dbb magazin 5/2023

Das Gebäudeenergiegesetz hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Wärmeplanung von Unternehmen, Privathaushalten, Städten und Gemeinden. Stromnetze müssen ausgebaut, Gasnetze abgebaut werden. Oder können die doch nicht weg? Damit Deutschland, wie mit dem Klimaschutzgesetz geplant, ab 2045 komplett klimaneutral wirtschaften kann, müssen Pläne her, wie der schrittweise Ausstieg aus dem Verbrauch klimaschädlicher fossiler Brennstoffe vollzogen werden kann. Da ist etwa das Gebäudeenergiegesetz (GEG), umgangssprachlich Heizungsgesetz, mit seiner Forderung kommunaler Heizungskonzepte. „Damit bei der Wärmeplanung niemand überfordert wird, sind die Fristen für die Erstellung der Wärmepläne nach der Einwohnerzahl der jeweiligen Gemeindegebiete gestaffelt“, heißt es aus dem Bundesbauministerium. Zwar haben Gemeinden teils bis Juni 2028 Zeit, dennoch haben die Wärmepläne weitreichende Folgen für die Planungen städtischer Versorgungsbetriebe und der Netzbetreiber. Fernwärme Die Situation ist kompliziert für die Städte. Anfang des Jahres etwa informierte der städtische Versorger swa seine Augsburger Kunden vorsorglich darüber, dass er die Gasversorgung in etwa zehn Jahren beenden werde, so berichtete es zumindest die BildZeitung. Die Aufregung, nicht nur unter Eigenheimbesitzern mit hochmoderner Gas-Brennwertheizung (Wirkungsgrad zwischen 90 und 110 Prozent), war bundesweit enorm. Die Stadtwerke Augsburg sahen sich veranlasst, im April zu betonen, dass es noch keine Pläne gebe, das Gasnetz großflächig stillzulegen oder zurückzubauen, und dass die Gasversorgung entsprechend der gesetzlichen Vorgaben gesichert sei. Gleichzeitig verweist der Pressesprecher der Stadtwerke, Jürgen Fergg, im Gespräch darauf, dass die Stadtwerke auf den Ausbau der Fernwärme setzen. Schon jetzt werde dieses Netz zum großen Teil aus Abwärme der städtischen Müllverbrennungsanlage und aus einem BiomasseKraftwerk gespeist, das mit Resten aus der Holzverarbeitung betrieben werde. Die Stadtwerke planen zudem den Bau eines zweiten CO₂-neutralen Biomasse-Kraftwerkes und von Großwärmepumpen sowie die Nutzung industrieller Abwärme. Lediglich 35 Prozent der Fernwärme stammen aktuell aus dem in KraftWärme-Kopplung arbeitenden Gasturbinenkraftwerk (Wirkungsgrad bis zu 90 Prozent). ▶ © Mit KI erdacht (6) Gasnetzumbau Die Wette auf die Zukunft dbb magazin | Mai 2024

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==