zent steigern. Nach Angaben der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat), einem unabhängigen Fachgremium, das im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums Daten zu erneuerbaren Energien in Deutschland ermittelt, lag der Anteil der „Erneuerbaren“ an der Stromerzeugung im Jahr 2023 bereits bei 52 Prozent. Das Kernproblem mit den „Erneuerbaren“ besteht in den regional und temporär erzeugten Stromüberschüssen, mit denen man Riesenbatterien aufladen können müsste. Einerseits um bei „Dunkelflaute“ Strom zur Verfügung zu haben, andererseits um Strom dahin transportieren zu können, wo es zu wenig davon gibt. Eine Möglichkeit sehen Experten in der Erzeugung von „grünem Wasserstoff“. Per Elektrolyse wird unter Verwendung von Wind- oder Sonnenenergie Wasser emissionsfrei zu Sauerstoff und Wasserstoff aufgespalten. Für das Verfahren kann aber auch jeder andere Energieträger verwendet werden: Für „roten Wasserstoff“ wird Atomenergie genutzt. Das Verfahren emittiert zwar keine Treibhausgase, produziert aber Atommüll. Bei der Herstellung von „braunem“ (Kohle) oder „grauem Wasserstoff“ (Erdgas) wird CO₂ emittiert. Grüner Wasserstoff könnte in Zukunft anstelle von Benzin, Diesel oder Kerosin als Treibstoff genutzt werden. Er könnte außerdem in umgebauten Gaskraftwerken das Erdgas ersetzen oder durch Gasnetze an Privathaushalte geleitet werden, die damit Brennstoffzellen oder umrüstbare Gas-Brennwertgeräte für die Heizung betreiben. Der technische Pferdefuß: Wasserstoff ist nicht nur hochexplosiv, sondern auch leicht flüchtig und muss für Lagerung und Transport gekühlt und komprimiert werden, was wiederum Energie verbraucht. Unter anderem das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt ist in allen Bereichen der Wasserstoffforschung – von der Erzeugung über die Speicherung bis zur Nutzung – aktiv. Aus Sicht des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz ist Wasserstoff ein „Schlüsselelement für die Energiewende“. In ihrer „Nationalen Wasserstoffstrategie“ hat die Bundesregierung 2023 „Zielbilder für 2030“ formuliert. So soll etwa bis 2028 eine leistungsfähige Wasserstoffinfrastruktur aufgebaut und sichergestellt werden, dass ausreichend Wasserstoff verfugbar ist, wenn die heimische Elektrolysekapazität 2030 von fünf auf mindestens zehn Gigawatt erhöht worden sein wird. Es müssen geeignete Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit Deutschland bis 2030 Leitanbieter für Wasserstofftechnologien werden kann. ada FOKUS 23 dbb magazin | Mai 2024
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