dbb magazin 5/2023

Führungsfokus Arbeitsbelastung erkennen und verteilen Immer mehr Teams im öffentlichen Dienst leiden unter enormer Arbeitsbelastung. Sie resultiert vorwiegend aus neu übertragenen Aufgaben, überbordender Bürokratie, starkem Zeitdruck, hohen Krankenständen und unbesetzten Stellen. Teamleitungen sind gefragt, den Druck kreativ und gerecht zu verteilen. Umfragen unter Beschäftigten belegen, dass Arbeitsbelastungen auch durch das gleichzeitige Bewältigen von mehreren Tätigkeiten und häufige Unterbrechungen im Arbeitsablauf entstehen. Eine Belastung kann zudem verursacht werden, wenn Informationen nicht weitergegeben werden, die Arbeit nicht mitgestaltet werden kann, es unklare Ziele gibt und Konflikte sowie mangelnde Wertschätzung vorherrschen. Seit Jahren ist bekannt, dass psychische Auswirkungen, wie Burn-out und Depressionssymptome, häufig auftreten und gravierende Schäden für Beschäftigte und auch für Organisationen haben können. In Kombination mit psychischen Folgen treten zudem körperliche Gesundheitsbeeinträchtigungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf. Führungskräfte sind dazu verpflichtet, Arbeitsbelastungen im Team zu erkennen, die Last gerecht zu verteilen und im schlimmsten Fall sogar vom Team abzuwenden. Übermenschliche Beanspruchung und sinnfreies Arbeiten sollten verhindert werden, damit die Produktivität nicht abnimmt, Teams dysfunktional werden oder sich der Krankenstand erhöht. Ist einmal der Wurm drin und die physischen wie psychischen Folgen werden über einen längeren Zeitraum ignoriert, ist ohne eine größere Intervention, etwa in Form einer Supervision von extern, nicht mehr viel zu retten. Woran Führungskräfte denken müssen Führungskräfte müssen Meister des Zeitmanagements sein. Sie bekommen die Arbeitsaufträge für ihr Team zuerst oder planen mit diesem selbstständig Projekte. Hier stellt sich die Frage, wie viel Arbeitslast dem Team zugemutet werden kann. Wenn es zu viele Aufgaben gibt, muss priorisiert werden. Führungskräfte müssen offen mit dem Team über die Aufgaben sprechen und einschätzen, wie viel Kapazität sie in Anspruch nehmen. Diese Analyse über die Arbeitslast kann gut visualisiert werden, indem ein Ampelsystem eingeführt wird. Die Aufgaben sollten nach Wichtigkeit aufgelistet sein und die Arbeitslast mit rot, gelb oder grün bewertet werden. Zudem sollten zu jeder Aufgabe ein Zeithorizont und Zuständigkeiten notiert werden. Diese Liste sollte dem ganzen Team zur Verfügung stehen, damit ersichtlich ist, wer an was arbeitet. FACHKRÄFTE Foto: Colourbox.de (2) INTERN 35 dbb magazin | Mai 2024

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