstelleninfrastruktur für neue Fahrzeuge ist notwendig. Werden die richtigen Weichen für einen klimafreundlicheren Verkehr gestellt? Forum 3 beleuchtet die bürokratische Seite der Verkehrswende. Wo und warum klemmt es, wenn es darauf ankommt, eine aufgabengerechte Infrastruktur zu planen und zu bauen? Wie gelingt es, Verkehr und Infrastruktur ganzheitlich zu denken? Forum 4 behandelt den Faktor Mensch: Der Fachkräftemangel trifft Deutschland mit Wucht. Der demografische Wandel sorgt für massive Rentenabgänge. Viele Branchen sind durch Schichtarbeit belastet und dennoch sind längere Lebensarbeitszeiten oft keine Option. Was bedeutet das für die Zukunft derjenigen Beschäftigten, die die Verkehrswende stemmen sollen? dbb Verkehrstag Interessierte können sich bis zum 28. März 2024 unter beamte@dbb.de für den Besuch der Veranstaltung anmelden. Die Teilnahme ist kostenfrei. Mehr Infos zum Programm: dbb.de/verkehrstag Anmeldung Model Foto: Colourbox.de Foto: badahos/Colourbox.de 6 AKTUELL dbb magazin | März 2024

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