Die Studie untersucht die Lebenssituation der jungen Generation von der Schule bis zur Erwerbstätigkeit. „Die Ergebnisse zeigen dringenden Handlungsbedarf: Die jungen Menschen kritisieren ein eklatantes Digitalisierungsdefizit im gesamten Bildungsbereich und in der Wirtschaft in Deutschland. Außerdem beklagen sie, dass ihre schulische Ausbildung sie zu wenig auf das wirkliche Leben und die Arbeitswelt vorbereitet“, erklärt Kilian Hampel. Wegen des demografischen Wandels rechnen junge Absolventinnen und Berufstätige dennoch mit sehr guten Chancen auf dem Arbeitsmarkt, was auch damit zusammenhängt, dass mittlerweile 24 Prozent der 18- bis 29-jährigen Erwerbstätigen bereits Abwerbeangebote erhalten. Die Studienergebnisse belegen auch, dass digitaler Überkonsum die Psyche maßgeblich beeinflusst: Jugendliche mit einer hohen täglichen Bildschirmzeit am Smartphone haben nach eigenen Angaben deutlich stärker mit psychischen Belastungen zu kämpfen. Verantwortung nach eigenen Vorstellungen Junge Menschen in Deutschland sind grundsätzlich bereit, Verantwortung für die Gestaltung der Zukunft zu übernehmen. Rund 45 Prozent stimmen der Aussage ausdrücklich zu, dass sie die Verantwortung für den Wohlstand in Deutschland tragen werden. Allerdings wollen sie das zu ihren Konditionen machen. Besonders deutlich wird das im beruflichen Bereich, wo sie mit klaren Vorstellungen an veränderte Arbeitsbedingungen antreten und viele Arbeitsweisen der älteren Generationen infragestellen. Sie wollen die Verantwortung nicht zu den gleichen Bedingungen übernehmen, die sie bei ihren Eltern, bei Politikern und Vorgesetzten vorfinden. Und in vielen Punkten erwarten sie eine Reform von Bildung, Politik und Wirtschaft, welche sie selbst nicht alleine erbringen können: lebensrelevante Bildung, wirkungsvolle Beteiligung, umfassende Digitalisierung, Schutz der Umwelt und die Perspektive auf ein gutes Leben. _ Die siebte Trendstudie der Serie „Jugend in Deutschland“ enthält detaillierte Auswertungen über verschiedene Lebenssituationen junger Menschen. In der Vorjahresstudie wurden Altersgruppen von 14 bis 69 Jahren verglichen. Für das Frühjahr 2025 ist die achte Veröffentlichung innerhalb der Serie der Trendstudien geplant. Die Studie basiert auf einer repräsentativen Online-Befragung, in die Aussagen von 2 042 Personen im Alter von 14 bis 29 Jahren eingehen. Die Quoten für die Repräsentativität der Studie wurden vom Institut für Demoskopie Allensbach erstellt. Die Teilnehmenden für die quantitative Datenerhebung wurden über die Bilendi-OnlineAccess-Panels rekrutiert. Die Stichproben wurden so zusammengestellt, dass sie der soziodemografischen Altersstruktur der deutschsprachigen Gesamtbevölkerung in Deutschland der jeweiligen Altersgruppe entsprechen. Der Erhebungszeitraum der Befragung erstreckte sich vom 8. Januar bis zum 12. Februar 2024. Ergänzend wurde als qualitatives Forschungsformat ein Trendlabor mit einer Gruppe von 14- bis 29-Jährigen durchgeführt, um die Ergebnisse zu interpretieren. Finanziert wird die Trendstudie durch den Verkauf von Studien. Mehr: simon-schnetzer.com/trendstudie-jugendin-deutschland-2024 Die Methodik der Studie FOKUS 23 dbb magazin | Juni 2024
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